Satellite
Show on map
  • Day 53

    Iquitos

    October 9, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 33 °C

    Auf dem Weg zur Lavanderia machen wir Frühstück in der Markthalle von Iquitos. Dann holen wir unsere riesigen Wäschepakete ab :) ich schnupper in die Tüte und es riecht soooo gut!!! Toll so frisch gewaschene Wäsche, das hatte ich schon lange nicht mehr! Voll der Luxus! Danach machen wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hostel, packen unsere Sachen und Sik und ich checken aus. Luisa sortiert ihren blauen Bikini aus, den ich gestern schon geborgt hatte (ist ein bisschen zu groß, aber okay), da mein Bikinihöschen in der Wäsche war. Da ich keinen richtigen Bikini dabei habe und in der Wäscherei mein schwimmHöschen sich irgendwie fast aufgelöst hat :) vererbt sie ihn mir. Noch mehr Gepäck, aber voll lieb :)
    Am Plaza de Armas nehmen wir den Bus 49 zum Zoològico - wieder mal ein Erlebnis mit einem Bus hier zu fahren - der Fahrer ist ein junger Kerl mit einer Käppi, die er voll lässig schräg trägt :), es läuft coole Musik, der Bus hat Fensterrahmen aus Holz, allerdings keinerlei Fensterscheiben, eine Tür gibt es auch nicht, im Türrahmen steht ein anderer junger Kerl, der während der Fahrt laut ruft, bei jedem Halt raushüpft und die Leute reinholt und den man beim Aussteigen bezahlt. Neben mir sitzt eine Frau mit zwei Kindern auf dem Schoß, das eine kleine mit süßen Pausbäckchen stillt sie gerade. Die ganze Fahrt von ca. 30 Minuten kostet 1 Sol :) also nichts!
    Der Zoo ... ehrlich gesagt hab ich ihn mir anders vorgestellt! Es ist alles sehr einfach, Affen jeder Größe laufen außerhalb ihres Gitters umher, Mitarbeiter sind nirgendwo zu sehen und wenn man möchte, kann man seine Finger im Jaguarkäfig verlieren. Ich war noch nie so nah Face to Face mit einem so riesigen Tier - der Jaguar ist ca. 5cm von mir entfernt, krallt sich im nicht ganz so stabil wirkendem Gitter fest und fletscht seine Zähne - da bekommt man echt Angst. Und weit und breit niemand der einem helfen könnte, wenn etwas passieren würde. Krass! In Deutschland wären hier drei Gitter hintereinander, ein großer Abstand zu den Schaulustigen und ein Zoowärter, der aufpasst! :)
    Der Zoo ist nicht wirklich sehr groß, wir sind die einzigen Touristen zwischen den ganzen peruanischen Familen. Das beste am Zoo ist die Lagune mit weißem Strand mitten im Dschungel. Wir planschen ein wenig mit den peruanischen Kindern und gehen dann 14 Uhr zur Delfinshow. Der Zoo hat einen Delfin rosado, er wurde 2006 aus den Händen von Fischern gerettet und wohnt seitdem hier. Heute quälen mich irgendwie wieder komische Bauchschmerzen.
    Mit dem Bus geht es wieder zurück in die Stadt, wir steigen allerdings in Belen aus, um dort nochmal auf dem Markt etwas zu essen und zu den Floßhäusern zu gehen. Doch wird sind ein wenig spät dran, die meisten Stände haben schon abgebaut. Bei einer netten Frau kaufen wir uns Juane - gedämpfter Reis mit Hühnchenfleisch in Blätter gewickelt, sehr lecker. Dann dringen wir weiter vor in das Viertel Belen - wirklich erschreckend! So furchtbar dreckig und arm! Überall Müll, Fleisch- und Fischreste und es stinkt und ist schlammig auf den Straßen. Noch nicht einmal auf dieser Reise habe ich mich so unwohl und unsicher gefühlt und hatte Angst wie hier. An einer Straßenecke kommt ein Polizist auf uns zu, schaut uns mit großen Augen an und sagt wir sollen bitte lieber umdrehen, es ist hier zu gefährlich für uns. Persönlich geleitet er uns wieder hinaus aus dem Viertel und schaut uns besorgt hinterher, bis wir wieder in Sicherheit sind. Wirklich sehr nett!
    Auf der Hälfte des Weges zurück zum Hostel beginnt es stark zu regnen, wir nehmen ein Mototaxi! Um 18 Uhr verabschieden wir uns schweren Herzens von Luisa, sie wird morgen ein Boot nach Pucallpa nehmen und dann weiter in den Süden von Peru reisen. Wir waren echt ein gutes Team und ich werde sie auf jeden Fall in Luzern besuchen! :) Sik und ich machen uns im Regen auf den Weg zu Transporte Jaen und nehmen dort ein Collectivo nach Nauta (13 S). Als ich wieder aufwache sind wir schon in Nauta (ich glaube die Fahrt ging 1 1/2 Stunden :)) und es regnet wie aus Eimern. Shit! Wir laden unser Gepäck auf das tropfnasse Mototaxi und setzen uns auf die durchgeweichten Sitze - auf der Fahrt werden wir so nass! Der Fahrer bringt uns zuerst zum Hafen, es soll nämlich schon ein Boot 21:30 Uhr ablegen. Im strömenden Regen checken wir die Lage - es ist leider schon voll! Also bringt er uns in ein Haus, dort können wir bei einer Frau für 150 S ein Ticket für ein Eduardo morgen früh 5 Uhr kaufen. Wir schlafen also eine Nacht hier in Nauta - für 35 S zu zweit in einem Kabuff mit Dinosaurierbettwäsche und einem Papageienhandtuch. Naja, immerhin gibt es einen Ventilator! Alles ist nass, das ist echt doof :( Ich packe meinen kompletten Backpack aus (den ich heute morgen erst so schön und sorgfältig gepackt habe), hänge alles auf und stelle meinen Rucksack unter den Ventilator. Ich hoffe das trocknet bis 4 Uhr! Schnell duschen und ab in die Heia!
    Read more