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  • Day 135

    Medellin - Itagüí

    December 30, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute treffe ich Sik wieder! So lustig, dass sich unsere Wege immer wieder kreuzen. Er war die letzten Wochen an der Karibikküste unterwegs und auf der Insel San Andres. Bei Pasta und Fisch und einem Mimos-Eis in der VIVA-Mall in Envigado berichten wir uns von unseren letzten Wochen und bringen uns auf den neusten Stand. Danach machen wir uns mit einem Uber auf dem Weg nach Itagüí, denn wir wollen heute das Grab des Drogenbosses Pablo Escobar besuchen. Man findet es recht einfach - es befindet sich in den Jardines Montesacro in Itagüí. Vorher war ich mit Sik noch auf dem einfachen Cemetario Itagüí, um mal den Vergleich zu sehen bzw. überhaupt wie so ein Friedhof hier aussieht. Der kleine Friedhof liegt mitten im Wohnviertel und ist umrandet von Graffiti-besprayten Wänden - von außen nicht zu erkennen, das hier Menschen begraben sind. Innen ist es allerding schön grün angelegt, in der Mitte eine kleine Kanzel. Die Gräber sind hier aber komplett anders als bei uns - es sind wie kleine Häuschen mit vielen Kastenlöchern, große Löcher für Särge und kleine Löcher für Urnen. Davor stehen Leitern bzw. fahrbare Treppen, damit die Angehörigen auch die oberen Gräber erreichen und Blumenschmuck befestigen können. Auf jeden Fall eine platzsparende Variante. Der Friedhof, auf dem Pablo Escobar begraben ist, ist komplett anders und sein Grab an einem besonderen Platz - direkt an der Kirche in einer Extra-Nische hinter einigen Bäumen. Neben Pablo sind dort seine Mutter (die ihn auch nach seinem Tod noch verteidigte), sein Vater, sein Kindermädchen und sein Leibwächter Limon (der mit ihm auf dem Dach bei der Polizeiaktion starb) beerdigt. In einem Grab ein paar Meter weiter liegt Gustavo Gaviria, Pablos Cousin. Zu Pablos Vater ist zu sagen, dass er ein armer Landwirt war. Als sich Pablo Escobar zum Schluss auf der Flucht befand, versteckte er sich einige Zeit bei seinem Vater. Dieser drängte ihn jedoch, sich zu stellen, da er keinen Kriminellen beherbergen wolte - nicht mal seinen eigenen Sohn. Sie verabschiedeten sich nicht und gingen im Streit auseinander - dennoch wünschte sich Pablo, dass sein Vater im gleichen Grab wie er liegen sollte. Trotz ihres Streits fügte sich der Vater dem Wunsch seines Sohnes, der einige Jahre nach Pablo starb. Der Friedhof ist ein sehr idyllischer Ort - weite grüne Wiesen mit verstreuten Gräbern und Blumen (ein bisschen komisch da einfach drüber zu latschen) und da er etwas erhöht liegt, hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Es hat ein bisschen was von einem Park.
    Danach geht es mit Metro und Bus zurück, ich verabschiede mich von Sik und gehe nach Hause um mich ein wenig auszuruhen und frisch zu machen. Denn abends holt mich Alejandro mit dem Taxi ab und wir gehen in Poblado im BBC ein paar Bier trinken - ist heute der letzte Abend, an dem wir uns sehen können. Am 1. Januar geht sein Flug zurück nach Santiago de Chile (er arbeitet dort als Pharmazeut, da die Bedingungen besser sind als hier in Kolumbien). Später stoßen noch zwei Freunde von ihm dazu und dann auch noch Sik. Ist ein lustiger Abend! Um 3 Uhr liege ich dann auch wieder im Bett, die meisten Clubs schließen hier nämlich gegen 2 Uhr - sehr vernünftig also :).
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