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  • Day 63

    Eine Woche in Donegal

    March 4 in Ireland ⋅ 🌬 8 °C

    Nach unseren vier Tagen in Galway haben wir uns auf die fünfstündige Busfahrt in den Norden begeben. Von dem County Donegal im Nord-Westen Irlands haben uns immer alle vorgeschwärmt, dass es dort so schön ist. Deshalb haben wir uns für die eine Woche, die wir lange noch frei hatten, eine Stelle dort oben gesucht. Und wir waren wirklich geflasht von der Natur dort. Schon vom Bus aus im Abendlicht sah alles so schön aus. Irgendwie haben uns die Berge und der kahle Bewuchs an Griechenland erinnert. Abends sind wir dann in Gortahork angekommen und wurden von unserem Host noch ein paar Minuten zu deren Haus gefahren. Das Haus war an einem Hang, an dem eine kleine Straße langführt, an der lauter kleine Häuser stehen. Wenn man seine Ruhe haben will, dann ist man dort genau richtig. Auch ansonsten ist die Gegend noch sehr traditionell. Es ist eine von drei Regionen in Irland, wo noch als erste Sprache Irisch gesprochen wird. Es fällt auch sofort auf, dass die Straßenschilder nicht mehr zweisprachig, sondern nur auf Irisch sind. Außerdem wird mit "selbstgeernteten" getrocknetem Torf geheizt.

    Obwohl wir sehr müde waren, haben wir uns gleich am ersten Abend noch gut unterhalten und eine interessante Zusammenfassung der irischen Geschichte bekommen. Das konnte ich mir gleich viel besser merken, als alles, was wir im Geschichtsunterricht gelernt hatten. Da er auch Sport und Geschichte unterrichtet, ist Sportgeschichte quasi sein Spezialgebiet, so haben wir auch erfahren, in welchen Sportarten wir Deutschen in der Geschichte erfolgreich waren und noch sind. Da haben wir noch was über unser eigenes Heimatland gelernt.

    Unsere Arbeit war es, sie im Haushalt zu unterstützen und Wände zu streichen, da sind wir ja inzwischen Profis. Man muss sagen, das Farbkonzept in dem Haus ist echt cute. Jeder Raum hat seine eigene Wandfarbe bekommen, meistens in einem Pastellton. Nebenbei durften wir noch die drei Hühner und die drei verwöhnten Katzen füttern. In unserer Freizeit haben wir mehr gemacht, als wir uns für die paar Tage vorgestellt haben. Gleich am Montag Abend hat uns unsere Gastgeberin zu ihrem Yogakurs mitgenommen. Das war echt schön. Wir mussten sogar nur den halben Preis zahlen, was die einzige Ausgabe für diese Woche war. Noch ein Vorteil, wenn man so abseits der Zivilisation lebt. Ansonsten haben wir schöne Spaziergänge gemacht, waren einmal zum Sonnenuntergang am Meer und haben eine Bergtour auf den Mount Errigal gemacht, wo noch mehr Wind war, als an den Cliffs of Moher, wenn das überhaupt möglich ist. Und am Sonntag, unserem letzten Tag dort, haben wir an einer "Music Session" teilgenommen. Das findet dort im nächsten Ort jede Woche statt und dabei setzen sich ein paar Musiker in einem Pub zusammen und jeder spielt abwechselnd ein Lied, traditionell oder auch moderner und die anderen spielen einfach mit, wenn sie die Akkorde rausgefunden haben. Das war echt beeindruckend und eine mega angenehme Atmosphäre, wir saßen sogar mit dem Rücken zu den Zuhörern. Es hat echt Spaß gemacht, dabei zu sein und es war irgendwie besonders, teilweise selbstgeschriebene Lieder der anderen zu hören, die wir vermutlich nie wieder hören werden.

    Dann war unsere Zeit in Donegal auch schon wieder um und wir sind weiter gereist ins "Ausland" nach Belfast.
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