• Auf der Pad

    9 sierpnia 2022, Afryka Południowa ⋅ ☀️ 18 °C

    Am 4. August verlassen wir nach 2 Nächten den Pinewood Campground in Port Elizabeth und machen uns auf den Weg nach Norden.
    Kurz hinter Grahamstown, was vor ein paar Jahren noch eine schöne Studentenstadt gewesen sein soll, inzwischen aber mehr einem Moloch gleicht, macht Viktor ein sorgenvolles Gesicht. Das kann nichts Gutes bedeuten. Wir stoppen, 5 Sekunden später liegt mein Mann unter dem Camper.
    Mist, der Luftschlauch vom Kompressor zum Luftkissen der Zusatzfederung ( die haben wir speziell für die Tour zur Unterstützung einbauen lassen ), ist verrutscht und an den Auspuff geraten. Jetzt ist er durchgeschmort, und die Federung funktioniert nur noch auf einer Seite. Das ist nicht gut. Also bocken wir den Wagen hoch und wuchten den Reifen herunter, um an die Stelle zu kommen. Sie ist sehr schwer zugänglich, wodurch die ganze Sache zu einer elendigen Frickelei wird.
    Während Viktor weiter versucht, die Reste vom noch vorhandenen Material zu verwenden, fahren Kai und Karola zurück nach Gamestown, um einen neuen Schlauch zu besorgen.
    Als sie zurückkommen, hat Viktor alles provisorisch repariert, und wir entscheiden uns, weiterzufahren, um noch im Hellen einen Platz für die Nacht zu finden. Irgendwann später müssen wir uns das Ganze dann nochmal genauer anschauen und nach einer dauerhafte Lösung suchen.
    Vor Beaufort finden wir in einem privaten Wildpark, in den uns ein Schwarzer nach einiger Bettelei hineinfahren lässt, einen wunderschönen Platz bei einer Lodge. Niemand ist hier, und so stellen wir unsere Autos vor den abgezäunten Bereich. Wenig später kommt der Verwalter, der uns am Nachmittag mit unserer Panne hat an der Straße stehen sehen,
    und erlaubt uns nach Rücksprache mit dem Besitzer, die Nacht hier zu verbringen. Sogar die Toiletten der Lodge dürfen wir benutzen. Wie freundlich von den Leuten!
    Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir geben Queenstown, unser nächstes Ziel ein. Sofort reagiert das Navi und schickt uns auf Anpahft Grafell. HÄH? Wer oder was soll das denn sein? Ach so, Unpaved Gravel, ist gemeint also unbefestigter Schotterweg. Da muss man erstmal drauf kommen, unser Garmin spricht kein Englisch 🤣.
    Auf der Route passieren wir riesige Orangenbaumplantagen mit herrlich saftigen, gelben Früchten.
    Die Landschaft ist hügelig, und allmählich gewinnen wir an Höhe.
    Hinter Queenstown haben wir uns schon auf 1500 Meter hoch gearbeitet.
    Dann bewegen wir uns auf einer Hochebene, wo sich einzelne Inselberge mit Graslandschaft und Baumgruppen abwechseln.
    Die Landschaft ist wunderschön.
    Außer Kühen und Schafen sehen wir keine Tiere, Menschen begegnen wir erst recht nicht.
    Hinter dem Kilianpass beginnen riesige Flächen Farmland in Dimensionen, die für uns unvorstellbar sind.
    Inzwischen sind wir fast 8 Stunden unterwegs, und die Sonne macht sich allmächtig bereit, unterzugehen.
    Nach 380 Kilometern ( bei diesen Straßenverhältnissen schafft man nicht mehr ) finden wir glücklicherweise vor Einbruch der Dunkelheit einen schönen Platz gleich an einem Fluss gelegen, und wieder sind wir für uns ganz alleine.
    Anscheinend reisen im August ( und das ist hier tiefster Winter) außer uns nicht so viele Leute herum.
    In der Nacht wird es so klirrend kalt, dass das Wasser im Spülbecken gefroren ist. Doch auf die afrikanische Sonne ist Verlass, sie taut alles, inklusive uns wieder auf, und wenig später sitzen wir im schönstem Sonnenschein beim Frühstück mit Ausblick auf unser romantisches Plätzchen mit eigenem plätschernden Bach. Wir sind mehr als zufrieden.
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