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  • Day 5

    Blankhult

    August 12, 2021 in Sweden ⋅ 🌙 15 °C

    Das Unwetter zieht glücklicherweise weiter, die Abendsonne kommt heraus und färbt die umliegenden Bäume glutrot. Was für ein Naturschauspiel! Beim Zuschauen fallen mir die Augen zu.
    Am nächsten Morgen zieht es mich um sieben Uhr wieder auf den Trail. Für heute habe ich mir ein strammes Programm vorgenommen. Zunächst geht es am Naturschutzgebiet "Dunderklinterna" entlang, auf der anderen Seite des Weges liegt ein Militärgebiet. Zu unterscheiden vom Naturreservat ist es nur anhand der Warnschilder. Die Natur präsentiert sich auf beiden Seiten großartig. Anschließend macht der Leden einen großen Bogen südwärts und folgt einem neu ausgewiesen Pfad, der mitten durch ein frisches Rodungsgelände führt. Das braucht man eigentlich nicht. Irgendwann bin ich in Suttarboda, dem nächsten Etappenziel. Wie gestern schon ist auch hier der Hund begraben. Die Etappenpunkte scheinen sich zu gleichen: Parkplatz, Hinweistafel, kleine Bank.
    Weiter geht's auf Etappe 10, die mit 7km nur kurz ist. Der Weg ist wohlpräpariert, führt er doch zum Ferienressort"Annaboda". Von dort kommen mir viele Tageswanderer entgegen. In Annaboda selbst ist für mich die Badestelle das Wichtigste. Während ich nach dem erfrischenden Bad in der Sonne trockne, lädt mich eine nette Schwedin zu einem richtigen Kaffee aus der Thermoskanne ein. Da habe ich aber Glück gehabt!
    Annaboda ist wieder ein Etappenwechsel, weiter geht's nun auf die dritte Etappe für heute. Jetzt ist Schnaufen angesagt, denn es geht die Kilsberge hinauf. Auf einer Alm standen früher einmal ein paar Häuser, eines davon steht noch. Es mutet fast an wie in den Alpen! Die Kühe hatten offenbar auch Glocken um den Hals hängen. Wer hat da von wem abgekupfert? Einige Exemplare hängen verrostet am Wegesrand und laden zum Läuten ein. Bimm - Bamm.
    An einem kleinen See will ich für heute Schluss machen, so mein Plan. Doch die Schutzhütte ist belegt. Ein junges Pärchen lümmelt am See in der Sonne. Diskret ziehe ich weiter, will nun bis zum Etappenende in Blankhult laufen. Um 17:30 Uhr komme ich an. Doch dort ist die Schutzhütte ebenfalls belegt. Ich freunde mich gerade mit einer Zelt-Übernachtung auf der nahen Wiese an, da meint das im Shelter hockende Mädchen, sie warte auf ihre Freunde, die gerade zurück nach Annaboda laufen würden, um das Auto zu holen. Sie will also nicht in der Schutzhütte übernachten. So richte ich mich dort häuslich ein. Da sie noch zwei Stunden auf ihren Lift warten muss, kommen wir ins Gespräch. Wie schön, dass die Schweden so gut Englisch sprechen können, die Verständigung fällt leicht. Ich erfahre, sie sei Krankenschwester und wegen Corona habe sie eine schwere Zeit hinter sich. Corona, gerade so weit weg für mich, ist für einen Moment wieder präsent. Nachdem die drei gefahren sind, mache ich es mir im Shelter gemütlich, so gut das eben geht. Es dämmert, als ich im Schlafsack liege. Die Schutzhütte liegt nicht so idyllisch wie mein Schlafplatz von gestern. Egal! Nachts sind sie Böden alle gleich hart.
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