Segeltörn Tag 3 und 4
3. juli 2023, Grækenland ⋅ ☀️ 27 °C
Tag 3:
Das Meer hat sich beruhigt, es ist warm, und die Credo gleitet schwerelos durchs Wasser: kein Kampf mit oder gegen die Wellen so wie gestern.
Der Ozean liegt ganz ruhig da und zeigt sich in einem perfekten Blauton.
Eigentlich genau der richtige Augenblick für mich, um auch einmal das Ruder zu halten.
Zunächst fahre ich ein wenig im Zickzack Kurs. Mir fehlt noch das Gefühl und die Wahrnehmung, wie das Schiff auf meine Steuerung reagiert.
Aber mit ein paar Tipps von den erfahreneren Seglern klappt es bald schon ganz gut und .... es fängt sogar an, richtig Spaß zu machen.
Wie werde ich das Blau des Wassers, die weißen Schaumkronen der Wellen und das Glitzern des Sonnenlichts auf der Oberfläche vermissen!
Und einmal mehr zeigt sich, dass
eine Segeltour zum Baden einfach perfekt ist: Wir müssen nur das Boot anhalten, ankern und abtauchen.
Da bemerken wir, dass sich die Schnur von der Angel, die wir beim Segeln immer ausgeworfen haben, verheddert hat. Unglücklicherweise hat sie sich unzählige Male
um die Schiffsschraube gewickelt. Das ist jetzt richtig blöd!
Der Captain und ein Matrose nach dem anderen springt - mit Schnorchel und Tauchermaske ausstaffiert- über Bord und versucht sein Glück.
Doch die Schnur ist zu fest gezogen, dafür reicht selbst bei äußerster Anstrengung die Luft nicht aus. Schließlich ist keiner der Männer Apnoe Taucher.
Aber ein erfahrener Skipper hat für jeden Notfall etwas an Bord. Pit schnallt sich seine Scuba Diving Ausrüstung auf den Buckel und stürzt sich rückwärts von der Reling ins Wasser ....nahezu filmreif.
Keine 10 Minuten später ist das Problem behoben, die Schiffsschraube kann sich wieder ungehindert drehen und wir holen den Anker ein.
Nun will Viktor auch einmal versuchen, mit der Sauerstoffflasche zu tauchen.
Es spielt keine Rolle, dass andere Leute dafür eine mehrtägige theoretische und praktische Einweisung durchlaufen müssen.
Pit und Noppi wählen für ihn den Schnellkurs, geben ein paar kurze Kommandos, schnallen ihm das Geschirr um und hinein geht 's in die Tiefen des Ozeans.
Gerade im letzten Augenblick kann Noppi Viktor noch einmal aus dem Wasser fischen, um ihm zu erklären, wie er Luft aus der Tauchweste ablassen ( zum Untertauchen) und hineinpumpen ( zum wieder Auftauchen) kann.
Oh, das wäre übel ausgegangen, wenn sie das vergessen hätten. Dann würde Viktor wahrscheinlich immer noch auf dem Meeresboden herumkreisen. 🤣
Bald darauf nähern wir uns schon den Fischern, die auf der Kaimauer unserer nächsten Insel, Pserimos, stehen und angeln. Langsam gleitet unser Boot an ihnen vorbei.
Wie wandelbar das Meer in dieser Gegend doch ist!
Ungläubig starre ich auf das kristallklare Wasser:
Jetzt, am Abend wird die leuchtend smaragdgrün bis türkis schimmernde Farbpalette vom Tag durch ein dunkles, sattes Blau ersetzt.
Eine Schattierung ist schöner als die andere.
Was mir besser gefällt? Ich kann es beim besten Willen nicht sagen.
Auch heute kehren wir am Abend wieder in einer der urigen Tavernen ein und genießen das köstliche, griechische Essen.
Und anschließend werden wir - wie an jedem Abend - sanft von den Wellen in den Schlaf gewiegt.
Am letzten Morgen gehen
nach und nach die Klappen auf und die Crew wird wach.
Der Meeresgott lädt zu einem letzten Bad in der Bucht ein.
Doch dann kommt wie
bei jeder Reise: Das Ende.
Mit der Abfahrt liegt eine gefühlte Ewigkeit vor dir. Plötzlich merkst du, dass die Hälfte des Abenteuers schon vorbei ist und ehe du es wirklich begreifen kannst, fährt das Boot zurück in den Starthafen.
Für uns bedeutet es nun Abschied nehmen von den griechischen Inseln und unseren Freunden.
Ich beobachte, wie das Boot durch das Wasser gleitet und werde wehmütig.
Pit wirft ein letztes Mal die Leine zum Anlegen.
Das war's.
Aber wir lindern unseren Abschiedsschmerz durch das Versprechen, dass es bestimmt eines Tages noch einmal eine Segelreise geben wird.
Mit dem bekannten Segler - und Seefahrergruß, mit dem man seinem Gegenüber viel Glück wünscht, nämlich "Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel" verabschieden wir uns von unserem Captain und der Crew.
Danke Pit und Noppi für unser erstes und mit Sicherheit unvergessliches Segelerlebnis in der Ägäis.
Es hat uns super gefallen und war wunderschön!!!Læs mere










