Typisch Afrika
15 ноября 2022 г., Малави ⋅ ☀️ 31 °C
Nun touren wir schon dreieinhalb Monate auf diesem Kontinent herum. Da wird es Zeit, dass ich euch mit ein paar typisch afrikanischen Gegeben - und Gepflogenheiten vertraut mache:
Baobab Tree,
Braai und Road Blocks.
Baobab:
Afrika bietet fast überall üppige Landschaften mit dichtem Gebüsch und hohen Bäumen. Eine Baumart sticht dabei besonders hervor – der Baobab - auch Affenbrotbaum genannt.
( Dieser Name wurde von deutschen Forschern geprägt, die beobachteten, wie Affen die Früchte der Bäume ernteten).
Er gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrika.
Seine weit ausladende Baumkrone besteht aus kräftigen, oft unförmig erscheinenden Ästen und erinnert im unbelaubten Zustand an ein großes Wurzelsystem, weshalb manche Einheimische den Baobab auch „ upside down tree “ – der Baum, der auf dem Kopf steht, nennen.
Viele Mythen und afrikanische Sagen
ranken sich um die majestätischen Bäume, die wie Relikte aus uralten Zeiten der Evolutionsgeschichte unseres Planeten aussehen.
Einer Legende nach hat der Teufel in einem Anfall von Wut einen Baobab heraus gerissen und mit der Krone nach unten wieder in den Boden gesteckt.
Einer anderen Erzählung zufolge wollte der Affenbrotbaum bei seiner Erschaffung schöner sein als alle anderen Bäume.
Als ihm dies von den Göttern verwehrt wurde, vergrub er den Kopf im Boden und streckt bis heute trotzig seine Wurzeln gen Himmel.
Der in der Trockenzeit laubabwerfende Baum kann eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern erreichen und etwa 2.000 Jahre alt werden.
Für das bizarre Aussehen der Affenbrotbäume sorgt auch ihr auffälliger, relativ kurzer, aber extrem dicker Stamm, der einen perfekten Flüssigkeitsspeicher darstellt, weshalb Baobabs mit sehr wenig Wasser in Dürreperioden überleben können.
Der Baobab ist für die Einheimischen zudem eine wichtige Nutzpflanze. Das Fleisch enthält viele Vitamine und Kalzium, die Blätter werden wie Spinat oder als Suppe zubereitet. In der Volksmedizin verwendet man die Früchte, Blätter und Samen des Baobabs zur Heilung von Infektionen, Koliken, Durchfall oder Malaria-Erkrankungen. Unter der nachwachsenden Rinde wird der Bast des Baobabs gewonnen und zu Kleidern, Schnüren, Matten, Körben oder Papier verarbeitet.
Ihr seht, dass der Baobab in der afrikanischen Welt eine sehr wichtige Rolle spielt, nicht zuletzt auch im sozialen Leben als Sammel- und Treffpunkt, ähnlich wie dies in Europa früher bei Eichen und Linden der Fall war. An zentral gelegenen Bäumen fanden und finden Märkte, Verhandlungen und Feste statt.
Polizeikontrollen
Wir haben im Laufe der Reise unsere Strategie am Roadblock ziemlich geändert. Anfangs versuchten wir noch, freundlich und ergeben zu lächeln, rechtzeitig zu stoppen, das Fenster schön runterzukurbeln, den Smalltalk auf der Zunge liegend. Wir vermuten, das könnte etwas zu einladend gewirkt haben.
Besser fahren wir mit unserer neuen Taktik: forsch heranfahren, diplomatisch-wichtig winken und nur auf extrem nachdrückliche Handzeichen stoppen.
Gut bewährt hatte sich in Simbabwe die Methode, die Dinge, die immer kontrolliert werden, ( Warnwesten, Warndreieck und Feuerlöscher) von Anfang an ungefragt aus dem Fenster zu halten.
Dabei haben wir Viktors Löscher versteckt und gegen einen von Kai ausgetauscht. Unserer ist nämlich 1976 zum letzten Mal geprüft worden. Er durfte ihnen auf keinen Fall in die Hände fallen. 😫
Dann hätten wir nicht nur Strafe zahlen müssen, sondern wären gleich in den Knast gewandert.
Dabei hatte Viktor mir zu Hause mehr als einmal versichert, wir haben einen guten Feuerlöscher an Bord. Ich hätte es ahnen müssen!!! 😬
Hier in Malawi sind die Road Blocks zwar extrem oft und entsprechend nervig, die Polizisten aber treten durchweg freundlich auf, winken uns meist durch und wünschen " a good and safe journey".
Braai
Beim Einkaufen bin ich immer wieder aufs Neue überwältigt von der Auswahl in der Fleischabteilung.
Sie ist bestimmt 5 Mal so groß wie zu Hause. Wir wissen: Die Menschen im südlichen Afrika stehen auf Barbecue, das hier „Braai“ heißt und zu den Top- Freizeitbeschäftigungen gehört.
Da denkt man vermessenerweise, dass man als Deutscher aus einem Land von Grill - Weltmeistern kommt – und dann kann man hier noch richtig was lernen.
Die Südafrikaner sind so verrückt nach gegrilltem Fleisch, dass nicht nur jedes Hotel und Guesthouse eine designierte Braai-Stelle hat, sondern auch jeder Park, jeder See, jede Autobahnraststätte und
jeder noch so herunter gekommene Campingplatz. Braaiplätze gibt es eher als eine warme Dusche. 😳
Wir haben ja am Anfang unserer Reise den Winter hier erlebt, und es war de facto oft wirklich kalt ( also beileibe kein Grillwetter ), aber trotzdem hatte jedes Geschäft, jeder Baumarkt und Tankstellenshop Berge von Grillkohle und alle benötigten Accessoires für den echten Braai-Spezialisten.
Das meistgenutzte Wort im Zusammenhang mit Braai ist übrigens „lekker“.
Aber im Gegensatz zum Deutschen, wo das Wort „lecker“ nur „schmackhaft“ bedeutet und ausschliesslich für Essen und Trinken gebraucht wird, ist das „lekker“ in Afrikaans viel umfassender.
Es kann wahlweise auch „cool“, „genial“, „schön “, „bezaubernd“ oder „abgefahren“ heißen. Ein „lekker“ Auto ist also eine coole Karre. Das würde in Deutschland keiner kapieren.
Einzig und allein " ein lecker Mädsche" interpretiert man vielleicht in Afrika und bei uns im Rheinland gleichermaßen.
Man sieht, es gibt länderübergreifende Gemeinsamkeiten, die uns trotz der Grenzen und großen Entfernungen verbinden.Читать далее






Путешественникist im holländischen mit *lekker* genauso.
Путешественникdu schreibst einfach ... lekker!!! love it... freu mich jedesmal wenn da wieder Neuigkeiten kommen!!! mach weiter sooo
Путешественник
Karola in Ihrem Element 😀 was hat sie denn diesmal in ihren Topf?