Ins Land der aufgehenden Sonne

February - March 2024
A 27-day adventure by Inge Read more
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  • Das nächste Abenteuer wartet schon

    February 18 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

    Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen– sagte einmal Mark Twain.
    Viktor und ich haben das getestet und sind zu dem Schluss gekommen : Wir mögen uns! 🥰

    Seit fast 6 Monaten sind wir wieder zurück in der Heimat.
    Unser Abenteuer ”1 Jahr Auszeit” ist abgeschlossen …... dafür hatten wir unser normales, alltägliches Leben angehalten und uns einen Lebenstraum erfüllt.
    Wir sind gesund und dankbar zurückgekehrt mit einem Rucksack voller Erlebnisse und Erinnerungen, die wir niemals vergessen und für immer in unserem Herzen behalten werden.

    Nach unserer Heimkehr waren wir uns von Anfang an einig, dass dies nicht unsere letzte Reise gewesen sein kann.
    Viktor hatte schon lange davon geträumt, über den Landweg nach Japan zu fahren. Dagegen habe ich vehement und entschieden ein Veto eingelegt. 😳
    Also wählen wir zunächst einmal den einfacheren, "normalen" Weg:
    Am 22. Februar 2024, das heißt nächsten Donnerstag, fliegen wir nach Tokio zu Lars und Maya.
    Viktor und Lars haben sich fast 3 Jahre nicht mehr gesehen!
    Die Freude ist rieeesengroß.
    Wir wollen einen Einblick erhalten in das Leben, das unser Sohn dort führt.
    Ich will seine Wohnung nicht nur auf Bildern sehen. Ich möchte wissen, wo er arbeitet
    und wie er dorthin kommt. Seine Lieblingskneipe will ich kennenlernen und den Spaziergang mit ihm machen, den er oft nach der Arbeit noch geht.
    Was kocht er abends, wie sieht das Wochenende der Beiden aus, welche Freunde haben sie und und wohin führt er sie zum Essen aus?
    Das alles nicht zu wissen und kein direkterTeil ihres Lebens zu sein, macht mich oft traurig.
    Deshalb ist es das größte Geschenk, dass wir die Beiden jetzt fast 4 Wochen besuchen dürfen, um vielleicht auf all unsere Fragen eine Antwort zu finden.
    Also, nichts wie hin ins Land der aufgehenden Sonne 🌞 und auf in ein neues Abenteuer!
    Wenn ihr wollt, nehmen wir euch sehr gerne wieder mit. ❤️
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  • Day 1

    Auf Los geht's los!!!

    February 22 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Donnerstag Morgen,
    22. Februar 2024.
    Der Wecker ist auf 5 Uhr eingestellt.
    Doch vor lauter Nervosität wache ich schon viel früher auf.
    Alles ist gepackt, sortiert und vorbereitet für die Abreise.
    Das Gewicht unserer Gepäckstücke ist bis zum Anschlag ausgereizt.
    In Viktors Koffer warten alleine 11 Kilogramm Präsente für die Kinder😉 auf die Übergabe in Japan.
    Von Lakritz über Parmesankäse, Edelschokolade, Ahoi Brause (die hat Lars als Kind so gerne gegessen🤣) bis zu feinstem vakuumisierten Schinken ist alles dabei.
    Mein Koffer wiegt exakt 23 Kilo und ist so voll gestopft, dass er fast rund ist.
    Mein Mann hat sich natürlich aufgeregt, weil sein Gepäckstück bereits bis zur Hälfte mit Geschenken gefüllt wurde.
    Doch das lässt mich kalt, da bin ich abgehärtet, das kennen wir ja schon.
    Dolkhaz erscheint pünktlich um 5.45 Uhr und bringt uns netterweise nach Düsseldorf.🥰
    Zum Glück können wir unser schweres Gepäck gleich nach der Ankunft am Check In Schalter abgeben. Jetzt warte ich darauf, dass sich die erhoffte Entspannung einstellt.
    Trotz unserer umfangreichen Reiseerfahrung war die Vorbereitung aufregend und aufwändig.
    Endlich ist der ersehnte Augenblick gekommen, und in wenigen Stunden können wir unseren Sohn und unsere Schwiegertochter in die Arme nehmen.
    Noch fühlt es sich an wie ein Traum. ❤️
    Um 9.30 geht's nach Abu Dhabi. Von dort nach knapp 4 Stunden Aufenthalt weiter nach Tokio.
    Insgesamt werden wir 21 Stunden unterwegs sein.
    Bis bald aus Japan. 🇯🇵
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  • Day 2

    Angekommen

    February 23 in Japan ⋅ 🌧 3 °C

    Nach 19 Stunden landen wir um 13 Uhr Ortszeit in Tokio. Wir sind beide ziemlich müde, denn wir haben weder auf dem Flug nach Abu Dhabi noch auf dem nach Tokio schlafen können.
    Der Service im Flugzeug mit Ethihad Airlines war ok. Das Essen schmeckte wider Erwarten ganz lecker, und mit einem umfangreichen Filmprogramm an Bord gingen die vielen Stunden erstaunlich schnell vorbei.
    Jetzt stehen wir bei der Einreise in einer nicht enden wollenden Schlange von müden und verschlafenen Menschen. am Narita International Airport, einem von zwei Flughäfen Tokios.

    Während des Flugs haben wir bereits ein Einreise- sowie ein Zoll-Formular ausgefüllt. Nun werden noch Fingerabdrücke und Fotos genommen.
    Dann heißt es, geduldig zu warten, bis alle Einreisenden abgearbeitet sind.
    Obwohl wir sage und schreibe 11 Kilogramm Präsente für die ' Kinder" gebunkert haben ( unter anderem Schinken, Parmesan und andere Köstlichkeiten), kreuze ich auf dem Zollformular überall NO an.
    Glücklicherweise kommen wir damit durch. Selbst der kleine Drogen- und Schnüffelhund, der durch die wartenden Menschenmassen schleicht und nach Beute sucht, merkt nichts.🙏
    Wir nehmen unsere Koffer in Empfang.......
    Und dann geht's nach draußen!
    Der Moment, auf den wir mehr als ein Jahr....Viktor drei!!!! ... gewartet haben, ist gekommen!
    Ich halte das Gesicht, das ich nur noch vom Handydisplay kenne, in meinen Händen.
    Was für ein Augenblick !!!!!
    Auch Lars und Maya sind sichtlich bewegt, und ich bin einfach nur glücklich.
    Wir werden jede Minute des Zusammenseins genießen, in uns aufsaugen und nicht mehr vergessen!
    Auf eine wunderbare gemeinsame Zeit in Japan!!!!
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  • Day 2

    Im Land der aufgehenden Sonne 🌞

    February 23 in Japan ⋅ 🌧 4 °C

    Japan ......Land der aufgehenden Sonne. Woher kommt dieser malerische Name?

    Bereits im 13. Jahrhundert stellte ein junger italienischer Kaufmann aus Venedig der westlichen Welt ein in weiter Ferne liegendes Land vor.
    Sein Name war Marco Polo; er selbst hat in seinem ganzen Leben nie japanischen Boden betreten.
    Statt dessen besuchte er den südlichen Teil Chinas, wo ihm die Bewohner von einem geheimnisvollen Ort erzählten: dem Land, in dem die Sonne aufgeht.
    Die Menschen nannten es Ji-pang oder Zu-pang,
    In der Landessprache heißt Japan „Nippon“ beziehungsweise „Nihon“ - ein Name, der sich aus zwei Schriftzeichen zusammensetzt:
    dem Zeichen „ni” mit der Bedeutung „Sonne” und dem Zeichen „pon” mit der Bedeutung
    „Beginn oder Anfang”.
    Wörtlich übersetzt bedeutet Nippon, also Japan demnach „Land der aufgehenden Sonne“.

    Japan, das aus den vier großen Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu sowie über 6000 kleinen Inseln im Pazifik besteht, ist die älteste Monarchie der Welt. An der Spitze des Staates steht der Tenno, der " vom Himmel oder von der Sonne gesandte Herrscher". Jahrhundertelang galt der Kaiser (Tenno) sowohl als das weltliche als auch das religiöse Oberhaupt des japanischen Staates.
    Außer Japan gibt es weltweit kein anderes Land mehr, dessen Staatsoberhaupt ein Kaiser ist.
    Nach den Vorschlägen und Beratungen durch eine Expertenkommission wählt jeder Kaiser eine "Devise" - das ist eine Glück bedeutende Regierungslosung des japanischen Herrschers - aus, die ihm nach seinem Tod als posthumer Name verliehen wird. Sein persönlicher Name wird dann nicht mehr verwendet.
    Der verstorbene Vater des jetzigen Tenno hatte den persönlichen Namen Hirohito, seine Ära-Devise (1926-89) hieß "Showa" , was in etwa mit "erleuchteter Friede" übersetzt werden kann. Heute wird er deshalb nur noch Showa-Tenno genannt.
    Sein Sohn, Kaiser Naruhito, ist der derzeitige Kaiser von Japan. Er bestieg am 1. Mai 2019 den Chrysanthementhron und wurde am 22. Oktober 2019 offiziell zum 126. Tennō ausgerufen.
    Seine Regierungsdevise trägt den Namen Reiwa, was so viel wie schöne Harmonie bedeutet.
    Heute ist ein besonderer Tag in Japan: das Land feiert den Geburtstag seines Kaisers (23. Februar 1960 ).........und wir dürfen dabei sein.
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  • Day 2

    Keine Rundreise

    February 23 in Japan ⋅ 🌧 3 °C

    Japan – ein Land so anders, dass es einem eigentlich an Worten fehlt, diesen so speziellen asiatischen Inselstaat
    -östlich von China und Südkorea-
    angemessen zu beschreiben.
    Auf den 378.000 km² Landesfläche leben 128 Millionen Menschen, was Japan zu einem der dicht-bewohntesten Länder der Welt macht.

    Vom ersten Augenblick erforderte die Planung der Reise unsere gesamte Aufmerksamkeit.
    Ich hatte mir eingebildet, es einfach so - en passant - zu schaffen.
    Doch schon bei den anfänglichen Recherchen prasseln unzählige Eindrücke und Informationen auf uns ein, die erst einmal gesichtet, eingeordnet und sortiert werden wollen.
    Japan ist so riesengroß, dass es sich über mehrere Klimazonen erstreckt.
    Alles sehen zu wollen ist schlichtweg unmöglich.
    Also müssen wir Entscheidungen treffen.
    Doch womit sollen wir anfangen ?
    Was genau wollen wir von der unglaublichen Vielfalt kennenlernen und erleben?

    Die exotische, fremde Kultur, an die wir uns noch ein wenig von unserem ersten Besuch vor 10 Jahren erinnern, ist ein Mysterium, das kein Fremder jemals ganz verstehen wird.
    Darin einzutauchen und wenigstens einen kleinen Einblick in diese faszinierende Welt zu erhalten, soll eines der Highlights unserer Reise werden.

    Doch wird der Ablauf unserer Tour ein ganz anderer als bei unseren sonstigen Urlauben sein.

    Lars und Maya haben - so kennt man das von Japan - auf keinen Fall so lange Ferien wie wir in Europa.
    Also planen wir unseren Aufenthalt so, dass wir uns an den freien Tagen der Beiden orientieren.
    Ihr Leben kennen zu lernen und mit ihnen Zeit zu verbringen, hat oberste Priorität.
    Wir wollen so viel wie möglich gemeinsam, Einiges mit Lars zusammen und ein paar Aktivitäten auf eigene Faust erleben - und zwar dann, wenn die Beiden arbeiten müssen.
    Deshalb buchen wir keine Rundreise wie die meisten Touristen, sondern nehmen Tokio, wo das Paar wohnt, als Ausgangspunkt für diverse kleinere und größere Ausflüge.
    Auf diese für uns neue Reisevariante sind wir selbst gespannt ......
    und gerne nehmen wir Euch mit auf eine mit Sicherheit schöne und abwechslungsreiche Zeit.
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  • Day 2

    Die ersten Stunden

    February 23 in Japan ⋅ 🌧 3 °C

    26.2.24
    Wir sitzen schon wieder im Flieger: Für Viktor und mich geht es für ein paar Tage nach Ishigaki.
    Den Ausflug haben wir geplant, weil die Kinder an den nächsten Tagen arbeiten müssen.
    Doch nun erzähle ich euch am besten einmal alles der Reihe nach:
    Nach unserer Ankunft in Tokio am 23.2.24 um 13 Uhr Ortszeit beschließen wir, eine Kleinigkeit zu essen.
    Auch Lars und Maya waren am Vormittag schon einige Zeit unterwegs ( der Flughafen Narita liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt), und wir verspüren allesamt Hunger.
    Ich bin noch so überwältigt von der Wiedersehensfreude, dass ich der Frau an der Kasse des kleinen Restaurants unbedingt erzählen will, dass wir die Eltern von Lars und zu Besuch bei den Beiden sind, und er und sein Vater sich 3 Jahre lang nicht gesehen haben.
    Dass Japaner keinerlei Emotionen zeigen, sehe ich hier nicht bestätigt: Die Kassiererin ist sichtlich beeindruckt, ja sogar wirklich bewegt.
    Bestimmt erfährt sie solche Geschichten nicht jeden Tag.
    Nach der kleinen Stärkung machen wir uns auf den Weg zu Lars und Maya nach Hause, um einen Teil unserer Gepäckstücke dort zu deponieren.
    Wie die Lemminge laufen wir den Beiden in den riesengroßen, endlos langen " Katakomben" der Tokio U - Bahn hinterher. Wir müssen höllisch aufpassen, ihnen auf den Fersen zu bleiben. Sollten wir sie verlieren, sind wir hoffnungslos aufgeschmissen.
    Von ihrer Wohnung kennen wir bisher nur die Adresse durch unzählige Pakete, die nach Japan geschickt wurden.
    Jetzt stehen wir vor der Tür ihres Häuserblocks.
    Das Reich der Beiden ist ganz klein, aber sehr gemütlich und nett eingerichtet.
    Extra für Lars wurden auch Stühle und ein Tisch angeschafft, damit er mit seinen langen Beinen nicht immer auf dem Boden sitzen muss.
    Auf einem Regal entdecke ich Bilder von der Hochzeit in Köln und diverse kleine Geschenke von uns, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Wie aufmerksam!
    Während wir einen Begrüßungstee trinken, planen wir die Umorganisation unseres umfangreichen Gepäcks.
    Für den Flug nach Ishigaki haben wir ein nur 1 Gepäckstück gebucht; das heißt wir müssen alles, was wir dort brauchen, in EINEN Koffer packen, der nicht schwerer sein darf als 20 Kilogramm.
    Da ich das schon zu Hause ein wenig vorbereitet hatte, gelingt es uns relativ schnell.
    Keine Stunde später machen wir uns auf den Weg zur ersten Erkundung von Tokio City.
    Es ist die Hauptstadt des Landes und in vielerlei Hinsicht auch der Mittelpunkt Japans.

    Mit 35 Millionen Menschen ist Tokio die größte Stadt der Welt, in der die älteste Kultur des traditionellen Japans und modernste Skyline zu einem Gesamtkunstwerk verschmilzen
    Die berühmte
    Shibuya Kreuzung, wo uns Lars als erstes hinführt, vereint vieles, wofür Tokio steht: unglaubliche Menschenmassen und so viel Neonlicht, dass es schon an Reizüberflutung grenzt. Jedes Mal, wenn die Ampeln für die Autos auf Rot schalten, laufen ca. 3.000 Menschen gleichzeitig über diese Kreuzung.
    So etwas gibt es auf der ganzen Welt nur einmal! Und das Erstaunlichste, nahezu Unvorstellbare daran ist: Das Ganze läuft ohne großartiges Gerangel und Gedränge ab.
    Als Lars uns nach diesem langen und sehr anstrengenden Tag in unser erstes Hotel bringt, wo ich den Koffer öffne, trifft uns der Schlag: Wir haben die Gepäckstücke vertauscht! Unsere gesamte Ausrüstung für Ishigaki ist bei Lars zu Hause! Die ganze Aktion war umsonst - das darf nicht wahr sein!!!!
    Doch wir sind sogar zu müde, um uns zu ärgern und fallen nur noch in unser Bett( bzw auf den Futon), von dem wir uns in den nächsten 10 Stunden nicht mehr erheben.
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  • Day 3

    Tag 2 in Tokio

    February 24 in Japan ⋅ ☁️ 10 °C

    Lars und Maya holen uns morgens in unserem Hotel ab, weil sie uns das Gedränge in der Metro nicht alleine zumuten wollen! Wie nett von ihnen!
    Und los geht der zweite Tag in Tokio.
    Der Stadtteil Asakusa ist vor allem für seine beeindruckende Tempelanlage bekannt: Der Sensō-ji ist der älteste und wichtigste buddhistische Tempel in Tokio und das erste
    unserer heutigen Ziele.
    Obwohl die Anlage ein Hotspot für Touristen und zu jeder Tageszeit sehr voll ist, können wir dennoch den Trubel genießen: Die unendlich vielen kleinen und großen Tempel, Schreine und Pagoden faszinieren uns.
    An den Souvenirständen, die tausendfach die tollsten Mitbringsel und Andenken anbieten, kann man sich nicht satt sehen.
    Die Besucher der Tempelanlage bestehen aus einem total bunt gemischten Publikum.
    Normale Touristen wie wir sind eher die Seltenheit.
    Viele Frauen beobachten wir, die sich mit wunderschönen Geisha Kostümen herausgeputzt haben.
    Maya meint, das seien hauptsächlich Japanerinnen aus anderen Inseln und Bezirken, die - wie wir - Tokio nur reinen Besuch abstatten.
    Dann gibt es neben der eher traditionellen Kleidung absolut schrille Outfits: knallbunte Haare sind nur ein Teil des teilweise total verrückten Erscheinungsbildes.
    Es hat den Anschein, es ist alles erlaubt, was gefällt.
    Je verrückter desto besser.
    Sogar ein Hund im Anzug mit einer Brille ist dabei.
    Wir wissen nicht genau, ob wir das lustig oder traurig finden sollen. 😳 Auf jeden Fall machte der Hund glücklicherweise keinen gequälten Eindruck. 🙏

    Nun geht's weiter mit der Metro zum nächsten Tagespunkt.
    Um 16 Uhr hat Lars einen Termin für uns gebucht in einem Museum der ganz besonderen Art.
    Die Ausstellung TeamLab Planets können Besucher in Tokio vom 7. Juli 2018 bis Ende 2027 besuchen - und sie ist fast jeden Tag ausverkauft.
    Gleich beim Eingang wird uns klar: So etwas haben wir noch NIE gesehen!
    Wir müssen die Schuhe ausziehen, denn der Besuch der Ausstellung ist nur barfuß erlaubt.
    Wir krempeln die Hosenbeine hoch, und dann geht es auch schon los. Im dämmrigen Licht waten wir knietief durch klares, angenehm warmes Wasser.
    Ganz leise im Hintergrund hört man unaufdringliche Musik, kaum wahrnehmbar.
    Die Intention der Künstler dieser Ausstellung war und ist, dass man die Kunstwerke und Eindrücke mit allen Sinnen aufnimmt.
    Und wir alle finden, dass ihnen das hervorragend gelungen ist.
    Man taucht sozusagen mit seinem gesamten Körper in eine vollkommen andere Welt ein und wird unweigerlich ein Teil davon.
    Wir können die riesigen Kunstwerke sehen, hören, riechen, anfassen, fühlen und spüren.
    Es ist unglaublich.
    Besonders nach der Hektik in den U Bahnen und dem Trubel bei den Tempeln ist diese Entschleunigung extrem wohltuend.
    Der Raum des 'Floating Universe of Flowers" ("das fließende Blumenuniversum") besteht aus einer Halbkuppel mit verspiegeltem Boden.
    Hier ist es erlaubt, sich auf den blitzblanken Boden zu legen und beim Betrachten der Lichtschow, in der die farbenprächtigsten Blumen, Schmetterlinge und Vögel an die Decke projiziert werden, ganz und gar zur Ruhe zu kommen.
    Manche Kunstwerke verändern sich durch die Anwesenheit der Menschen, und so verwischt allmählich die Wahrnehmung der Grenzen zwischen einem Selbst und der Welt, die uns umgibt.

    Am Ende des Besuches sind wir vier alle einer Meinung:
    Uns hat diese Kunst aus Licht, Wasser und Klängen wirklich verzaubert.

    Zum Ausklang des Abends führt uns Lars noch in ein Lokal, wo man typisch japanisches Essen auf einer Herdplatte, die sich in der Mitte eines ( für jede Gruppe) eigenen Tisches befindet, selbst zubereiten kann.
    Die Beiden sind offensichtlich ein prima eingespieltes Team und das, was sie für uns zaubern, schmeckt hervorragend.

    Ich habe jede einzelne Minute des Tages mit unserem Sohn und unserer Schwiegertochter genossen, in mir aufgesaugt und für immer abgespeichert.
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  • Day 4

    Tag 3 in Tokio

    February 25 in Japan ⋅ 🌧 5 °C

    25.2.24
    Heute müssen wir alleine zu Lars Wohnung finden - Wir wollten den Beiden nicht zumuten, mehr als eine Stunde zu unserem Hotel zu fahren, nur um uns dort abzuholen.
    Leider ist dieser Umweg unvermeidlich, da wir ja noch die verwechselten Koffer austauschen müssen. 😉
    Lars hat die Strecke zu seinem Zuhause akribisch vorbereitet und uns eine Schritt für Schritt Wegbeschreibung geschickt.
    Das müsste so hinhauen!🙏
    Und so sieht sie aus:
    Er schickt mir einen Google Link, den ich vor dem Verlassen des Hotels öffnen soll.
    Lars : Pass auf, wir treffen uns an diesem Kaminari-mon District gate
    Da müsst ihr einfach nur aus dem Ticket Gate rausgehen und da warten.

    Inge: Was soll ich denn bei Google eingeben, um dieses Bild zu bekommen, das du mir geschickthast?
    Lars: Shin-Tsunashima
    Diesen Bahnhof gibst du bei Google ein; dann kommt die Beschreibung.
    Der Bahnhof, wo ihr aber zunächst hin müsst, also wo man den Berg hochgehen muss, heißt:
    Oimachi.
    Inge: Ist das die Route? (Ich schicke ihm einen Screenshot)
    Lars: Nee das ist viel zu kompliziert!
    Inge : Das kommt aber, wenn ich die Adresse bei Google eingebe
    Lars: Zeigt der dir nicht mehrere Verbindungen an?
    Inge: Doch, ok. Jetzt hab ich es!!
    Lars: Scheiße, wir kommen leider erst um 13:12 an Inge: Ist nicht so schlimm. Wir warten da.
    Lars: Okay
    Inge: Hier habe ich gerade eine Nachricht von unserem Hotel erhalten - leider auf Japanisch 😳
    Ich schicke ihm die Hieroglyphen.
    Lars: Ihr sollt bis 10 Uhr spätestens auschecken, damit die die Bude für die nächsten Gäste vorbereiten können.
    Der Schlüssel muss zurück in diese Box im Eingangsbereich.
    Später:
    Lars: Hat es mit der zweiten U Bahn Linie auch geklappt?
    Inge: Ja! Wir sind da!
    Lars: Super! Ich warte oben. Es gibt nur einen Ausgang für euch.

    Und dann haben wir es wirklich und wahrhaftig geschafft! Lars steht am Gate und empfängt uns mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem Regenschirm. Es gießt leider in Strömen und ist saukalt.
    In der Wohnung wartet Maya, wir tauschen die Koffer aus, und dann machen wir uns auf den Weg in einen Vorort von Tokio.
    Dort sind wir heute Mittag bei Mayas Mutter und Oma eingeladen.
    Der Weg dahin - natürlich mit der Metro - dauert ca 1.5 Stunden.
    Der Empfang ist sehr herzlich. Die Beiden freuen sich genauso über das Zusammentreffen und Kennenlernen wie wir.
    Mutter und Oma haben so viele japanische Speisen vorbereitet, dass das für eine ganze Woche reichen würde.
    Wir schauen gemeinsam Fotos von Lars und Mayas Hochzeit an, und jeder erzählt ein wenig von sich und seinem Leben.
    Mayas Mutter und Oma hängen während der ganzen Zeit an Lars Lippen, und man merkt, dass sie ihn nicht nur respektieren, sondern wirklich ins Herz geschlossen haben.
    Für mich ist diese Beobachtung enorm wichtig: Er scheint in dem fremden, fernen Land ein bisschen eine Ersatzfamilie gefunden zu haben.
    Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie einsam ich mich an seiner Stelle fühlen würde und dass er das vielleicht auch manchmal so empfindet.
    Doch sind es diese Kleinigkeiten, die mich trösten und glauben lassen, dass er hier vielleicht wirklich sein Glück gefunden hat - und das muss nicht mit meinen Wünschen und Vorstellungen übereinstimmen......auch wenn es noch so schwer für mich ist.
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  • Day 4

    Iriomote

    February 25 in Japan ⋅ 🌬 18 °C

    Am frühen Morgen des 25. Februar fliegen Vikor und ich zum südwestlichsten Ende der japanischen Inselkette, nach Ishigaki.
    Von dort geht es mit einer Fähre weiter nach Iriomote,
    der zweit­größten Insel der Prä­fek­tur Oki­na­wa und der letz­ten nahezu unbe­rühr­ten Urwald­in­sel des Lan­des.
    Iriomote liegt südlicher als Taipeh und ist nur ca. 180 km von Taiwan entfernt.
    Gera­de einmal 2000 Men­schen leben hier, ver­teilt auf zwei Dorf­ge­mein­schaf­ten.
    Lange siedelten hier nur eine Handvoll Reisbauern und Fischer an einigen wenigen Stellen der Küste.
    Denn immer wieder wurden die Bewohner von der seit jeher wütenden Malaria heingesucht, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges die Bevölkerung von Iriomote nahezu ausrottete.

    Knapp 3 Tage stehen uns für die Erkundung der Insel Verfügung.
    Der überwiegende Teil steht unter Naturschutz und gehört zum Iriomote - Ishigaki - Nationalpark.
    90 % sind von subtropischem Urwald bedeckt, in den Mündungsbereichen der vielen Flüsse befinden sich riesige Mangrovensümpfe.
    Aufgrund ihres außerordentlichen Reichtums an Flora und Fauna wird Iriomote gerne das „Galapagos des Ostens“ genannt und gilt als eine der naturbelassenen Gegenden in ganz Japan.

    In unserem Hotel arbeiten 2 junge Männer, die unglaublich freundlich sind und uns bei unserer Planung helfen.
    Für den ersten Tag organisieren sie uns eine Kajaktour, bei der Viktor und ich die einzigen Gäste sind.
    Unser Ziel ist ein kleiner Was­ser­fall, der nur mit einer Bootsfahrt durch die unwegsamen Mangrovensümpfe und einer sich anschließenden Wan­de­rung erreich­bar ist.

    Ohne Gui­de geht hier nichts, man würde in die­sem Urwald sofort die Ori­en­tie­rung verlieren.
    Doch mit unserem Führer Takko wird der Ausflug ein beson­de­res Erleb­nis. Unzählige kleine Bäche winden sich durch die Mangrovenwälder und verleihen dem Gebiet ein wenig das Aussehen eines asiatischen Mini-Amazonas .
    Am Wasserfall angekommen kocht unser Guide einen leckeren Kaffe auf einem winzigkleinen Campingkocher; dazu gibt es selbst gebacke Ökokekse von seiner Frau.
    Corona hatte beinahe zum Bankrott seines Zwei Personen Unternehmens geführt. Und so sind wir glücklich, dass wir die Tour bei Takko gebucht haben und ihn ein wenig unterstützen konnten.

    Abends bereitet der Koch unseres Hotels uns ein 5 Gang Menü zu, das wirklich außergewöhnlich ist.
    ( Meinem Wunsch entsprechend gibt es Gott sei Dank nicht nur rohes Fleisch und rohen Fisch).
    Das Essen in Japan ist gewöhnungsbedürftig und insgesamt recht fleischlastig.
    Aber wem das schmeckt, der kann hier richtig gut und gesund speisen.
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