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  • Day 15

    Nikko Noch ein paar Eindrücke

    March 7 in Japan ⋅ ☁️ 5 °C

    Gestern, als unser Zug in Nikko einfuhr, standen mindestens 5 Bedienstete am Gleis, um uns mit einer tiefen Verbeugung zu begrüßen.
    Erst nach dem endgültigen Stillstand des Trains richten sie sich gemeinsam - wie in einer gut einstudierten Choreographie - wieder auf und heben ihre Köpfe.
    In der Mail, die wir von unserer Unterkunft erhalten haben, steht folgende Information.
    How to get to us:
    By bus:
    From JR Nikko station (Bus stop#1A/#1C) or Tobu Nikko station(Bus stop#2A/#2C).
    Transfer to the local bus !
    Please get on the following bus:
    #Chuzenji onsen
    #Yumoto onsenn
    #Okuhosoo
    #Kiyotaki
    Every bus will be stop at "Nikko shokubutsuen(Bus stop #13)"
    Get off at the "Nikko shokubutsuen (Bus stop #13)".
    It is two minutes on foot in the direction that the bus goes ahead through.
    You can find our hotel Akarino yado Villa Revage on the left side.
    Hmmmmm. Klingt nicht ganz einfach.
    Ok. Lasst es uns einfach mal versuchen.
    Der erste Bus kommt sehr schnell. In den steigen wir ein.
    Viktor ist von der 3- stündigen Fahrt nach Nikko völlig fertig. In fast jedem Bahnhof muss er den 20 Kilogramm schweren Koffer treppauf und treppab schleppen. Jedes Mal wird sein Fluchen lauter und böser
    Das Allerschlimmste an der Sache ist, dass wir immer noch mit dem Gepäck von den Inseln unterwegs sind.
    5 Badeanzüge, 4 Strandlaken, Badeschuhe, kurze Hosen, Röckchen und Sonnenhüte transportieren wir durch halb Japan.
    Wir sind nämlich nicht noch einmal zu Lars Wohnung gekommen, um den Koffer mit neuem Inhalt zu bestücken.
    So sind wir jetzt in Nikko in Sommerklamotten gestrandet.
    Und hier hat es geschneit: 20 cm Pulverschnee!
    Das ist zugegebenermaßen blöd gelaufen, aber nicht mehr zu ändern.
    Gott sei Dank haben wir wenigstens unsere dicken Jacken und eine Mütze dabei.
    Ich ziehe sämtliche Hosen, Strumpfhosen und Shirts aus dem Koffer übereinander an ........und: Es klappt. Es sieht zwar furchtbar aus, aber ich friere wenigstens nicht.
    Zurück zum Bus: Wir klettern hinein, entwerten unsere Karten und fahren bis zur empfohlenen Station.
    Hier wuchten wir den Koffer auf die Straße und springen aus dem Bus. ( hintere Tür!!!!)
    Die erste Lautsprecheransage kriegen wir vor lauter Aussteigestress nicht mit.
    Dann erfolgt die zweite, sehr sehr laut:
    " Please come back in the bus!" Alle starren uns an. Oh Mist, wir sind gemeint! Irgendwas ist schief gelaufen!
    Ich renne nach vorne zum Schaffner. Nichts ahnend frage ich: "Is this the wrong station?"
    " No, pay"
    Häääääää? Wir haben doch schon beim Einsteigen bezahlt.
    Ich: "I have already paid! "
    Er: "No, pay"
    Ich: " Ok. How much?"
    Er: "Card".
    Was will er? Vielleicht muss ich die Karte noch mal einlesen.
    Inzwischen wird er ungeduldig ( was er eigentlich nicht darf. Er sollte als Japaner immer die Contenance bewahren).
    Mindestens 40, gefühlt Hundert 👀 Augen starren uns an.
    Mann, ist mir das peinlich.
    Wir lesen unsere Karten erneut ein und sind heilfroh, dass das exakt das war, was von uns erwartet wurde.
    10 Minuten später erreichen wir unser Domizil und sind angenehm überrascht.
    Ein nettes Hostel mit geschmackvoller japanischer Einrichtung und einem schönen, geräumigen Zimmer erwartet uns.
    Boah, jetzt müssen wir uns erstmal erholen.
    Also entscheiden wir uns für einen Onsenbesuch.
    Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder einen Ort, der über ein von natürlichen heißen Quellen gespeistes Bad – heutzutage meist für Männer und Frauen getrennt – verfügt.
    Unser Hostel bietet den Luxus eines privaten Onsens, also ein Schwimmbad nur für uns allein, an.
    Wir genießen das heiße Bad, den Ruheraum und den Außenbereich zum Abkühlen. Genau das haben wir jetzt dringend gebraucht!
    Am Abreisetag sehen wir ein junges japanisches Paar beim Frühstück. Schlagartig werden wir uns eines weiteren Fauxpas bewusst: Wir sind nämlich mit den hauseigenen Kimono- Schlafanzügen in den Onsenbereich spaziert, weil wir gedacht haben, es seien die Saunaklamotten.
    Aber ganz ehrlich: Wenn alles nur auf japanisch erklärt und beschrieben ist,
    muss man uns eigentlich solche Fettnäpfchen Tritte nachsehen. 😉
    Abends besuchen wir ein traditionelles japanisches Restaurant.
    Vor vielen Gasthäusern findet man die Speisekarte in Form von Plastik-Gerichten in einer Auslage. Anhand dieser Modelle kann man dann seine Auswahl treffen.
    Hier aber werden wir in eines der vielen Séparées geführt und bekommen einen Laptop, über den wir unsere Essenswünsche eingeben können.
    Die Kellnerin sehen wir nur, wenn sie uns die bestellten Dinge bringt. Ziemlich strange, aber uns wundert eigentlich nichts mehr.
    Beim Betreten eines Restaurants in Japan ist es üblich, sich als Gast die Schuhe auszuziehen.
    Alles Andere wird als extrem unhöflich angesehen. Wir wollen unter keinen Umständen durch Unhöflichkeit auffallen und stellen unsere Schuhe zu den anderen ....und zwar so, dass die Schuhspitzen zur Eingangstür zeigen.
    Keine Ahnung, warum. 🤔
    Äußerst wichtig ist außerdem, dass die Socken keine Löcher haben und die Füße möglicht geruchslos sind.
    Für den Gang zum stillen Örtchen stehen spezielle Toilettenpantoffeln bereit –das heißt, es gibt extra Schuhe fürs Klo. Solltest du also die Tür zur Toilette aufmachen und dort Schlappen sehen, gilt : Straßenschuhe ( sofern du noch welche anhaben solltest) aus – Kloschuhe an!

    Aber!!!!! Vergiss um Himmels Willen NIEMALS die Schuhe beim Verlassen der Toilette wieder zu tauschen! Das ist ein Fettnäpfchen, in das Langnasen (so nennen die Japaner uns Europäer) immer wieder stapfen.
    Doch davor hat mein Bruder mich zu Hause schon gewarnt. Das wird uns nicht passieren!!!!
    Das Essen, das wir auswählen, schmeckt wirklich lecker. Ich habe es sogar geschafft, nur vegetarisch zu bestellen, was in Japan manchmal nicht ganz einfach ist.
    Morgen geht es zurück nach Tokio. Dann treffen wir Lars und Maya für mehrere Tage!
    Ich freue mich schon riesig!👍🙏❤️
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