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  • Day 18

    Tag 2

    March 10 in Japan ⋅ ⛅ 7 °C

    Owakudani ist ein weiteres faszinierendes Reiseziel in der Hakone Region, das die bis heute anhaltende vulkanische Aktivität von Hakone eindrucksvoll veranschaulicht.
    Damit starten wir am 10.3. nach dem Frühstück
    Der Ort entstand vor etwa 3.000 Jahren durch die letzte große Eruption des Hakone-Vulkans. Zahlreiche heiße Quellen und Bächlein mit ihren schwefelhaltigen Dämpfen verwandeln die eher karge Landschaft in ein kochendes Tal mit auffallend gelblichem Gestein.
    Die Gegend ist als „Jigokudani“, das " Tal der Hölle" , bekannt. Wegen der vielen weißen und grauen Dunstwolken, die über der gesamten Region aufsteigen, hat man tatsächlich das Gefühl, sich nicht mehr auf der Erde zu befinden. Owakudani gleicht stattdessen mehr einer Mondlandschaft - oder eben der Hölle?!
    1873 änderte die Präfektur den Namen in Owakudani, also
    " großes kochendes Tal“, da man befürchtete, dass der Kaiser und die Kaiserin einen Ort mit dem Namen "Hölle" meiden würden, falls sie für einen Urlaub nach Hakone reisen sollten.

    Überall sehen wir riesige Plakate und Bilder mit schwarzen Eiern. Wir fragen uns, was es damit auf sich hat.
    Maya erklärt, dass es sich um eine Besonderheit der Gegend, nämlich um Kuro-Tamago handelt.
    Das sind ganz normale Hühnereier, die exakt so schmecken wie ein gewöhnlich gekochtes Ei und im Inneren auch so aussehen.
    Jedoch macht die Art der Zubereitung diese Eier zu etwas Besonderem.
    In natürlichem Quellwasser werden sie erst für 60 Minuten bei 80 Grad Celsius gekocht und anschließend noch einmal für 15 Minuten bei 100 Grad Celsius in Stahlkörben gedämpft.
    Das Wasser, in dem sie gegart werden, enthält Schwefel und Eisen, was der Schale ihre charakteristische, schwarze Farbe verleiht.
    Obwohl sie in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig aussehen und auch ein wenig nach Schwefel riechen, sind die schwarzen Eier für den Verzehr geeignet und der Genuss absolut unbedenklich.
    Im Gegenteil - es wird sogar behauptet, dass der Verzehr eines Eis angeblich die Lebensdauer um bis zu Jahre sieben Jahre verlängert. Ob das der Wahrheit entspricht, bleibt wohl ein Geheimnis. Auf jeden Fall können wir beobachten, wie etliche japanische Besucher ganze Familien-Rationen an Eiern kaufen und mit nach Hause schleppen.
    Kuro- Tamago-Eier gibt es übrigens nur in Owakudani und sonst nirgends auf der Welt.

    Der Ashi-See ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs und gehört zum Fuji -Hakone-Izu-Nationalpark.
    Die Ufer des Sees sind größtenteils unbebaut, abgesehen von kleinen Städten im Osten und Norden und einigen Ferienhotels am Seeufer. Zwei Unternehmen betreiben Boote am Südufer und am Nordende des Sees.
    Eine witzige Aktivität in Hakone ist eine Bootstour mit Piratenschiffen nachempfundenen Booten.
    Den Spaß lassen wir uns nicht entgehen und buchen eine Fahrt.
    Der Hakone Schrein - unser nächstes Ziel - ist für das große rote Friedenstor bekannt, einem der bekanntesten Fotospots Japans.
    Viele Besucher aus der ganzen Welt kommen, um den Schrein mit dem malerischen Tor zu besuchen und für eine glückliche Ehe, Wohlstand und Sicherheit auf Reisen zu beten.

    Unser heutiges Quartier für die Nacht ist ein ganz besonderes Hotel in Hakone. Mayas Firma hat es entworfen, und deshalb erhält sie als Mitarbeiterin für den Aufenthalt einen Rabatt.
    Ansonsten hätten wir uns dieses Luxusappartement nicht leisten können!
    Zwei riesige Schlafzimmer mit Betten, die fast so groß sind wie unser gesamtes Zimmer im Toyoko-Inn, ein noch größerer Wohnbereich mit einem Wahnsinnsausblick ins Grüne, eine Küchenecke mit gefülltem Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, diversen Teesorten und Kaffee.
    Ein Badezimmer mit Whirlpoolwanne und eine separate Toilette. Hier wird nicht gewohnt, hier wird regelrecht residiert.
    Wir Vier genießen dieses besondere Ambiente, aber vor allem unser Beisammensein jede einzelne Minute.
    Wie wunderbar, für ein paar Tage Teil von Lars und Mayas Lebens zu sein. Ich bin glücklich und dankbar.

    Zu unserem Aufenthalt gehört auch der Besuch des hoteleigenen Onsen.

    In Japan herrscht eine ausgeprägte Badekultur in heißen Quellen, genannt Onsens, in die ich euch ein wenig einführen möchte.
    Beim Besuch eines solchen Badehauses gelten strenge Umgangsformen und Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen.
    Die meisten Einrichtungen haben getrennte Bäder für männliche und weibliche Gäste.
    Also geht Viktor zusammen mit Lars, derweil Maya und ich den Frauen - Onsen besuchen.
    Ich bin heilfroh, dass meine Schwiegertochter mich bei diesem sehr traditionellen Ritual anleitet und begleitet.
    Alleine hätte ich das nicht gekonnt, denn leider sind - wie fast überall - die Erklärungen ausschließlich auf japanisch.
    In den meisten heißen Quellen werden Shampoo, Körperpflegemittel, Kämme und Handtücher zur Verfügung gestellt.
    Jede Duscheinheit ist mit einem eigenen Hocker und Eimer ausgestattet. Auf den Hocker kann man sich setzen und mit dem Eimer oder einer Handdusche warmes Wasser über den Körper sprudeln lassen.
    Nach einer ausgiebigen Waschzeremonie steigt man in die unterschiedlich heißen Bäder und kann darin entspannen.
    Man darf die Anzahl und die Länge der Badeeinheiten auf keinen Fall übertreiben, denn die ganze Prozedur stellt eine ziemliche Herausforderung für den Kreislauf dar.
    Zum Schluss werden in einem Gemeinschaftsraum die Haare geföhnt, die Haut eingecremt und Gesichtsmasken aufgetragen, was das Zeug hält. Wir verlassen den Spa Bereich um 10 Jahre verjüngt!!!🤣
    Ausklingen lassen wir den mit tollen Erlebnissen voll gepackten Tag in unserer Suite.....und ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass diese Stunden unseres Zusammenseins etwas ganz Außergewöhnliches und Kostbares sind.
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