Wadi Bani Khalid und Nizwa
April 28, 2023 in Oman ⋅ ☀️ 32 °C
Als wir am 27.4. aus der Wahiba-Wüste kommen, braut sich abends erneut ein Unwetter zusammen.
Wieder verfärbt sich der Himmel tiefschwarz, und wenige Minuten später schüttet es wie aus Kübeln.
Gott sei Dank erleben wir nicht ein weiteres Mal so ein schlimmes Gewitter wie gestern. Mir sitzt der Schrecken von dem gewaltigen Blitzeinschlag immer noch in den Gliedern.
Der Regen ist so heftig, dass wir beschließen, erst einmal in der Fahrerkabine sitzen zu bleiben und abzuwarten.
Auf meine Frage, ob die Dachluken im Camper geschlossen sind, kommt ein überzeugend klingendes " ja". Ich hätte es überprüfen sollen.
Als wir knapp 20 Minuten später in den Wohnraum klettern, erwartet uns eine böse Überraschung: Keine der 3 Dachluken war verriegelt. Somit konnte der starke Wind sie mühelos anheben und das Regenwasser ungehindert hineinfließen. Was es auch zur Genüge tat: Im Badezimmer, im Küchenbereich und sogar oben im Alkoven im Bett ist Land unter angesagt.
Meine Medikamententasche steht voll Wasser, Viktors Fotorucksack, unsere Handtücher und Jacken im Bad......alles ist durchnässt.
Ich bin frustriert und total sauer, der Abend ist gelaufen. Ich hätte die große Liebe meines Lebens beinahe umgebracht😱.
Am nächsten Vormittag scheint glücklicherweise die Sonne - so als wäre nichts geschehen - und wir hängen unsere Sachen auf die Leine. Es sieht chaotischer aus als bei Familie Flodder. 🫢
Während die Klamotten trocknen, versucht Viktor den Regler von der Solarzelle wieder in Gang zu setzen. Er funktioniert leider seit dem heftigen Blitzeinschlag nicht mehr.
Anschließend packen wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und fahren zum Wadi Bani Khalid, dem angeblich schönsten und bekanntesten des Landes.
Vor ein paar Tagen ist ein Tornado über Teile des Oman gefegt, Konsequenzen dieses Unwetters sind selbst hier noch zu bemerken.
Die Straßen stehen komplett unter Wasser, man kann allenfalls noch mit einem Allradfahrzeug weiter fahren.
Das Wadi, das normalerweise Besucher durch seine unglaubliche Schönheit anlockt, wird jetzt zum Touristenmagneten wegen des Hochwassers.
Teilweise waten die Menschen knietief durch die Strömung.
Auf ein erfrischendes Bad in den glasklaren Pools, auf das wir uns so gefreut hatten, müssen wir leider verzichten.
Ein paar Wasserfälle, natürliche Gumpen und versteckte Höhlen können wir trotzdem auf einer kleinen Wanderung bestaunen.
Am Nachmittag brechen wir auf zu unserem nächsten Ziel.
Nizwa, die ehemalige Königsstadt, ist zweifellos einer der Orte, den man während einer Rundreise durch den Oman nicht verpassen darf. Ein Hauch von altem Morgenland umgibt die Stadt, und die Souks bieten eine hervorragende Gelegenheit, sich mit Lebensmitteln und Essgewohnheiten der Omanis vertraut zu machen. Frisches Obst und Gemüse, Kräuter und Gewürze, riesige Stapel von Datteln, Fleisch und frischem Fisch werden hier feilgeboten. Man findet aber auch herrliche Töpfereien, Schmuck und Silberwaren bis hin zu den traditionellen Khanjars, aufwendig ziselierten Krummdolchen, die erwachsene Männer als Teil ihrer Tracht tragen. Sie werden nach jahrhundertealter Methode in mühevoller Handarbeit hergestellt und gelten als eine Art nationales Symbol.
Hochwertige Seidentücher, Kaschmirschals, Schmuck, orientalische Deko-Gegenstände, Weihrauch und Gewürze gelten als beliebte Mitbringsel von der Reise.
Doch der Chef schüttelt streng mit dem Kopf, der Platz im Camper ist begrenzt. Absoluter Kaufstopp ist angesagt.😔
Gleich neben den großen Bazarhallen liegt das Fort von Nizwa, eine monumentale Festungsanlage des 17. Jahrhunderts.
Die Oasenstadt Nizwa war bis ins 12. Jahrhundert nicht nur Landeshauptstadt, sondern zu allen Zeiten eines der spirituellen und kulturellen Zentren des Oman.
Schon von weitem sichtbar ragen der mächtige Rundturm der Festungsanlage und die Kuppel der Sultan-Qaboos-Moschee über den anderen Lehmbauten empor.
Ein Höhepunkt in Nizwa ist laut Reiseführer der Viehmarkt am Fort. Wenn man das Glück hat, an einem Freitagmorgen in der Stadt zu sein, ist ein Besuch eigentlich ein Muss. Von 6 bis etwa 9 Uhr morgens verkaufen Händler aus der gesamten Region Ziegen, Kühe und Hühner.
Heute ist Freitag, doch an diesem Morgen findet wegen des gestrigen Unwetters kein großer Viehmarkt statt. Nur vereinzelt wechseln ein paar Ziegen und ein Kalb ihre Besitzer - und dafür haben wir uns so früh aus den Betten gequält!
Nach einem Einkauf in einem riesigen Schlaraffenland - Supermarkt machen wir uns auf den Weg ins Gebirge.
Wir sind gespannt, was uns dort erwartet!Read more











Wie schön! Da ware wir auch überall! [Marlis]
Traveler
Das sieht alles aus wie im Märchen von 1001 Nacht. Eine faszinierende Welt.
TravelerYou are making us excited about our trip there next year 🤞