Pygmäen in Uganda
February 8, 2023 in Uganda ⋅ 🌩️ 25 °C
Ein Besuch bei den Batwas gehört ebenfalls zu den bemerkenswerten Erlebnissen in Uganda.
Wer sind diese Menschen und was gibt es über sie zu erzählen?
Noch vor ca. 2.000 Jahren wurden die dichten Regenwälder im östlichen und südlichen Afrika fast ausschließlich von den Batwa und ihnen verwandten Jägern und Sammlern bewohnt.
Es sind Pygmäen, Waldvölker, die
sich durch ihre Kleinwüchsigkeit auszeichnen und eine der ältesten - heute noch in Afrika lebenden - Ethnien darstellen.
Selten sind sie größer als 1,50 Meter. Ein anderes für sie charakteristisches Merkmal ist ihre bronzene Hautfarbe, die mit zunehmendem Alter immer dunkler wird.
Ursprünglich lebten die Batwa als Halbnomaden in temporären, aus Blättern und Ästen gebauten Behausungen im ugandischen Regenwald.
Die Männer gingen auf die Jagd mit Pfeil und Bogen oder stellten Fallen, die Frauen sammelten Früchte, Gemüse und alles, was der Wald an Essbarem hergab.
Da sie komplett im Einklang mit der Natur lebten, wurden sie Waldmenschen genannt.
Irgendwann erging es ihnen so, wie es fast allen letzten Naturvölkern auf
unserer Erde ergangen ist.
1991 wurden die Waldgebiete, die ihren Lebensraum darstellten, in Nationalparks umgewandelt. Auch auf Druck von internationalen Sponsoren erließ man das Gesetz, dass alle in den Parks lebenden Menschen das Gebiet verlassen müssen, das Jagen und jede sonstige Nutzung des Waldes wurde ihnen untersagt: Eine Katastrophe unermesslichen Ausmaßes für die Batwa. Sie wurden aus ihrer Heimat, die sie seit Jahrtausenden bewohnt haben, vertrieben.
Das staatliche Land, das ihnen zugewiesen wurde, eignete sich in keiner Weise für landwirtschaftliche Zwecke und auch von der Jagd - wie in früheren Zeiten - konnten die Batwa nicht länger existieren.
Ihre Lebensweise musste sich radikal verändern. Heute ziehen sie nicht mehr als Jäger und Sammler durch den Wald, sondern sind gezwungen, in ihren trostlosen Dörfern zu hocken.
Dort führen die einstigen Bewohner des Urwalds inzwischen eine miserable Existenz am Rande der Gesellschaft - sie gelten als die Ärmsten der Armen im ganzen Land.
Menschen, die sich für diese Urvölker interessieren, bietet eine Wanderung zu den Pygmäen interessante Einblicke in die einzigartige, ursprüngliche Lebensweise dieser schützenswerten ethnischen Minderheit.
Auch wenn der Besuch bei den Batwa oft zweifelhaft betrachtet wird - es entstehen unweigerlich Assoziationen an einen Zooaufenthalt - bedeutet er für die Menschen die einzige Einnahmequelle und soll als eine durchaus unterstützenswerte Möglichkeit verstanden werden, etwas Gutes für diese stark benachteiligte Volksgruppe zu tun.
Das wollen wir auf jeden Fall und entscheiden uns für einen Besuch der Pygmäen.
Gleich am Eingang des Dorfes werden wir von einer kleinen Abordnung herzlich begrüßt.
Ein paar Männer stellen für uns Jagdszenen nach und demonstrieren die dabei verwendeten Techniken.
Alles wirkt äußerst dramatisch und wird mit lautem Geschrei untermalt.
Es scheint schon ein wenig wie eine Inszenierung, doch wie sonst könnten wir einen Einblick erhalten?
Sie zeigen uns, wie Bambusbecher hergestellt werden, erklären die Nutzung von Heilpflanzen und weisen uns in die Kunst des Bogenschießens ein.
Zwei junge Männer demonstrieren ihre Art, Feuer zu entfachen.
Nach nur wenigen Minuten brennt die Flamme; das beherrschen sie perfekt.
Danach besuchen wir den König. Neben seinem Palast stehend erwartet er uns und heißt uns persönlich willkommen.
Ich hatte ihn mir stattlicher und majestätischer vorgestellt, aber er ist ja schließlich auch nur ein Pygmäenkönig.
Kai stellt sich sofort neben ihn - das Oberhaupt reicht ihm bis etwas über den Bauchnabel - und erklärt ihm, er, Kai, sei der König unserer Gruppe.
Der Batwa - König ist sichtlich begeistert und amüsiert, wahrscheinlich trifft er sonst nicht so viele andere Häuptlinge.
Sehr schnell entdeckt er Viktors immer noch nicht verheilten Blessuren vom Fahrradsturz. Mit wenigen Griffen in zwei unterschiedliche Körbe hält er diverse Pflanzen und Kräuter in den Händen, von denen er verspricht, dass sie Viktors Wunden schnell verschwinden lassen.
Leider vergisst er, uns die Zaubermedizin am Ende unseres Besuches mitzugeben.
Zum Schluss verabschieden die Frauen und Kinder des Volkes uns Gäste mit einem zeremoniellen Lied und Tanz.
Unsere Stimmung ist ein wenig gedrückt, als wir das Dorf verlassen.
Die Lage der Batwa ist wirklich verheerend.
Abgelehnt von der Mehrheitsgesellschaft und einer Regierung, die Minderheiten gegenüber alles andere als wohlgesonnen ist und wo willkürliche Gewalt, Diskriminierung und Schikane gegen die Batwa stillschweigend geduldet wird.
Aber worüber wundern wir uns, wird doch an so vielen Orten auf der Welt ähnlich menschenverachtend mit Naturvölkern umgegangen.Read more












TravelerPaul visited the Batwa some 10 years ago, I haven’t been there so hopefully on our trip up to Europe we will go and visit them.
TravelerI’m enjoying your trip with you, some places we’ve been to. Great photos!