Kolumbien

Februari - Mac 2025
Pengembaraan 28hari oleh Karl und Erika Baca lagi

Senarai negara

  • Colombia
Kategori
Alam semula jadi, Bersiar-siar
  • 12.5rbkilometer perjalanan
Cara pengangkutan
  • Penerbangan11.9rbkilometer
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  • 28hari
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  • 127suka
  • Bogota

    11–14 Feb, Colombia ⋅ ☁️ 15 °C

    Tja, eigentlich wäre der neunte Februar unser Abreisetag gewesen. Um die Mittagszeit, 3 Stunden vor dem Start der Reise erreicht uns eine Email der Iberia, dass sich unser erster Flug von Wien nach Spanien wegen eines technischen Problems um eine halbe Stunde verschiebt. Das ist nicht wirklich viel, aber zuviel für unsere nur einstündige Umstiegszeit in Madrid zu unserem Anschlußflug nach Bogota. Wir buchen schnell auf dieselbe Flugkombination für den 10. Februar um, und infolgedessen auch das Hotel und natürlich müssen auch die Einreiseformulare wieder neu ausgefüllt werden. Am 10. geht's aber dann wirklich los, nicht ohne erneut über eine dreistündige Verspätung informiert zu werden. Diesmal betrifft es den Anschlussflug. Die zusätzlichen 3 Stunden Aufenthalt im nächtlichen Flughafen von Madrid gestalten sich zäh. Im Terminal 4S kann man sich um diese Zeit kaum noch was kaufen. Das letzte Geschâft sperrt hinter uns zu, nachdem wir uns da noch schnell ein Sprite kaufen konnten und dann lungern wir nur noch gelangweilt und müde herum und schauen den Putzrobotern zu, die jetzt ununterbrochen und unbehelligt ihre Runden ziehen. Und wir bekommen es direkt zu spüren, dass der Madrider Flughafen ein sehr bedeutendes Drehkreuz nach Südamerika ist und zu den größten Flughäfen Europas zählt. Die Wege zwischen den Terminals scheinen endlos zu sein und die Anzahl der Gates unüberschaubar. Nach einem Zehnstundenflug erreichen wir Bogota, kommen flott durch Pass- und Zollkontrolle und wechseln gleich Euros in Pesos. Beim Flughafenausgang merken wir plötzlich ganz intensiv die dünne Luft hier und schnappen eine Zeitlang nach Luft. Bogota befindet sich immerhin in knapp 2700 m über dem Meeresspiegel. Danach fahren wir für 80000 Pesos mit einem sehr neuen Elektrotaxi zu unserem Hotel. Der Fahrer bekommt einen 10000er Trinkgeld, was 2,34 € entspricht. An die Zahlen müssen wir uns erst gewöhnen. Für 500 € hatten wir über 2 Millionen Pesos bekommen. Im Hotel können wir gleich zum Frühstücksbuffet und jetzt wird erstmal gerastet. Aufgrund der Zeitverschiebung ist für uns schon später Nachmittag, obwohl es hier erst zehn Vormittag ist. Der Tag wird wohl noch lange dauern...
    Nach ein paar Stunden Ruhe im Zimmer haben wir die Strapazen der vergangenen Nacht ein wenig abgeschüttelt. Wir machen uns auf die Socken, um erste Eindrücke vom Leben in Bogota zu bekommen. Der Portier unseres Hotels empfiehlt mir, mein Handy so zu tragen, dass man es nicht sieht, weil sichtbar getragene Wertgegenstände oft gestohlen werden. Gleich in der Nähe des Hotels sehen wir die ersten Imbissbuden und Bäckereien, die auch Limonaden verkaufen. Wir biegen um die Ecke und kommen auf eine Straße mit breiten Gehwegen und einem Radfahrstreifen in der Mitte. Da ist die Hölle los! Auf der Straße sind auf großen Tüchern Kleidung und alle möglichen Waren ausgebreitet, die man bei uns so vielleicht in einem Flohmarkt findet. Kleine mobile Verkaufsstände werden herum geschoben. Die Händler preisen lautstark ihre Waren an haben zudem noch Ghettoblaster, aus denen ultralaute Musik spielt. All das erzeugt eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse. Wir marschieren durch Rauchwolken, bei denen wir uns fragen, was die Kolumbianer da wohl spezielles rauchen. Ein Imbiss reiht sich an den anderen. Hauptsächlich werden Kebab, Burger, Teigtaschen und Tacos verkauft. Wir sehen auch einen Subway und entscheiden uns dann später für ein KFC. Wir ordern am Display panierte Hendlstücke, Coleslaw und Cola für umgerechnet € 3,49. Passt! Am Heimweg holen wir uns noch eine Mehlspeise und was zum Trinken und liegen um halb acht schon wieder im Bett.
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  • Bogota Goldmuseum

    12 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Um halb sieben sind wir ausgeschlafen und sitzen schon eine halbe Stunde später am Frühstücktisch. Draussen regnet es heftig. Das animiert nicht so richtig, die Stadt zu entdecken. Auch nicht mit unseren Regenjacken. Wir verziehen uns nochmals ins Zimmer und warten ab. Tatsächlich ist es um 10 Uhr trocken. 4 Gehminuten von unserem Hotel befindet sich das Goldmuseum Bogotas. Und ausgerechnet auf dem Weg dorthin sehen wir nacheinander Obdachlose auf und in Lumpen und Plastikplanen auf den Gehsteigen schlafen. Selten haben wir soviele gesehen wie hier. Dabei ist der Stadtteil Calendaria, in dem wir uns hier befinden, DER Touristenhotspot Bogotas, weil sich hier alle Museen und alle relevanten, historischen Plätze befinden. Das Goldmuseum ist ein sehr moderner Bau mit einer Sicherheitszone vor dem Portal. Die Securities sind allgegenwärtig. 35000 Ausstellungsstücke aus Kolumbien, aus vorkolumbianscher Zeit und aus aller Welt sind zu besichtigen und das bei freiem Eintritt! Danach schlendern wir durch den Markt. Riesige Mangos und viele Früchte werden angeboten, die uns gänzlich unbekannt sind. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor und wir überlegen, ob wir nicht doch mit der Seilbahn auf den Hausberg Bogotas, den Monserrate fahren sollten. Zu erreichen ist der 3152 m hohe Berg mit einer Standseilbahn oder auch zu Fuß. Oben befindet sich eine Basilika und bei geeignetem Wetter sollte man einen beeindruckenden Blick 400 m hinunter auf die 8 Millionenstadt Bogota haben. Zuvor wollen wir noch in einem kolumbianisches Lokal Mittag essen. Wir bestellen eine Portion Punte de Anca. Damit haben wir zwei mehr als genug und es ist ausgesprochen lecker. Das sind zwei Rindersteaks, medium gebraten mit Kartoffeln, Saucen, Kartoffellaibchen und Salat. Den Plan auf den Berg zu fahren lassen wir fallen, weil sich der Berg während des Essens schon wieder in Wolken gehüllt hat. Kaum sind wir zurück im Hotel schüttet es wie aus Schaffeln. Glück gehabt! Der Monserrate muß bis ans Ende unserer Reise warten. Der Regen erinnert uns gleich wieder an die Obdachlosen mit ihren Plastikfetzen und an die Strassenhändler, die all ihre Ware auf der Straße ausbreiten und da verkaufen wollen.Baca lagi

  • Villavieja

    13 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 29 °C

    Für heute ist in Bogota noch mehr Regen angesagt, also beschließen wir gleich nach dem Frühstück Richtung Tatacoa Wüste zu starten.
    Mit dem Taxi geht's zum Bus Terminal. Dort kaufen wir uns das Ticket nach Aipe und sitzen schon 10 Minuten später im Bus. Solange wir noch in der 8 Millionenstadt Bogota unterwegs sind, geht die Fahrt nur schleppend voran. Mehr als 40 kmh sind wegen des dichten Verkehrs nicht möglich. Gut die Hälfte der Fahrzeuge sind Mopeds und kleinere Motorräder, ja es wurlt geradezu von Zweirädern. Damit ist hauptsächlich die Jugend unterwegs und zwar Jungs genauso wie Mädels, alle sehr schnell und mit Helm. Die zischen zwischen den Autokolonnen nur so durch und kreuzen oftmals die Fahrstreifen. Wir wundern uns nicht, dass wir nacheinander gleich zwei Unfälle sehen. Später rollen wir auf einer gut ausgebauten Mautstraße zügig die 280 km hinab in das um ca. 2200 Höhenmeter tiefer gelegene Aipe. Hier hat es gut dreißig Grad! Wir schnappen uns das einzige Taxi, das uns auf einem holprigen Weg in Richtung Fähre bringt. Plötzlich ist die Straße zu Ende, das Taxi stoppt und wir müssen den Rest des Weges zur Fähre auf einem schmalen Pfad ca. 1 km weit zu Fuß weitertreppeln. An der Anlegestelle sitzt ein junger Mann, der uns anbietet per WhatsApp auf der anderen Seite des Flusses ein Taxi zu unserem Hotel zu organisieren, was auch vorzüglich klappt. Im Hotel buchen wir uns gleich einen Guide für unseren morgigen Wüstentrip. Wie's aussieht sind wir die einzigen Gäste hier. Wir sitzen ganz alleine beim Abendessen. Nur der Wirt schaut uns zu. Es ist eine richtig schöne, angenehme Sommernacht und es ist total ruhig.Baca lagi

  • Cosmos Tatacoa

    15 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 31 °C

    Hier im Hotel Cosmos Tatacos gefällt es uns voll gut. Die Wirtsleute bemühen sich redlich. Vom Moment der Buchung an wurden wir ausführlich mit Infos versorgt. Die Chefin hat uns gleich empfohlen in Aipe statt in Neiva auszusteigen und die Fâhre über den Fluss nach Villavieja zu nehmen. Das hat uns zwei Stunden Fahrt erspart. Und sie organisiert uns unseren Guide für den Wüstentrip. Brayan macht seine Sache toll, wir unterhalten uns richtig gut. Er nutzt die Zeit mit uns für sich selbst gleichzeitig intensiv als Deutschunterricht. Ich hatte mir gestern beim Aussteigen aus der Fähre die Schuhsohle meines Wanderschuhs runtergerissen. Brayan nimmt den Schuh nach unserer Tour in die Nachbarstadt Neiva mit und am Abend ist mein Schuh schon wieder da und kostenlos geklebt! Wir beschlossen noch gestern eine Nacht anzuhängen und den Tag so richtig zu genießen. Nach dem Frühstück springen wir in den Swimmingpool, faulenzen noch ein Weilchen und spazieren den einen Kilometer in den Ort hinein. Villavieja ist wirklich ein authentisches, kolumbianisches Dörfchen mit ein paar tausend Einwohnern. Die Straßen sind durchwegs noch Schotterpisten oder gepflastert. Es gibt ein paar einheimische Lokale, die eher nichts für uns sind und dann gibt es da noch das La Planta Brew Pub Tatacaos, das so gar nicht in dieses Nest passt. Es ist ähnlich einem Festgelände aufgebaut und bietet mindestens 500 Gästen Platz. Bis zum Alter von 65 Jahren wird Eintritt verlangt. Heute ist nur ganz wenig los. Trotzdem dauert es Ewigkeiten, bis wir unser Bier bekommen und dann ist es nur ein Seidl und kein Krügerl. Etwas enttäuscht von dem mickrigen Service gehen wir zurück Richtung Quartier und kehren beim Nachbarn ein. Wir bestellen Chorizo Argentine und bekommen auf einem schwarzen Teller Schweinsbratwürstl mit einem kleinen Kartoffelpuffer und Zitronenspalten, angerichtet auf einem Bananenblatt. Die Wirtin empfiehlt uns die Zitrone unbedingt drüber zu träufeln. Und, es schmeckt fantastisch! Am späten Abend gönnen wir uns noch ein paar Runden im Pool. Mit dem Sternenguck wird es leider wieder nichts, weil es schon wieder bewölkt ist. Schade! Gerade hier in der Nähe des Äquators soll die Sicht auf die Sterne ganz besonders sein. Nicht umsonst gibt es in der Tatacoa sogar ein Observatorium.Baca lagi

  • Auf ins Kaffeedreieck

    16 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir wollen weiter, und zwar nach Salento ins Kaffeedreieck. Das liegt 330 km nördlich von hier und auf 1895 Metern Seehöhe in den Anden. Zunächst gilt es, sich von Joana unserer Wirtin ganz herzlich zu verabschieden. Das ist eine richtig Lustige und von morgens bis abends voll gut drauf. Sie versorgt uns schon wieder mit effizienten Infos. Wir dachten, auf der anderen Seite des Rio Magdalena wäre ein Busterminal, wir könnten uns dort die Tickets besorgen und dann direkt nach Norden fahren. Dem war nicht so. Der Busterminal war nicht mehr vorhanden und die Haltestelle in Aipe ein "geheimer Ort" wie sie meint (🤔???) Sie organisiert uns ein Tuktuk, mit dem wir nach Villavieja fahren können. Von dort müssen wir um ca. 11 Uhr mit einem Kollektivo 40 km nach Süden fahren, um in Neiva den Bus um 12:30 nach Armenia zu erreichen. Die Sache ist deshalb so kompliziert, weil es bis Neiva nirgends eine Brücke über den Rio Magdalena gibt. Ein Kollektivo ist ein Sammeltaxi, mit Platz für mehr Personen als in einem normalen PKW. Also ein Van oder ähnliches. Es fährt nicht nach einem Zeitplan, sonder dann, wenn es voll besetzt ist. In unserem Fall war das ein Toyota Hilux Doppelkabiner mit einer überdachten Ladefläche und zwei Sitzbänken für je 3 Leute auf der Ladeflâche. Zunächst waren wir die einzigen Fahrgäste. Der Fahrer sagt, er würde noch auf mindestens 2 Passagiere warten, dann würde er fahren. Wir könnten aber auch den Preis für vier Leute zahlen (44000 COP), dann würde er gleich fahren. Da wir unseren Bus nicht versäumen wollen, willigen wir ein. Kaum haben wir bezahlt, kommen 9 Leute dazu. Zwei quetschen sich auf den Beifahrersitz. Im Fond waren wir zu dritt und auf der Ladefläche sechs!!! Neiva erreichen wir um 12:15, also rechtzeitig. Das Geld für die zwei nicht vorhandenen Passagiere gibt er uns natürlich nicht zurück, der Schlingel. Als wir ihn darauf ansprechen, erzâhlt er uns einen Schwall auf spanisch und das war's dann. Soll er damit glücklich werden, er hat uns glatt um ganze 5 € geprellt. Im Terminal erhalten wir ruckzuck unser Ticket und sitzen wenig später im Bus. Die erste Hälfte der Strecke fahren wir flott durch eine flache, mit Büschen und Palmen bewachsene Landschaft, die sich zwischen den West und Ostkordilleren hinzieht. Nur in Ibaque hält der Bus kurz und dann geht's nur mehr bergauf.. Die Straße wird sehr, sehr kurvenreich und sie ist stark befahren. Auf zwei Fahrspuren quälen sich Autobusse, zahlreiche Lastwagen hinauf und dazwischen zischen unzählige Moped- und Motorradfahrer durch. Unser Autobus bringt kaum mehr als 35 kmh zuwege. Auf einer anderen Trasse führen zwei Fahrspuren ins Tal, die immer wieder über Viadukte unsere Straße queren. Die Berghänge sind extrem steil, in üppigem Grün bewachsen und sie sind so hoch, dass ihre Gipfel irgendwo oben im Nebel verschwinden. Tief unter uns sehen wir tiefe Schluchten. Auf diesen steilen Hängen stehen Häuser und man sieht, dass dort sogar Landwirtschaft betrieben wird. Unglaublich. Wirklich schade, dass wir das vom Bus aus nicht fotografieren können. Bevor wir nach Armenia kommen, fahren wir durch dichten Nebel und es wird dunkel. Armenia ist für unseren Bus die Endstation. Wir waren jetzt sechs Stunden ununterbrochen mit diesem Bus unterwegs, es ist halb sieben und finster. In den Häusern der Stadt brennt eigenartigerweise nirgends Licht. Nicht einmal die Supermärkte sind aussen beleuchtet. Nur ein paar Straßenlaternen brennen und der Busterminal ist beleuchtet. Armenia ist eine Stadt mit über 300000 Einwohnern auf knapp 1500 m Seehöhe und es gibt sogar einen Flughafen. Wir müssen jetzt noch mit einem Taxi weiter ins ca. 25 km entfernte Salento. Als wir in unserem Hotel, dem Ei Zorzal ankommen, ist die Küchenfee gerade nach Hause gegangen und es schüttet derart, dass wir nicht einmal für ein Abendessen in den Ort hineingehen wollen....Baca lagi

  • Ei Zorzal, Salento, Kaffeetour

    17–20 Feb, Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Frühstück hatten wir bislang in jedem Hotel dasselbe. Es gibt immer Melonen, ein paar Scheiben süßes Toastbrot, Rührei, Rührei mit Zwiebel, Tomaten und Champignons, oder Rührei mit allem und zusätzlich mit Schinken, Kaffee in verschiedenen Variationen, Butter gibt's üblicherweise nicht, heute schon. Kurze Zeit später brechen wir auf um Salento zu entdecken. Unser Hotel liegt am Ortsrand mitten im Grünen, deswegen dauert es eine gute Viertelstunde bis wir am Hauptplatz sind. Die Häuser sind bunt und die Straßen stückweise ziemlich steil. Hier floriert der Tourismus. Wir entdecken nur Souvenirgeschäfte, Restaurants, Hotels und Hostels, Cafés und Infostände für Ausflüge in die Gegend, die allerdings wirklich sehr schön ist. Eine Stiege führt zu einer Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick auf ganz Salento hat. Während sich Karl einen Kaffee vergönnt, kämpfe ich mich die Stufen hinauf und ich komme ganz schön ins Schwitzen. Sogar viel Jüngere als ich müssen öfters pausieren. Es ist nicht heiß, aber ziemlich schwül und wir sind hier immerhin auf knapp 2000 m Höhe. Es sind 350 Stufen. Einen Kaffee Negro hab ich mir daraufhin echt verdient. Dann schlendern wir zurück zum Quartier. Unterwegs kaufen wir im Supermarkt eine große Tube Zahnpasta, ein Deo, eine Packung Wurst, eine Packung geräucherten Schinken und eine Packung zwiebackähnliches Brot. Dafür bezahlen wir ganze 6,27 Euro! Um 3 h nachmittags werden wir zu einer Kaffeetour abgeholt. Zusammen mit 4 jungen Israelinnen, deren Eltern aus Äthiopien stammen, werden wir von unserem Guide durch die Plantage geführt. Hier noch in aller Kürze das Wichtigste über den kolumbianischen Kaffee:
    Kolumbien gehört zu den wichtigsten Kaffeeproduzenten der Welt. Das Herz der Kaffeeanbauregion liegt im Kaffeedreieck im Hochland der Anden. Dieses Gebiet wurde von der UNESCO u. a. für seine nachhaltige Landwirtschaft als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Kaffeepflanzen brauchen mindestens drei Jahre bis sie das erste mal Früchte tragen. In Kolumbien wird nur die Arabicabohne angebaut und die Bohnen werden händisch gepflückt. Das hat den Vorteil, dass nur reife Kaffeebohnen gepflückt werden, was sich nachhaltig auf die Kaffeequalität auswirkt. Es gibt drei Arten der Aufbereitung der Kaffeebohnen: trocken, halbtrocken und nass. In Kolumbien werden die Bohnen grundsätzlich nass aufbereitet. Bei der nassen Aufbereitung werden die Kirschen innerhalb eines Tages nach der Ernte mit viel Wasser gereinigt und von Haut und Fleisch befreit. Im Anschluss daran fermentieren die Früchte, werden dann ihrer restlichen Häutchen entledigt, erneut gewaschen und getrocknet. Anschließend werden sie in Säcke verpackt, exportiert und im Importland geröstet. Nach der Ernte und Aufbereitung bleiben von 100 Kilo Kirschen zwischen 10 und 20 Kilo Rohkaffee und nur 13 Kilo Röstkaffee übrig.
    Ach ja, eigentlich wollten wir abends noch in den Ort gehen und schauen, was sich da so tut, aber nein, es regnet ja schon wieder in Strömen! 🤨🤔😕
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  • Cocoratal

    18 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    So gegen halb 10 Uhr marschieren wir zum Hauptplatz von Salento hinein. Auf dem Platz stehen eine ganze Reihe Jeeps bereit, hier Willys genannt, die die Touris ins Cocoratal bringen. Die Fahrzeuge fahren stündlich und bringen die Leute vormittags in das Tal und nachmittags zurück. Neben dem Fahrer sitzen zwei, auf den Bänken auf der Ladefläche acht und wer als letztes kommt, muß auf der Stoßstange stehen. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde und in Richtung Tal fahren nicht nur die vielen Willys, sondern auch zahlreiche Busse und Motorradfahrer. Am Ziel kann man sich dann entscheiden, ob man eine 4 oder 6 Stunden dauernde Rundwanderung oder eine Tour mit einem von wohl hunderten Pferden macht, oder so wie wir nur einfach etwa eine Stunde bis zu den Wachspalmen wandert. Die Besonderheit dieser Quindio Palmen ist deren Höhe, sie können bis zu 60 m hoch werden. Die Palme ist in Kolumbien heimisch und der Nationalbaum des Landes. Ihr Lebensraum sind Bergregenwälder in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 Metern. Die jungen Palmwedel werden für die Palmsonntagsprozessionen verwendet. Aus dem Holz werden Gartenzäune und Hausmauern hergestellt. Im 19. Jahrhundert wurden aus dem gewonnenen Wachs Kerzen angefertigt. Im Cocoratal macht jetzt die Tourismusbranche das Geschäft. Es ist wirklich herrlich hier. Das Wetter ist angenehm kühl und es ist bewölkt. Im Tal wurde ein wunderschöner Park mit einem ganz weichen, englischen Rasen angelegt. Während ich noch weiter hinauf zu einer Kuppel gehe, kauft sich Karl Kaffee und Kuchen. Die Aussicht da oben ist wundervoll, aber jetzt am Nachmittag sinkt schon wieder der Nebel ins Tal. Wir wandern gemächlich zurück zu den Willys und wieder in Salento angekommen, kaufen wir uns im Lokal neben der Kirche ein Filete de Pollo BBQ, das sich als gegrilltes Hendlfilet entpuppt. Mmmh, schmeckt voll gut! Auch wenn es für uns noch immer ungewöhnlich ist, daß die Kolumbianer immer irgendwas Süßes in jedes Essen mischen. Heute Abend haben wir wieder mit Regen gerechnet und ausgerechnet heute bleibt es schön. Wir haben zu tun: morgen steht die Weiterreise nach Medellin an. Dafür brauchen wir noch Bustickets und ein Quartier.Baca lagi

  • Von Salento nach Medellin

    19 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 24 °C

    Gegenüber vom Hotel befindet sich praktischerweise der Busterminal von Salento. Die Tickets nach Medellin haben wir schon in der Tasche. Der Bus braucht für die Strecke von etwa 280 km vorraussichtlich sechseinhalb Stunden und fährt mit einer kurzen Pause bis Medellin durch, sagt der Ticketverkäufer. Wie vor drei Tagen geht es die ersten 200 km bis zu einer Pause an einem sehr professionellen Busstop flott dahin. Überholmanöver unter den Bussen und LKWs sind gang und gäbe und das auch in unübersichtlichen Kurven. Wir halten manchmal wirklich vor Schreck die Luft an. Nach der Pause gibt's wieder Kurven um Kurven bergauf mit durchschnittlich 30 kmh. Diesmal allerdings mit Gegenverkehr. In beiden Richtungen herrscht ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Die meisten Fahrzeuge sind LKWs und Busse. Die müssen häufig vor den Kurven stehenbleiben, um den Gegenverkehr vorbeizulassen, weil sich das sonst bei der Größe und Länge der Fahrzeuge gar nicht anders ausgeht. In der Gegend sind die Rinderfarmer ansässig. Auf oft unglaublich steilen Hängen weiden hier die Kühe. Santa Barbara befindet sich auf 1800 m genau auf einer Kuppel. Die Fernsicht auf die umliegenden Berge der Anden ist atemberaubend. Eine Zeitlang fahren wir sogar den Grat entlang. Leider lässt sich das vom Bus aus nicht so richtig einfangen, besonders weil ich den Fensterrahmen des Busses genau mittig vor der Nase habe. Das ist der Nachteil des Busfahrens, man kann keine Fotostopps machen, wann man will. Auf dieser Strecke wäre das sowieso nicht ganz leicht. Mit einer Stunde Verspätung kommen wir am Nordbusterminal von Medellin an. Ab da fahren wir mit dem Taxi zum Hotel. Es stellt sich heraus, dass der Taxifahrer keine Ahnung hat, wo das Hotel ist. Unterwegs fragt er Kollegen, Passanten und telefoniert herum. Inzwischen hab ich die Route zum Hotel schon längst auf Google Maps, aber mir glaubt ja keiner. Nach gut 20 Minuten wenden und herumirren wird doch Google Maps geglaubt und schon sind wir da. Wir hatten die Anweisung vom Hotel mit dem Lift zum PH zu fahren🤔 und gelangen auf der siebenten Etage in ein großes, total modernes, offenes Penthouse. Fitnesscenter 😉, Tischtennis, Dampfbad, Jacucci, Waschmaschinen, Rezeption, Küche und Restaurant, alles auf einer Ebene und ringsherum die Lichter der Millionenstadt.Baca lagi

  • Comuna 13, Medellin

    20 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 17 °C

    Die Comuna 13 ist sicher die berühmteste von 16 Comunen der 2,6 Millionenstadt Medellin. Die Comuna 13 liegt auf einem der zahlreichen Steilhänge der Stadt und ist etwa 7 Quadratkilometer groß. Hier lebten über 160000 Leute in ärmlichsten Verhältnissen in Blechhütten. Über 50 Jahre herrschten Bandenkriege, auch innerhalb der Kommune. Es ging tagtäglich um's Überleben in einem Sumpf von Korruption, Drogen, Erpressung, Kindesentführungen, Rache, Mord und vor allem um die Macht der einzelnen Banden. Die Menschen konnten sich nicht einmal in ihrer Comuna frei bewegen. Wenn sie in den Bereich einer anderen Bande kamen, konnte das tödliche Folgen haben. Zur Abschreckung wurden die Ermordeten auf dem einzigen flachen Platz gelegt, der heutzutage ein Sportplatz ist. Irgendwann setzte die Regierung das Militär ein, um da Ordnung zu schaffen. Das entwickelte sich zu einem mehrjährigen Bürgerkrieg, dem Tausende zum Opfer fielen. Unser Guide und seine Mutter wohnen heute noch dort. Er erzählt uns von seinem Leben und führt uns über mehr als siebenhundert Stufen steil bergauf durch die engen Gassen des Viertels. Heutzutage ist das ein Touristenhotspot, der täglich tausende Touristen anzieht, mit unzähligen Souvenierläden, Restaurants, Bars, Kunstgalerien, Geschäften und dröhnender, südamerikanischer Musik. 2011 wurden bisher weltweit einzigartig, sechs überdachte Rolltreppen den Berg hinaufgebaut, die eine Höhe von 28 Stockwerken überwinden und den Bewohnern das Leben wesentlich erleichtern. Von ganz oben hat man eine beeindruckende Aussicht auf Medellin. Die Leute verdienen ihr Geld tagsüber mit dem Tourismus, bei Dunkelheit ist die Comuna für fremde Besucher geschlossen. Zum Abendessen holen wir uns aus dem Supermarkt ein fertiges Grillhendl, ein Sixpack, Salz und Chilisauce für 8 €. Voll gut!Baca lagi

  • Medellin von oben

    21 Februari, Colombia ⋅ ☁️ 25 °C

    Im Hotel unterhalten wir uns beim Frühstück mit unserem Tischnachbarn, einem Deutschen. Er erzählt uns von dem Museum, das sehr interessant nicht nur die jüngste Geschichte Kolumbiens erzählt. Das wollten wir ohnehin besuchen. Wir können es sogar vom Penthouse aus sehen und es ist kaum dreihundert Meter weg. Das Museum ist ein sehr moderner Bau mit neuester Technik. Hier erzählen die überlebenden Opfer der Drogen- und Bürgerkriege der letzten 50 Jahre auf großen Bildschirmen von ihrem Leben. Seit ungefähr 2016 hat sich in Kolumbien einiges zum Besseren verändert. Damals wurde von den rivalisierenden Bürgerkriegsparteien ein Friedensvertrag unterschrieben. Allerdings wurde das in einem Referendum wieder abgelehnt. Seitdem herrscht eine Art unbestätigter Waffenstillstand zwischen den Rebellengruppen und der Regierung. Die Bevölkerung will die grausame Vergangenheit und den schrecklichen Ruf möglichst schnell loswerden und ein normales Leben führen. Aber noch immer ist Kolumbien weltweit führend als. Dogenlieferant und die Interessen der Drogenhändler und Mächtigen sind ganz andere. Noch immer gibt es große Gebiete, die deswegen nicht bereist werden können. https://www.nrc-hilft.de/neuigkeiten/2024/kolum….
    Übrigens schauen wir genau vor dem Museum einer Gruppe Jungs beim Dealen zu.
    Wir nehmen uns ein Taxi zur nächsten Seilbahn, von denen es 5 in dieser Stadt gibt. In der Talstation stehen leider keine Ticketschalter sondern nur Automaten, bei denen man sich mit Prepaidkarten Tickets kaufen kann. Haben wir aber nicht. Für 10000 Peso kauft uns ein junger Kolumbianer zwei Tickets und lässt und dann mit seiner Karte durchs Drehkreuz, und das ganz ohne jegliche gegenseitige Sprachkenntnisse! Von oben sehen wir fast über ganz Medellin. Bei dem Anblick fällt uns wieder ein, dass nur die Häuser der Reichen und die öffentlichen Gebäude verputzt sind.
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