• Safari Teil 2 - Ngorongoro Krater

    4 décembre 2022, Tanzanie ⋅ ⛅ 24 °C

    Am Abend des 3. Tages geht es zum
    Ngorongoro-Krater.
    Hier begann alles vor ca. 10 - 15 Millionen Jahren mit einem gewaltigen Vulkanausbruch
    Ein einst riesiger Berg stürzte in sich zusammen und erschuf diese einzigartige Landschaft.
    Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 Meter.
    Seine Seitenwände ragen zwischen 400 und 600 Meter hoch, so dass die Kraterkante sich letztendlich auf etwa 2300 Metern Höhe befindet.
    Mit einem Durchmesser von bis zu 21 Kilometern und einer Fläche von 26.400 Hektar ist der Ngorongoro der größte erloschene Krater der Erde.
    Seit 1979 steht er auf der Weltnaturerbe-Liste der UNESCO.
    Die Caldera bietet
    25.000 Tieren eine Heimat. Nicht alle, aber einige von ihnen wollen wir sehen.

    Die Menschen, denen wir hier begegnen sind Massai. Nur ihnen und keinem anderen Stamm ist es erlaubt, in dem Gebiet zu leben.
    Ausgerüstet mit einem langen Stock, um kleinere Tiere fern zu halten, und mit einem Speer, falls sie von Löwen angegriffen werden, wandern sie über die Steppenlandschaft.
    Äcker zu bestellen ist bei ihnen nicht üblich; die Massai leben ausschließlich von Fleisch, Milch und Blut.
    Klingt eklig und ist zudem auch noch ungesund. 😬
    Dickson erzählt uns, dass dieser Stamm polygam lebt. 5 bis 6 Frauen seien die Regel. Sein Nachbar habe 9 Frauen und 42 Kinder.😳
    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich den Gesichtsausdruck unserer Männer interpretieren soll: Ist es Mitleid wegen der Anzahl der Kinder oder Neid und Bewunderung angesichts der vielen Frauen? 🤔

    Am Rande des Kraters befindet sich das Grab von Michael Grzimek († 1959) und seinem Vater Professor Bernhard Grzimek († 1987) .
    Der berühmte Tierfilmer hatte Anfang der 1960er Jahre mit Geldern der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt das Serengeti Research Institute initiiert, um die Zugwege und das Verhalten der Wildtiere zu erforschen erforschen.
    Bis heute wird er von den Einwohnern Tansanias wie ein Held verehrt.

    Tragischerweise kollidierte im Januar 1959 Michael Grzimek bei einem Erkundungsflug über die Serengeti mit einem Geier. Schwer beschädigt geriet das Flugzeug außer Kontrolle und stürzte ab. Michael Grzimek kam dabei ums Leben und wurde noch am gleichen Tag am Rande des Ngorongoro-Kraters begraben.

    Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1987 wurde dessen Urne nach Tansania überführt und neben seinem Sohn am Ngorongoro-Krater beigesetzt.

    Vom Aussichtspunkt am Rand des Kraters eröffnet sich uns ein grandioser Blick auf das riesige Areal aus Steppe, Seen und Buschland. Zunächst fahren wir 600 Meter hinunter in den Krater. Bei einer spannenden Pirschfahrt erleben wir die Artenvielfalt dort hautnah.
    Unsere Guides spüren
    Massai Giraffen, Büffel,
    Gnus, Zebras, Thomsen- und Grantgazellen auf, aber auch wieder viele Vögel wie den Sekretär, den Ibis oder den Kronenkranich. In der Ferne erblicken wir sogar mehrere Nashörner und im seichten Wasser dösende Nilpferde.

    Löwen bei einem Riss zu beobachten gilt als ein besonderes Erlebnis.
    Das hatten wir gestern mit dem armen Pumba.
    Die Jagd selbst zu erleben wird wie ein Sechser im Lotto betrachtet, denn sie findet meist nicht am Tag statt.
    Wir waren noch nicht weit in den Krater hinab gefahren, als wir ein paar Jeeps am Rande des Weges stehen sahen. Da musste etwas passiert sein.
    Der Blick war verstellt, aber zwischen einigen Autos erspähten wir etwas weiter entfernt einen männlichen Löwen.
    Er hatte einem ausgewachsenen Büffel das Rückgrat zerbissen und war nun dabei, das arme Tier bei lebendigem Leib aufzufressen.
    Überall klicken Kameras und Fotoapparate. Die Leute sind begeistert.
    Ich aber bin froh, als wir endlich weiterfahren und den grausamen Todeskampf der Beute nicht weiter ansehen müssen.
    Mit unserem geheimen Code " I must check the tyre " ( für: ich muss mal verschwinden, ) bringe ich Dickson zum Stoppen. Hinter dem Wagen versteckt heule ich erstmal eine Runde.
    Nein, das ist mir zu grausam. Circle of life hin oder her. Das war entschieden zu viel für mich.
    Noch ein Erlebnis dieser Art werde ich nicht mehr verkraften, und so bin ich heilfroh und glücklich, dass der Rest des Tages wirklich friedlich, ohne Blut zu vergießen und nach meinem Geschmack verläuft.

    Alles in allem ist die Grenzenlosigkeit und Schönheit dieses Parks kaum in Worte zu fassen.
    Atemberaubend, unfassbar, unglaublich, amazing oder breathtaking sind nur einige Adjektive, die nicht annähernd beschreiben, was wir hier sehen, hören riechen und fühlen können.
    Es ergreift einen ein tiefes Gefühl von Demut und Winzigkeit in Anbetracht dieser Dimensionen und der Einzigartigkeit.
    Wie privilegiert wir doch sind, ein solches Abenteuer gemeinsam erleben zu dürfen.
    Dieses Erlebnis werden wir nie mehr vergessen, und es wird in dem großen Rucksack der Erinnerungen an diese Reise seinen eigenen Platz finden.

    Und wie einst Grzimek sind wir am Ende unserer Safari der Meinung: Die Serengeti ist ein Weltwunder und darf auf keinen Fall sterben.
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