Malawisee
November 9, 2022 in Malawi ⋅ ☀️ 30 °C
Knapp ein Fünftel des Staatsgebiets nimmt der bis zu 700 m tiefe Malawi-See ein und dominiert damit
das kleine Land.
Nach dem Victoria- und dem Tanganjika-See ist er Afrikas drittgrößter See und das neuntgrößte Großgewässer weltweit.
Der See wird von nicht weniger als vierzehn Flüssen gespeist, besitzt aber - wie bereits erwähnt -
nur einen einzigen großen Abfluss, den Shire, der sich durch den Süden des Landes windet und in den mosambikanischen Sambesi mündet.
Der Malawisee-Nationalpark ist
der erste Süßwasser-Nationalpark der Welt und seit 1984 Teil des Unesco Weltnaturerbes.
Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Gelände: Felsküsten und Sandstrände, bewaldete Hügel, Sümpfe und Lagunen.
Es gibt verschlafene Fischerdörfer zu besuchen, Sandstrände zu genießen und im nördlichen Teil die Hunderte von Metern abrupt aufsteigenden Hänge zu bestaunen, die Vorstufen zum Zentralafrikanischen Plateau.
Der Strand Cape Maclear ist der bekannteste auf der Halbinsel im Süden.
Dort schlagen wir unser Lager für 2 Tage auf.
Heute steht ein Tagesausflug mit dem Catamaran auf unserem Programm. Mit dem Boot fahren wir nach Mumbo Island, einer unberührten und menschenleeren tropischen Insel und dem unbestrittenen Juwel des Lake Malawi National Parks. Die Gewässer rund um die Insel sind glasklar und bieten Gelegenheit zum Kajakfahren, Schnorcheln und Tauchen.
Wir wählen das Schnorcheln, was sich als gute Entscheidung erweisen soll.
Es erwartet uns eine faszinierend bunte Unterwasserwelt.
Fast tausend verschiedene Fischarten, darunter die große Familie der Buntbarsche, bevölkern das kristallklare Wasser - ein wahres Tropenfischaquarium, das seinesgleichen auf der ganzen Welt sucht.
Unter den Fischen befinden sich zahllose endemische Arten, die oft nur in eng begrenzten Buchten anzutreffen sind.
Viele der bunt glitzernden Schönheiten
wandern von hier in Tausende Aquarien auf der ganzen Erde.
Wir haben das große Glück, sie in ihrem natürlichen Lebensraum bestaunen zu dürfen.
Sie präsentieren sich in den schillernsten Farben: Leuchtend gelbe, orange, blaue in nicht zählbaren Abstufungen, schwarze, gepunktete, quer- und längsgestreifte.
Kleine, große und klitzekleine, nicht größer als ein Fingernagel.
Die gepunkteten größeren Giraffen Barsche ( klärt uns unser Captain auf) haben eine Reihe von Punkten hintereinander, die ganz großen unter ihnen zieren sogar zwei Reihen übereinander.
Ihre tausend Babys, die dort unten munter herumschwimmen, sind so klein, dass nur ein einziger Punkt auf ihren winzigen Körper passt.
Einige von den Fischlein verstecken sich ängstlich unter bemoosten Steinen, andere schwimmen so neugierig nah an uns heran, dass wir sie fast berühren können.
Unser Guide füttert sie mit Weißbrot und in Sekundenschnelle ist das Wasser leuchtend bunt von all den kleinen Fischlein.
Als Moses eines mit seinen Händen vorsichtig umschließt, will er es an mich weitergeben.
Ganz behutsam streiche ich mit einem Finger über seinen winzigen Körper. Das kleine Wesen schaut mich mit seinen großen Glubschaugen an und ich gebe Moses ein Zeichen seine Hände zu öffnen.
Augenblicklich schwimmt Nemo auf und davon.......in die Weiten des Malawi-Sees.
Wie schön, dass wir dich hier
kennenlernen durften und nicht in irgendeinem Aquarium irgendwo auf der Welt. 🐟
Unsere Fahrt führt uns weiter zur nächsten Insel, als Moses plötzlich anfängt, schrill zu pfeifen. Kennt er jemanden hier oder was führt er im Schilde?
Da erscheint plötzlich am Himmel ein Schatten, der immer näher heranschwebt und größer und größer wird.
Ein ausgewachsener Weißkopfseeadler gleitet lautlos und majestätisch auf unser Boot zu. 🦅
Je mehr er sich nähert, desto klarer erkennen wir, wie riesig dieser Vogel ist.
Unser Captain wirft ihm ein Stück Fisch ins Wasser.
Pfeilgenau und blitzschnell taucht der Sea Eagle mit seinen riesigen Krallen ins Wasser, packt den Fisch, dreht elegant ab und fliegt von dannen.
Dieses Schauspiel dürfen wir noch ein paar Mal beobachten. Noch nie vorher habe ich Seeadler so hautnah erleben dürfen.
Einer fliegt ganz dicht an unser Boot, so dass wir wir am Ende seiner langen und breiten Schwingen sogar die so typisch "gefingerten" Flügelspitzen erkennen können.
Jetzt erst wird mir klar, wie unser Campingplatz zu seinem Namen " Eagle's Nest " gekommen ist. So viele Seeadler habe ich noch nie an einem Fleck gesehen. Was für ein einmaliges, bemerkenswertes Schauspiel!
Für ihren Nachwuchs errichten Seeadler gewaltige Horste aus Ästen. Zum Auskleiden verwenden sie Gras und Moos. Brutstätten, die über Jahrzehnte genutzt werden, können einen Durchmesser von zwei Metern und ein Gewicht von 600 Kilogramm erreichen.
Es sind regelrechte Paläste verglichen mit den Nestern, die wir von zu Hause gewohnt sind.
Nach einem kleinen Lunch mit Käsetoasts und Kartoffelsalat machen wir es uns auf dem Boot gemütlich und genießen die Rückfahrt zum Campingplatz .
Leider treibt sich im Malawi Lake der Bilharziose-Erreger herum – das sind mikroskopisch kleine Würmer, die sich durch die menschliche Haut bohren und die Leber angreifen. Daher sollte man vor einem Sprung ins Wasser unbedingt aktuell abklären, ob das Gebiet bilharziose-frei ist. Da hier kein Schilf wächst, gilt Cape Maclear jedoch – wie auch andere erschlossene Strandabschnitte – als parasitenfrei.
Wollen wir das Beste hoffen 🙏.
Mit einem spektakulären afrikanischen Sonnenuntergang,
bei dem die Sonne
als orangefarbener Ball im Wasser versinkt, klingt wieder einmal ein schöner Tag aus.
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Du schreibst so mitreißen d, dass man sich fast dabei fühlt wie wunderbar wiedermal! 🙅♀️😘 [Kerstin]
Traveler
Traumhaft!😍