• Der Berg der Götter - Olymp - Kastraki

    20 Mayıs 2004, Yunanistan ⋅ ☁️ 22 °C

    Um halb neun geht's heute los. Zügig umrunden wir die Stadt Thessaloniki und finden schnell die Abfahrt nach Litohoro.

    Hier beginnt unser erster großer Höhepunkt: Vor uns erhebt sich das gewaltige Bergmassiv des Olymp, das direkt an der Küste liegt und dadurch umso mächtiger aussieht. Wie aus der Antike überliefert, ist auch heute der Gipfel von einer dichten Wolkenkappe verhüllt und wie wahrscheinlich auch die gewöhnlich sterblichen Griechen der Antike stelle ich mir jetzt vor, wie der Göttervater Zeus, Herr über Blitz, Donner und Wolken im Kreis der Götter, verdeckt hinter dem Wolkenvorhang ungehindert und unbeobachtet üppige Feste feiert, hinterhältige Intrigen spinnt und die Geschicke der Menschen lenkt.

    Die Straße ist super ausgebaut, 18 Kilometer lang geht es stetig bergauf, bis wir schließlich auf über 1.100 Höhenmeter ankommen. Der letzte Kilometer ist steil und unbefestigt. Der Weg endet hier auf einem großen Parkplatz. Gleich oberhalb wartet eine urige, hölzerne Jausenstation auf uns. Der Wirt jedoch ist unheimlich grantig, vielleicht, weil wir uns nur ein Cola bestellen, oder weil er heute ganz einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Wie auch immer, für uns geht's bald wieder bergab.
    Unterwegs halten wir an. Die Aussicht ist sensationell: Wir schauen hinunter auf die weite Landschaft, die Stadt unter uns und hinaus auf das glitzernde Meer.
    Weiter unten machen wir eine Kaffeepause und besprechen die Weiterfahrt. Unser Ziel: Kastraki, das letzte Dorf vor den berühmten Meteora Klöstern.
    Nach einigem Herumfragen finden wir ein günstiges Quartier: eine Pension mit angeschlossener Bäckerei. Die Wirtin ist unglaublich freundlich und wir fühlen uns gleich gut aufgehoben.

    Am Abend fahren wir zurück zum Einkaufen nach Kalambaka und holen uns Kebab zum Nachtmahl. Weil es so schön warm ist, fahren wir – leichtsinnig – ohne Helm.
    Plötzlich taucht die Polizei auf! Die Beamten sind rigoros sperren die meisten Straßen und strafen alle Moped- und Motorradfahrer ohne Helm ab, und das sind nicht wenige hier. Wir haben Glück: Wir finden ein schmales Gässchen, durch das wir ganz still und leise davonrollen können. Huch, das ist ja grade noch mal gut gegangen!
    Danach sitzen wir noch lange im Finstern im Garten unserer Pension, lassen den turbulenten Tag ausklingen und genießen die Ruhe, bevor wir ins Bett gehen.

    382 km
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