Satellite
Show on map
  • Day 348

    Albanien

    July 13, 2023 in North Macedonia ⋅ ☀️ 30 °C

    Albanien ist ein kleines Land am Rande des westlichen Balkan.
    Das Staatsgebiet grenzt im Norden an Montenegro und den Kosovo, im Osten an Nordmazedonien und im Süden an Griechenland.
    Die natürliche Westgrenze wird durch die Küsten des Adriatischen sowie des Ionischen Meeres gebildet.
    Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Tirana.
    Mit 28.000 Quadratkilometern Landesfläche ist Albanien etwas kleiner als Belgien.
    Derzeit leben rund 3 Mio. Menschen in dem Land. Nach der politischen Wende 1990/91 kam
    es zu einer Abwanderung in die Ballungsräume an den Küsten sowie zu einer verstärkten
    Auslandsmigration.

    Fast 5 Jahrzehnte kommunistischer Diktatur in totaler Isolation von Europa endeten Anfang der 90er Jahre in einem großen Umwälzungsprozess.
    Seitdem öffnet sich das Balkanland der Welt, das heißt mit der Abschottung ist es vorbei.
    Kaum ein Staat in Europa hat in so kurzer Zeit Jahrhunderte übersprungen, ein Straßennetz aufgebaut, sich mobilisiert, modernisiert und technisiert wie Albanien.

    Auf die Spuren der ehemaligen kommunistischen Diktatur trifft man jedoch immer noch im ganzen Land.
    Überall aus dem Boden, vorwiegend in der Nähe der Grenzen, ragen kleine Bunker - übergroßen
    grau-bemoosten Schildkrötenpanzern gleich.
    Sie entstanden vor allem zwischen 1972 und 1984 unter der Herrschaft von Enver Hoxha.
    Der damalige Diktator ließ zum Schutze seines
    unterdrückten Volkes beinahe für jede Familie einen Bunker bauen, um sich so vor einer
    Invasion und Großangriff ausländischer Truppen zu wappnen.
    Die ganze Welt betrachtete er als seinen Feind; und von seinem Ziel
    700.000 Bunker zu errichten, war er nicht mehr weit entfernt.
    Nun aber werden die Albaner die Betonufos nicht mehr los.
    Manche Kreative unter ihnen haben die ungeliebten Hinterlassenschaften zu Wein - und Pilzzuchtkellern, zu Minihotels oder auch zu Discos umzufunktionieren versucht.
    Inzwischen vermarkten manche die Bunker auch als Markenzeichen: An gut sortierten Souvenirständen lassen sich Aschenbecher im Minibunker - Outfit erstehen. 🤣

    Unbemerkt von der großen Öffentlichkeit ist Albanien dabei, sich als eines der letzten Geheimnisse Europas zu einem spannenden Reiseland zu entwickeln.
    Nicht nur landschaftlich sondern auch kulturell zeigt der kleine Staat zahllose Facetten: Die
    verschiedensten Völker haben im Laufe der Jahrtausende ihre Spuren
    hinterlassen. Hier blühten die Hochkulturen der Griechen, Illyrer und Römer. Steinzeitliche Höhlenmalereien,
    zahlreiche antike griechische, römische und illyrische Stätten, orthodoxe Klöster und Kirchen, osmanische Wohnhäuser sowie mittelalterliche Burganlagen
    zeugen von dieser bewegten Vergangenheit.

    Doch das Land ist nicht nur reich an Geschichte und Kultur, sondern auch an atemberaubenden Naturorten.
    Die Albanischen Alpen im Norden des Landes sind ein wahres Paradies. Sie stehen
    für unberührte Natur und traumhaft schöne Berg - und Flusslandschaften.
    Für seine Größe hat das Land eine erstaunliche Fülle unterschiedlichster Naturräume aufzuweisen, die darauf warten, von Outdoor Liebhabern entdeckt zu werden.
    So viel frei zugängliche Natur findet man kaum noch in Mittel- und Südeuropa.
    Genau das Richtige für uns!👍

    Die Straßen in den Bergen sind teilweise noch ziemlich rumpelig.
    Gerade auf dem Land muss man jederzeit mit Eselskarren, Kühen oder Ziegen auf der Fahrbahn rechnen.
    Aber das kennen wir ja schon aus etlichen anderen Ländern, das ist für uns nichts Neues.
    Teilweise herrscht erstaunlich reger Verkehr, sogar auf Straßen, die eigentlich viel zu schmal dafür sind.
    Kreuze im Abstand von wenigen Kilometern erinnern daran, dass wieder ein Fahrer - meist junge Leute - eine der engen Kurven nicht geschafft hat.
    Der Sturz in den mehrere hundert Meter tiefen Abgrund bietet Null Überlebenschance.
    Bei jedem Kreuz werde ich schweigsamer.
    Das stört meinen Mann jedoch in keiner Weise.
    Er saust durch die Kurven als säße er auf seinem Motorrad.
    Wie schon oft auf dieser Reise habe ich auch jetzt wieder durch Viktors
    ” 360 Grad Panorama Blick" den Schweiß auf der Stirn stehen. ” Bitte, kannst Du Dich endlich mal auf die Fahrbahn konzentrieren und nach vorne schauen?”
    ” Tu ich doch.” Im selben
    Moment streckt er – giraffengleich – den Hals weit nach vorne, um an unserem weit überstehenden Alkoven vorbei nach oben blicken zu können. ” Hast du die
    tolle Burg da oben bemerkt?”
    ” Nein, natürlich nicht. Einer von uns muss ja schließlich aufpassen.”
    Dann setzt er noch einen drauf:
    ” Hast du das gesehen? Der Mann hatte Riesenforellen in dem Bottich!” Das kann jetzt wirklich nicht wahr sein. Der Typ stand weit entfernt vom Straßenrand ………… und zwar rechts, also auf meiner Seite. ” So, jetzt ist Schluss. Ich steige hier aus!” ” Und dann?” Ja, das weiß ich leider auch nicht.
    Aber Marty Feldmann ( oder das Chamäleon ) reißt sich jetzt zusammen. Er hat gemerkt, dass ich echt sauer bin und wirklich Angst habe.

    Wir bräuchten noch Wochen, um dieses tolle Land intensiver kennenzulernen. Aber unsere Zeit wird knapp.
    So beschließen wir, dass es nicht unsere letzte Reise nach Albanien sein wird.
    Read more