Satellite
Show on map
  • Day 3

    Tag 2 in Tokio

    February 24 in Japan ⋅ ☁️ 10 °C

    Lars und Maya holen uns morgens in unserem Hotel ab, weil sie uns das Gedränge in der Metro nicht alleine zumuten wollen! Wie nett von ihnen!
    Und los geht der zweite Tag in Tokio.
    Der Stadtteil Asakusa ist vor allem für seine beeindruckende Tempelanlage bekannt: Der Sensō-ji ist der älteste und wichtigste buddhistische Tempel in Tokio und das erste
    unserer heutigen Ziele.
    Obwohl die Anlage ein Hotspot für Touristen und zu jeder Tageszeit sehr voll ist, können wir dennoch den Trubel genießen: Die unendlich vielen kleinen und großen Tempel, Schreine und Pagoden faszinieren uns.
    An den Souvenirständen, die tausendfach die tollsten Mitbringsel und Andenken anbieten, kann man sich nicht satt sehen.
    Die Besucher der Tempelanlage bestehen aus einem total bunt gemischten Publikum.
    Normale Touristen wie wir sind eher die Seltenheit.
    Viele Frauen beobachten wir, die sich mit wunderschönen Geisha Kostümen herausgeputzt haben.
    Maya meint, das seien hauptsächlich Japanerinnen aus anderen Inseln und Bezirken, die - wie wir - Tokio nur reinen Besuch abstatten.
    Dann gibt es neben der eher traditionellen Kleidung absolut schrille Outfits: knallbunte Haare sind nur ein Teil des teilweise total verrückten Erscheinungsbildes.
    Es hat den Anschein, es ist alles erlaubt, was gefällt.
    Je verrückter desto besser.
    Sogar ein Hund im Anzug mit einer Brille ist dabei.
    Wir wissen nicht genau, ob wir das lustig oder traurig finden sollen. 😳 Auf jeden Fall machte der Hund glücklicherweise keinen gequälten Eindruck. 🙏

    Nun geht's weiter mit der Metro zum nächsten Tagespunkt.
    Um 16 Uhr hat Lars einen Termin für uns gebucht in einem Museum der ganz besonderen Art.
    Die Ausstellung TeamLab Planets können Besucher in Tokio vom 7. Juli 2018 bis Ende 2027 besuchen - und sie ist fast jeden Tag ausverkauft.
    Gleich beim Eingang wird uns klar: So etwas haben wir noch NIE gesehen!
    Wir müssen die Schuhe ausziehen, denn der Besuch der Ausstellung ist nur barfuß erlaubt.
    Wir krempeln die Hosenbeine hoch, und dann geht es auch schon los. Im dämmrigen Licht waten wir knietief durch klares, angenehm warmes Wasser.
    Ganz leise im Hintergrund hört man unaufdringliche Musik, kaum wahrnehmbar.
    Die Intention der Künstler dieser Ausstellung war und ist, dass man die Kunstwerke und Eindrücke mit allen Sinnen aufnimmt.
    Und wir alle finden, dass ihnen das hervorragend gelungen ist.
    Man taucht sozusagen mit seinem gesamten Körper in eine vollkommen andere Welt ein und wird unweigerlich ein Teil davon.
    Wir können die riesigen Kunstwerke sehen, hören, riechen, anfassen, fühlen und spüren.
    Es ist unglaublich.
    Besonders nach der Hektik in den U Bahnen und dem Trubel bei den Tempeln ist diese Entschleunigung extrem wohltuend.
    Der Raum des 'Floating Universe of Flowers" ("das fließende Blumenuniversum") besteht aus einer Halbkuppel mit verspiegeltem Boden.
    Hier ist es erlaubt, sich auf den blitzblanken Boden zu legen und beim Betrachten der Lichtschow, in der die farbenprächtigsten Blumen, Schmetterlinge und Vögel an die Decke projiziert werden, ganz und gar zur Ruhe zu kommen.
    Manche Kunstwerke verändern sich durch die Anwesenheit der Menschen, und so verwischt allmählich die Wahrnehmung der Grenzen zwischen einem Selbst und der Welt, die uns umgibt.

    Am Ende des Besuches sind wir vier alle einer Meinung:
    Uns hat diese Kunst aus Licht, Wasser und Klängen wirklich verzaubert.

    Zum Ausklang des Abends führt uns Lars noch in ein Lokal, wo man typisch japanisches Essen auf einer Herdplatte, die sich in der Mitte eines ( für jede Gruppe) eigenen Tisches befindet, selbst zubereiten kann.
    Die Beiden sind offensichtlich ein prima eingespieltes Team und das, was sie für uns zaubern, schmeckt hervorragend.

    Ich habe jede einzelne Minute des Tages mit unserem Sohn und unserer Schwiegertochter genossen, in mir aufgesaugt und für immer abgespeichert.
    Read more