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  • Jetzt ist er weg

    June 26, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    7.00 Aufbruch von Jülich.
    Bis Antwerpen läuft alles reibungslos, ich fahre Viktor mit meinem Golf hinterher.
    Dann spinnt sein Navi. Ob es sich schon auf Afrika eingestellt hat?🤔
    Aus 14 km, die wir vor dem Ziel sind, werden auf einmal 20....25....29😳
    Da stimmt was nicht.
    Zusätzlich zu meinem Navi im Auto schalte ich Google auf dem Handy ein und übernehme die Führung. 🤣
    Es geht im Zickzack, durch Tunnels, gefühlte Hundert Kreisverkehre und zig Abzweige.
    Eine Ausfahrt bemerke ich so spät, dass ich nur noch im letzten Moment sehr ruckartig abbiegen kann. Für Viktor wird es richtig eng. Ganz knapp kriegt er den Abzweig vor einem LKW, dem er vor die Nase brettert. Der Fahrer hupt mit einer Lautstärke, die an das Horn eines Riesenkreuzfahrtschiffes erinnert. Mir stehen alle Haare zu Berge.
    Dann sind wir endlich im Hafen und erledigen die umfangreichen Zollformalitäten. Irgendwann darf Viktor nur noch alleine weiter.
    Schnell noch eine letzte Kontrolle aller Türen und Schränke, und weg sind die Beiden.
    Hoffentlich geht alles gut....wir haben nämlich kein Zertifikat darüber, dass unsere Gasflaschen leer sind.✊️
    Wenn es schlecht läuft, müssen wir nochmal komplett raus aus dem Hafen zurück zur Prüfstelle. An der Station bin ich in der Aufregung nämlich eben leider vorbei gefahren.
    Doch wir haben Glück, niemand interessiert sich für unsere Gasbehälter.
    Viktor übergibt einem Mitarbeiter der Reederei den Schlüssel 🔑, und für unseren Camper beginnt die große Reise schon heute.
    Am Ende des Piers, wo wir losfahren, steht ein junger Mann, der versucht zu trampen. Ich habe ihn schon eine Weile beobachtet, niemand nimmt ihn mit.
    Wir halten an und fragen, wo er hin will. Er möchte nach Antwerpen, ins Zentrum. Das ist zwar ein großer Umweg für uns, doch kurz entschlossen laden wir ihn ein und bringen ihn in die Stadt. Es stellt sich heraus, dass er aus Ruanda ist und dort auch immer ein paar Monate im Jahr verbringt. Am Ende der Fahrt besteht er darauf, uns seine Adresse zu geben, damit er sich revanchieren kann, wenn wir - so Gott will - im November in Ruanda aufschlagen.
    Es heißt ja, man sieht sich immer zweimal im Leben. Lassen wir uns überraschen. 😉
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