• Die Insel Visingsö

    21 lipca 2024, Szwecja ⋅ ☀️ 23 °C

    Das Städtchen Gränna wird gerne als Ausgangspunkt für einen Besuch der Insel Visingsö gewählt. Mehrmals täglich kreuzt die Fähre hinüber zur "Perle des Vättern", wie die Insel wegen ihrer üppigen Vegetation genannt wird.
    Visingsö ist mit 25 km² die größte der etwa 850 Inseln im schwedischen Vätternsee.
    Auch hier gibt es wieder eine Sage, welche die Entstehung des Eilands erklärt. Vor langer, langer Zeit lebte am See ein Riese namens Vist mit seiner Ehefrau. Eines Tages wollten die Beiden den Vättern überqueren, aber für Riesen gab es keine Brücken oder Boote. Also rupfte Vist Grasbüschel aus und warf sie in den Vättern, damit seine Frau nun trockenen Fußes auf die andere Seite des Ufers zu gelangen konnte - und schon war Visingsö entstanden.
    Die Insel ist bekannt für ihre Remmalagsvagner. Das sind Pferdekutschen, die aber nicht wie gewöhnliche Kutschen aussehen, sondern eher wie große Festbänke, die von zwei Pferden gezogen werden.
    Was die Fiaker für Wien, sind die Remmalag für Visingsö. Auf ungewöhnlich langen Bänken sitzen die Fahrgäste Rücken an Rücken seitlich zur Fahrtrichtung. Ruhige Arbeitspferde ziehen die Gespanne. Die mehrmals täglich angebotenen Rundfahrten über die Insel dauern ca. zwei Stunden und führen an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Unsere Kutscherin spricht leider nur Schwedisch und drückt uns lediglich ein laminiertes Papier in englischer Sprache in die Hand, dem wir die wichtigsten Informationen über die Insel entnehmen können.
    Wir finden, das ist kein guter Service.
    Siebenhundert Menschen wohnen das ganze Jahr über auf Visingsö (im Sommer doppelt so viele). Vor vielen Jahren wurden hier unglaubliche 300.000 Eichen angepflanzt, ursprünglich für die Herstellung von Schiffsmasten. Inzwischen werden sie nicht mehr benötigt, und so ist es diesem Umstand zu verdanken, dass die unzähligen Eichen immer noch hier stehen - kerzengerade gewachsen und beeindruckend schön.
    Die kleine Insel war zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert Heimat der königlichen Machthaber Schwedens, wovon heute noch zwei beeindruckende Burgruinen erzählen.
    Die Burg im Ort Näs wird oft als Schwedens älteste Königsburg bezeichnet.
    Von König Sverker dem Älteren im 12. Jahrhundert erbaut war sie Schauplatz vieler Jagden und ausschweifender Feierlichkeiten.
    Noch heute kann man Teile der Ruine besichtigen und zwischen den verfallenen Gemäuern den Nebel der alten Geschichten förmlich spüren. Und davon gibt es unzählige, denn
    Grabfunde von der Wikingerzeit bis zurück in die Steinzeit belegen, dass das Eiland bereits seit Menschengedenken bewohnt ist.

    Visingsö hat uns richtig gut gefallen - eine wunderschöne Insel, auf der die Zeit ein wenig still gestanden zu sein scheint.
    Czytaj więcej