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- Kongsi
- Hari 3
- Jumaat, 6 Februari 2009 6:34 PTG
- 🌙 16 °C
- Altitud: 23 m
MesirSaqiyat Makki29°59’13” N 31°12’43” E
Gizeh, Kamele und Geschichten

Heute ist es soweit – die Pyramiden stehen auf dem Programm. Achmed, unser Fahrer vom Hostel, holt uns pünktlich ab und wir machen uns auf den Weg nach Gizeh. Der Verkehr in Kairo ist wie gewohnt chaotisch – hupend, drängelnd, unberechenbar.
Bei den Pyramiden angekommen, führt der erste Weg – wie mittlerweile fast überall – durch eine Sicherheitsschleuse. Danach dürfen wir das Gelände auf eigene Faust erkunden. Die Pyramiden wirken gewaltig auf uns. Kein Foto kann das jemals vermitteln. Gewaltige Steinblöcke, scharfkantige Linien, eine fast unwirkliche Präsenz inmitten der staubigen Weite. Die Sphinx liegt ruhig da, halb verwittert, und doch wirkt sie noch immer wachsam. Es ist schon sehr beeindruckend direkt hier vor diesen Monumenten zu stehen und unser Respekt vor der Leistung der alten Ägypter wird noch viel größer.
Neben de Cheopspyramide befindet sich ein Museum. Hier ist ein besonderes Fundstück ausgestellt: das Solarboot des Pharaos Cheops. Es wurde 1954 entdeckt – während der Mumifizierung des Pharaos wurde es von den Priestern in 1224 Einzelteile zerlegt und sorgfältig in einer Grube neben der Pyramide vergraben. Drei Jahrzehnte dauerte es, bis das Boot wieder vollständig zusammengesetzt war. Heute ist es in einem eigens errichteten Museumsbau über der Fundstelle ausgestellt und zeigt eindrucksvoll die Kunstfertigkeit der alten Ägypter. Es wird angenommen, dass dieses Boot dem Pharao im Jenseits als Transportmittel dienen sollte.
Während wir zwischen den Pyramiden umhergehen, beginnt Karl von damals, 1973 zu erzählen. Seither hat sich hier vieles verändert. Wo heute Absperrungen stehen und Regeln gelten, war damals noch fast alles möglich. Man konnte zum Beispiel Pferde mieten und ganz ohne Begleitung zwischen den Pyramiden überall umherreiten, ganz wie man wollte.
Einmal, erzählt er, beobachteten er und seine beiden Kameraden ein paar einheimische Burschen, die – als Showeinlage für ein paar Pfund – die Cheopspyramide hinaufkletterten. Für die Drei, gerade zwanzig geworden und topfit war das natürlich die ultimative Herausforderung. Kurzentschlossen machten sie es den Jungs nach – und kamen tatsächlich bis ganz nach oben.
Von dort aus sahen sie den Sonnenuntergang über der endlosen Wüste – und auf der anderen Seite die Lichter der Millionenstadt Kairo. Ein großartiger Moment, sagt Karl. Der Abstieg im Dunkeln war allerdings eine ganz andere Geschichte. Sie waren heilfroh, als sie endlich wieder ebenen Boden unter den Füßen hatten. Es war ein einmaliges Erlebnis – und heute völlig undenkbar.
Heute wie damals gehören die Kamelreiter zum Bild der Pyramiden. Einer von ihnen zieht gemächlich an uns vorbei – die Szene ist fast zu perfekt, um sie nicht festzuhalten. Ich mache ein schnelles Foto. Keine gute Idee. Der Reiter merkt es sofort, wird laut, schwingt die Peitsche, schimpft auf Arabisch. Es wirkt bedrohlich. Karl tritt dazu und spielt die Szene souverän: er schimpft mich lautstark auf Deutsch, fast noch mehr als der Reiter. Der beruhigt sich, nickt und reitet weiter. „So macht man das“, meint Karl später trocken und grinst. So richtig hat mir das zwar nicht gefallen - aber das Foto hab ich.
Wir werfen noch einen letzten Blick zurück auf das Pyramidenplateau, sehen die Stadt am Horizont, und gehen dann zurück zu unserem Treffpunkt mit Achmed. Gemeinsam trinken wir den obligatorischen Minztee – vier Gläser, vier Pfund, für uns jetzt ein Richtpreis. Achmed erzählt uns, dass direkt hier in der Nähe ein neues, riesiges Museum geplant ist. Noch ist nicht viel zu sehen, aber es klingt nach einem großen Projekt.
Anschließend fahren wir weiter nach Saqqara, wo wir die Stufenpyramide von Djoser besichtigen – das älteste monumentale Bauwerk Ägyptens. Die Atmosphäre ist deutlich ruhiger als in Gizeh, fast schon abgeschieden. Die Pyramide wirkt schlicht.
Zurück in unserer Straße kehren wir ins Stella-Lokal ein. Es wirkt westlich und ist ein Kontrast zum heutigen Tag. Später ruhen wir uns im Hotel aus. Karl und ich gehen noch kurz einkaufen, während Alfred im Zimmer bleibt und auf das mitgebrachte Essen wartet.Baca lagi