• Aufbruch in die Wüste

    8 de fevereiro de 2009, Egito ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute ist es soweit – das große Abenteuer beginnt. Wir stehen um sechs Uhr früh auf und packen unsere Rucksäcke. Punkt sieben werden wir abgeholt und zu einem Überlandbus gebracht. Ein letzter Händedruck mit Achmed, unserem stets freundlichen Fahrer, der uns viel erzählt hat und uns zuverlässig überall hingebracht hat.

    Kurz vor der Abfahrt steigen noch Bäckerjungen mit Körben voller frischer Backwaren zu und bieten ihre Waren an: Fladenbrot, Sesamkringel und süße Teilchen – voll gut. In unserem Hotel gabs um die Zeit noch nichts, also langen wir zu.

    Die 380 Kilometer bis Bahariya ziehen sich. Unterwegs machen wir eine Pause an einer Raststätte mitten im Nirgendwo. Das Gebäude wirkt sagen wir mal verwittert, mit vielen Tischen und Sesseln innen drin, einer langen Theke und einigen Einheimischen, die dort ihr Essen und Trinken genießen. Wir kaufen uns eine Kleinigkeit, strecken die Beine und dann setzt der Bus die Fahrt fort.

    In Bahariya werden wir schon erwartet: Ein junger Mann und ein Junge stehen neben einem älteren Toyota Landcruiser. Sie bringen uns zu einem kleinen Restaurant, das in einem überraschend grünen Garten liegt. Dort stehen einfache, ansprechende Bambushütten, die eine angenehme Atmosphäre schaffen. Wir bekommen eine Erfrischung und können dabei beobachten, wie unsere Begleiter den Jeep mit Planen, Teppichen, Stangen und Kochgeschirr beladen. Dann geht es los.

    Bald verlassen wir die befestigten Straßen und tauchen ein in die schwarze Wüste mit ihren dunklen Hügeln, die mit Basaltgestein bedeckt sind. Aufgrund fortschreitender Verwitterung sind nicht nur die Hügelspitzen, sondern mittlerweile weite Bereiche der Ebene mit den dunklen Gesteinssplittern überzogen. Somit wirkt sie fast schwarz. Stellenweise lugt der darunter liegende Sand hervor. Unser Fahrer zeigt uns sein Können, driftet durch den Sand und meistert die Kurven souverän. Er ist in seinem Element und liefert eine regelrechte Show. Wir springen regelrecht über eine Hügelkuppe und jetzt ganz plötzlich liegt direkt vor uns die weiße Wüste mit ihren bizarren Sandsteinformationen, die mit etwas Fantasie wie Pilze oder Kamele usw. aussehen. Am berühmtesten von allen ist wohl der Pilz und das Küken. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend.

    Der Sonnenuntergang zwischen diesen einzigartigen Landschaftsskulpturen ist beeindruckend. Später fahren wir zu einem abgelegenen Lagerplatz, wo unsere Begleiter Planen spannen, Teppiche ausrollen und ein Feuer entzünden. Während in zwei Töpfen Lamm und Reis köcheln, genießen wir frisch aufgebrühten Tee.

    Wir sitzen auf Teppichen, umgeben von Stille und Sternen, genießen das köstliche Essen und hören unseren Gastgebern zu. Sie spielen für uns Gitarre und singen dazu und irgendwann haben wir den Eindruck, als hätten sie uns vergessen. Es war mein Geburtstag und der wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben.

    Später, eingewickelt in die warmen und sehr schweren Decken, beobachten wir noch einen neugierigen kleinen Wüstenfuchs, der an Freds Nase schnuppert, bevor er wieder verschwindet.
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