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  • Jour 94

    Mulanje Mountains

    1 novembre 2022, Malawi ⋅ ☁️ 25 °C

    Im südlichen Hochland von Malawi überrascht das Land plötzlich mit einer völlig unerwarteten Szenerie:
    Das Mulanje-Massiv, eine Gebirgskette 70 km südlich von Blantyre, erhebt sich aus den weitflächigen, bis hierher die Landschaft beherrschenden Teeplantagen, die bis zum Horizont in leuchtendem Grün erstrahlen.
    Ein englischer Missionsgärtner namens Henry Brown brachte das beliebteste Getränk der Kolonialherren im 19. Jahrhundert hierher. Heute ist Malawi der zweitgrößte Teeproduzent Afrikas.

    Das Mulanje-Massiv entstand vor circa 130 Millionen Jahren durch diverse Vulkaneruptionen und Magmaergüsse.
    Die Kraterwände des Phalombe und des Chambe sind noch heute gut zu erkennen und bieten mit ihrem blanken Granit geradezu spektakuläre Fotomotive.
    Erosionen haben zu tiefen Spalten geführt, die bis in das Herz des Berges reichen. So entstand eine wundersam schöne Kombination aus kesselartigen Mulden, Becken, Hochebenen, Flüssen, Schluchten, Wasserfällen und nicht weniger als 20 Gipfeln über 2.500 m.
    Wegen seiner Schroffheit, seiner gigantischen Granitwände und seiner beeindruckenden Höhe sind die Mulanje Mountains weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt.
    So ragen ihre nackten Felsflanken steil bis zu 3.000 m hoch, weshalb das Mulanje Massiv von den Einheimischen als „ Insel im Himmel “ bezeichnet wird.
    Den höchsten Punkt erreicht mit 3004 Metern der Mount Mulanje
    – höher ist keine Bergspitze Zentralafrikas.
    Er erscheint unbezwingbar und sein Gipfel wird von den Einheimischen warnend "Sapitwa" genannt, was lose übersetzt soviel bedeutet wie: "Geh' dort nicht hin!"
    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass die Männer trotzdem auf jeden Fall da hinauf wollen.
    Am liebsten ohne Führer, obwohl das gefährlich und obendrein auch noch verboten sein soll.
    Für the Hohmeier Brothers kein Kriterium.
    Die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderungen gestaltet sich extrem mühevoll.
    Unten, am Boden, wird es zunehmend steiniger, zerklüfteter, ausgewaschener und sumpfiger und oben immer dichter, dschungelartiger, zugewachsener und insgesamt unwegsamer.
    Mit unserer enormen Höhe passen wir fast nirgendwo hindurch, reißen Blätter, Zweige, Äste und leider auch Früchte von den Bäumen.
    Ich schäme mich, als eine alte Frau realisiert, dass wir ein paar Mangos vom Baum fegen und sie auf ihren hungrigen Bauch zeigt.
    Aber es gibt kein Zurück mehr, Wenden ist hier keine Option.
    Obwohl ich das für unmöglich gehalten habe, wird der Trail sogar noch undurchdringlicher. Wir befinden uns längst nicht mehr auf breiteren Wegen, sondern auf Trampelpfaden, die keinesfalls für die Größe unserer Autos geeignet sind.
    Ein paarmal kommen uns Männer auf ihrem Fahrrad entgegen, so beladen, dass man sie kaum unter ihrer schweren Last ausmachen kann.
    Hier weichen wir dann mühsam auf die Böschung aus, weil die Ärmsten sonst keine Chance hätten, ihr wahrscheinlich zentnerschweres Gefährt wieder in Gang zu bringen.
    Schließlich erreichen wir unser Ziel, gestresst genervt und auch ein wenig beschämt.

    Nach über 2 Stunden Strapazen stellt sich hier heraus, dass wir auf einer anderen Straße wesentlich schneller und weniger mühsam zum Ziel gekommen wären.
    Unser Navi hat komplett verrückt gespielt und uns auf den schlechtesten Weg überhaupt gelockt.
    Morgen steht eine eher idyllische Bergwanderung zu nahe gelegenen Wasserfällen auf dem Programm.
    Den Männern wird der Marsch mehr als reine Aufwärmübung für größere Ziele dienen.
    😉
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