• Nairobi , Teil 1

    March 18, 2023

    Nairobi, Kenias Hauptstadt, wird gerne als Start- oder Endpunkt für eine Reise durch das Land gewählt. Aber die wenigsten Gäste halten sich hier länger auf, weil der Ort vermeintlich zu wenig zu bieten hat.
    Wir wollen hier zu einem bei Overlandern beliebten Platz, Jungle Junction, um ein paar Dinge zu reparieren, zu besorgen, zu erledigen und den weiteren Verlauf unserer Tour, die uns schon im nächsten Monat in den Mittleren Osten führt, zu planen.

    Am Lake Naivasha hatten wir ein kenianisches Paar kennengelernt, mit dem wir ein Stündchen nett plauderten.
    Die Beiden bestaunen unsere Camper und geben uns anschließend ein paar Tipps für unbedingte must dos in Kenia.
    Bevor wir uns am Ende verabschieden, tauschen wir noch unsere Telefonnummern aus.
    Freitag, den 17. März erreichen wir Nairobi, und Karola informiert die Beiden über unsere Ankunft.
    Und dann passiert etwas Wunderbares, etwas, was man kaum für möglich halten kann.
    Diese Menschen kennen uns gerade einmal eine Stunde und bescheren uns ein Wochenende in Nairobi, was wir alle vier nie mehr vergessen werden.
    Samstag um 10 Uhr holen sie uns am Campingplatz ab, und der Tag beginnt für uns alle mit einem herrlichen Frühstück in einem tollen Café.
    Danach bieten uns Lutter und Kathie ein Programm, was kein Reisebüro besser hätte zusammenstellen können. Ich möchte es mit Euch teilen:

    Die Ngong-Berge sind eine Hügelkette im Rift Valley südwestlich von Nairobi
    und unser erstes Ziel.
    Wenn ich irgendetwas von Kenia vorher gekannt habe, waren es die Ngong Berge, berühmt vor allem durch Karen Blixens Roman
    " Jenseits von Afrika", der mit folgenden Worten: „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong Berge“, beginnt.
    Nun befinden wir uns hier, am Fuße dieser legendären Ngong Hills, wo sich die bewegende Liebesgeschichte zwischen
    der dänischen Farmerin und Autorin Karen Blixen und Denys
    Finch Hatton, einem englischen Großwildjäger, Safari-Guide und Buschpiloten in Ostafrika abgespielt hat.
    Ich habe den Film Out of Africa geliebt, und wenn ich jetzt so meinen Blick in die unendliche Ferne schweifen lasse, weiß ich nicht, ob ich gerade Karen Blixen bin oder Meryl Streep.
    " Do you want some sugarcane juice, Inga?" , werde ich aus meinen Träumen gerissen, in denen Robert Redford Karen ( oder mir🤔) ganz verliebt die Haare wäscht.

    Da noch ein umfangreiches Programm vor uns liegt,
    verzichten wir auf eine
    Wanderung auf den malerischen sieben Hügeln.
    Nur eine kurze Zeit genießen wir
    auf der einen Seite den Blick gen Rift Valley, dem Großen Afrikanischen Grabenbruch, auf der anderen Seite den Blick auf den Nationalpark - wo sich im Hintergrund die Skyline der Millionenstadt Nairobi abzeichnet.
    Die Ngong Hills in Kenia sind ein kleines Eldorado für jene, die die stickige Metropole satt haben und mal ein wenig Natur und Landschaft brauchen.

    Von hier aus geht's zum nächsten Programmpunkt,
    dem berüchtigten Buxton-Tunnel in Kabuku.
    Im Internet wird er als der angeblich zweitlängste, gruseligste, dunkelste und gefährlichste Eisenbahntunnel Kenias beschrieben.
    Den kann man erobern, also eigentlich durchwandern,
    wenn man keine Angst vor der Dunkelheit hat oder Spukgeschichten einen nicht abschrecken können.
    Denn diese lange, hohe, bogenförmige Kuppel ist wegen vieler gruseliger Geschichten verrufen.
    Einheimische erinnern sich an schreckliche Erzählungen über den Tunnel; davon, dass er von Geistern heimgesucht wird und eine Räuberhöhle ist, berüchtigt für Verbrechen und Morde.
    Kurzum eine Strecke nur für Züge und Wagemutige!
    Natürlich gehören wir zu den Letzteren.
    Allerdings fehlt auch hier die Zeit für eine kompette Durchwanderung, und es bleibt nur der Blick in die Kilometer lange, dunkle Höhle, an deren fernem Ende wir das Tageslicht erspähen können.

    Danach geht es raus aus dem geschäftigen Nairobi, hinaus aufs Land.
    Außerhalb der Stadt reihen sich endlose Teeplantagen in einem fast unwirklich schön erscheinenden Grün aneinander.
    Die Felder wirken so, als habe man sie mit einer sattgrünen Wolldecke zugedeckt, die Teebüsche schmiegen sich dicht an dicht an die Hügel.
    Irgendwie kann man sich nicht vorstellen, dass wir uns nur wenige Kilometer außerhalb einer Millionenstadt befinden.
    Wenig später sind wir wieder mitten drin im Gewusel von Nairobi.
    Ich bin heilfroh, dass unsere Fahrzeuge sicher auf dem Campingplatz stehen. Lutter meistert dieses Chaos souverän und mit einer beeindruckenden Leichtigkeit.
    Unser nächster Stopp ist der berühmte Massai Markt.
    Hier gibt es typisch kenianische Accessoires und Mitbringsel aller Art. Ein buntes Treiben, wo Stoffe, Töpferware und andere Souvenirs in den leuchtendsten Farben angeboten werden.
    Als letzter Punkt steht das
    Kenya International Conference Centre (K.I.C.C)auf dem Programm.
    Es gilt als eine Ikone und das Wahrzeichen Kenias.
    Als wir am Eingang ankommen, teilt uns ein Security Guard mit, dass der Tower für heute leider schon geschlossen ist.
    Ich bin nicht sicher, was genau jetzt passiert, aber Lutter lässt sich nicht abwimmeln. Er wendet alle Tricks an, und schließlich dürfen wir Mzungus auf den eigentlich bereits gesperrten Turm herauf. Dafür macht der Liftjunge extra Überstunden.
    Oben angekommen verschlägt es uns die Sprache: der Blick über die Dächer von ganz Nairobi ist atemberaubend.....und die gesamte riesige Plattform gehört uns allein.
    So etwas habe ich noch nie erlebt, es ist wie ein Traum.
    Zim Abschluss des Tages führen uns Kathy und Lutter noch in ein tolles Restaurant mit typisch kenianischem Essen, das wir bis dahin erst einmal probiert haben.
    Ganz erfüllt von den unglaublichen Eindrücken des Tages kehren wir zum Campingplatz zurück.....und es bleibt uns nichts als DANKE zu sagen für ein 12 stündiges Programm und einen unvergesslichen Tag in Nairobi.
    Asante Sana, Marafiki.
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