• Sambia

    October 17, 2022 in Zimbabwe ⋅ ⛅ 36 °C

    Die Einreise nach Sambia gestaltet sich unproblematischer als befürchtet. Allerdings dauert die ganze Prozedur trotzdem wieder knapp 3 Stunden und kostet uns 95 US Dollar.
    Wir bleiben 2 Tage auf einem schönen Platz am Sambesi, dieses Mal auf sambischer Seite.
    Hier finden wir saubere Toilettenanlagen vor, es gibt sogar ein tolles Schwimmbad.
    Doch schon am übernächsten Tag brechen wir auf Richtung Lusaka, wo wir einiges zu erledigen haben : wir müssen zur deutschen Botschaft, zur malawischen Botschaft und obendrein sind wieder ein paar Reparaturen an den Autos durchzuführen.
    Schade, ich wäre gerne länger geblieben.

    Die Straßen nach Lusaka sind auf wenigen Kilometern gut, ansonsten erschweren uns alte Bekannte das Fahren.
    Riesen Potholes ..... so groß, dass sie teilweise unmöglich zu "umschiffen" sind. Eur müssen hindurch.😱
    Wenn man da mit 60 bis 80 kmh reinbrettert, zerreißt es einem fast das Auto. Ich habe inzwischen einen Griff gefunden, mit dem ich mit beiden Händen meinen Nacken stabilisieren kann. Ansonsten wäre mein Genick wahrscheinlich schon mehrfach gebrochen.
    Und für diese Straße müssen wir roadtax bezahlen, es ist unglaublich!
    Kai 78 USD, wir etwas weniger, weil unser Wagen aus Deutschland ist. Die Begründung haben wir zwar nicht kapiert, aber auch nicht nachgebohrt. Hauptsache, ein paar Dollar gespart.
    Eigentlich müsste man noch Geld rauskriegen für eine Straße in diesem Zustand: Schmerzensgeld!

    Manchmal sieht die Strecke für ein paar Kilometer trügerisch intakt aus.
    So fährt man locker daher und wiegt sich in Sicherheit.
    Die Bandscheiben entspannen sich, ruckeln sich zurecht, werden wieder geschmeidig.
    Da...... rrrrrrummmms, das nächste Loch.
    Wie aus dem Nichts tut sich ein Bombenkrater auf, der nicht zu umfahren ist.
    Da haut es einen mit Karacho rein. Die Zähne schlagen aufeinander, die Wirbel knacken, es ähnelt einem Tritt in die Magengrube, nur von hinten.
    Manchmal treibt es mir tatsächlich die Tränen in die Augen.

    Hatte man vorher gedöst, ist man spätestens jetzt wieder hellwach.
    Das Auto leidet unglücklicherweise genauso sehr wie ich. Am Anfang habe ich jeden neuen Kratzer beweint. Inzwischen ist mein einziger Wunsch, dass der Camper die Reise überlebt. Danach muss er nur noch in Europa fahren, versprochen.
    Die Potholes sind rund, oval, eckig, länglich, verlaufen mal längs, mal quer zur Straße, sie sind flach, tief, grubenmäßig, Kraterähnlich, von weitem sichtbar und wie aus dem Nichts auftauchend. Wir erleben Solitärpotholes, Double, Triples und ganze Holesansammlungen.
    Eins haben sie alle gemeinsam : ICH HASSE SIE AND I AM FED UP WITH THESE BLOODY POTHOLES!!!

    Lusaka.....wir sind angekommen.
    Tausend Eindrücke prasseln gleichzeitig auf uns ein.
    Nach dem Busch in eine große Stadt.
    Der Wechsel ist nicht so leicht zu verkraften. Riesenplakate hängen da haushoch und werben für Küchen aus Granit.
    Es gibt modernste Supermärkte, ein gigantisches Zara, einen
    Prunkpalast von einem Hotel......
    Und keine 100 Meter weiter hausen die Ärmsten der Armen unter einer Brücke.
    Müssen wir an einer roten Ampel stoppen, humpeln Bettler auf einem Bein um das Auto herum und Kinder betteln um Essen.
    Man kann die Eindrücke nicht alle aufnehmen. Es sind zu viele. Man wird stumm, und ich merke, dass ich auf dem sehenden, hörenden, riechenden und auch auf dem emotionalen Kanal, wenn es einen gibt, am Limit bin.
    Solch eine Menge an Reizen auf einmal kann man nicht verarbeiten.
    Heute Morgen habe ich mit Lars in Tokyo telefoniert. Er hat mir geraten: Mama, nimm dir nicht alles so zu Herzen. Du kannst nicht jedem helfen.
    Versuch zu chillen und alles mehr zu genießen.
    Ich werde mir Mühe geben, seinen Rat zu befolgen.
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