• Stockholm

    28. Juli 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 21 °C

    Stockholm zählt mit rund 1.92 Millionen Einwohnern zu einer der eher kleineren Metropolen Europas.
    Doch die Hauptstadt Schwedens hat einige Highlights und Besonderheiten zu bieten: Große, weitläufige Parks, tolle Uferpromenaden, malerisch gelegene alte Häuser und ein wahnsinnig schönes Umland.
    Den Großteil seines Charmes bezieht Stockholm aus seiner Lage am Übergang
    vom Malärensee in die Ostsee.
    Auf 14 Inseln verteilen sich die älteren Stadtviertel aus dem 17. Jahrhundert, und nicht weniger als 57 Brücken überspannen zahllose Wasserwege.
    Die Stadt ist umge­ben von Meerengen, Kanälen - und sage und schreibe 24.000 größeren und kleineren Inseln, die Schären genannt werden.

    Vor ca 6000 Jahren ragten hier nur ein paar Eilande aus dem Wasser.
    Im Laufe der Jahrtausende hob sich das Land und gab so immer mehr von sich preis.
    Heute erzählen imposante Gebäude, zahlreiche Schlösser und Museen spannende Geschichten über die Stadt, die gerne
    "Das Venedig des Nordens" genannt wird.
    Stockholm hat eine Reihe berühmter Söhne und Töchter hervorgebracht: von der Filmschauspielerin Ingrid Bergman über die Autorin Astrid Lindgren bis zu Benny Andersson von der bekannten Gruppe ABBA. Weitere bekannte Persönlichkeiten sind Alfred Nobel, Greta Garbo und Avicii.
    Seit 1643 ist Stockholm die Residenz des Königs, und auch das schwedische Parlament sowie die Regierung haben hier ihren Sitz.
    Die historische Altstadt Gamla Stan, eine der am besten erhaltenen Europas, bildet das Herz von Stockholm.
    Mit verwinkelten, mittelalterlichen Gassen, historischen Gebäuden und Torbögen, Giebelhäusern aus vergangenen Jahrhunderten, aber auch glitzernden Flaniermeilen gelingt dem Stadtbild ein bemerkenswerter Spagat zwischen Moderne und Historie.
    Den grünen Kupferdächern, die aus der Vergangenheit stammen, stehen die warmen Ockertöne stattlicher Häuser gegenüber.

    Zu den Sehenswürdigkeiten der Stockholmer Altstadt gehört mit Sicherheit auch das königliche Schloss.
    Der Bau ist gewaltig groß.
    605 Zimmer, die sich auf sieben Etagen verteilen, soll das Schloss haben - eines mehr als der Buckingham Palace in London.
    Besonders schön finden wir das Bauwerk jedoch nicht. Auf Fotos wirkt es dunkel, klobig und klotzig, und es fehlen Bäume oder Grünflächen in seiner Umgebung.
    Auf den Ruinen einer abgebrannten Burg wurde im 17. Jahrhundert das neue Schloss im Stil des italienischen Barock - einem römischen Palast nachempfunden - errichtet.
    Eigentlich sollte der Bau nur sechs Jahre dauern. Tatsächlich aber wurden daraus sechzig, weil Schweden wegen mehrer Kriege kein Geld hatte. Als das Schloss schließlich fertig wurde, galt es schon wieder als unmodern.
    Das Königliche Schloss ist eine Mischung aus Residenz, einem Arbeitsplatz und einem historisch-kulturellen Denkmal, das den Besuchern das ganze Jahr über offensteht.
    Im Inneren befinden sich die Büros des schwedischen Königs Carls Gustaf XVI. sowie weiterer Familienmitglieder.
    Die Wachablösung am Schloss ist ein interessantes und bei Touristen überaus beliebtes Spektakel.
    Zackige Marschmusik gepaart mit glitzernden Uniformen und blankgeputzten Helmen zeichnen dieses Schauspiel aus, das jeden Tag um 11:45 Uhr stattfindet.
    Zunächst marschiert die Musikkapelle des Königs eindrucksvoll die gesamte Straße entlang bis zum Schloss Vorplatz, wo sie dann ihre immer gleiche Position einnimmt.
    Dann folgt die königliche Wache: Pünktlich auf die Sekunde schreitet die Garde in dunkelblauer Uniform, das Gewehr unter der Achsel fest geklemmt, mit ernster Miene und strammen Schrittes auf den Schloss Hof.
    Währenddessen wird die schwedische Flagge in einem wortreichen Zeremoniell streng nach fest gelegten Regeln enthüllt und während der ganzen Zeit in großen Bewegungen hin und her geschwenkt.
    Immer wieder
    erfolgen Erläuterungen und Erklärungen zu dem gesamten Ablauf über Lautsprecher. Doch selbst die englischen Erklärungen verstehen wir nicht.
    Das Ganze wird von Trommelmusik sowie dramatisch klingenden Trompeteneinlagen untermalt und dauert ungefähr 40 Minuten.
    Den Abschluss bildet eine eigens für diesen Wachwechsel entworfene Choreographie der königlichen Kapelle, die sich über den gesamten Schlossplatz zieht.
    Insgesamt wirkt die Show für uns etwas fremd und gewöhnungsbedürftig, aber bei einem Trip nach Stockholm gehört "The Changing of the Guard Ceremony" mit viel Gebrüll und Marschmusik auf jeden Fall zu den Must Dos.
    Die deutsche Kirche St. Gertudis erinnert an die Zeit, als die Hälfte der Stockholmer Bevölkerung noch deutsch war.
    Mit Genehmigung des damaligen Königs Johann III. wurde 1571 eine Gemeinde von deutschen Kaufleuten, Handwerkern und Künstlern gegründet.
    Mit ihrem spitzen grünen Turm, der sich schon von weitem vom Stadtbild abhebt, zählt die Kirche heute zu den Wahrzeichen Stockholms und ist mit 96 Metern das höchste Gebäude der Stockholmer Innenstadt. Jeden Sonntag feiert die St. Gertrudis Gemeinde um 11 Uhr einen Gottesdienst, zu dem sich die Gemeindemitglieder, aber auch Gäste aus aller Welt einfinden.
    Die Messen werden von deutschen Geistlichen auf Deutsch mit deutschen Gesangbüchern, aber nach der schwedischen Gottesdienstordnung gehalten.

    Während des Sommers zieht eine leichte Brise vom Meer durch die Straßen von Stockholm und vermittelt ein maritimes Flair, das seine Besucher unweigerlich in seinen Bann zieht.
    Die Gassen und Plätze der Altstadt sind dann begehrte Bühnen von Straßenmusikern.
    Mit altbekannten Volksliedern und eigenen Kompositionen vermitteln sie die Lebensfreude, die für Stockholm so typisch sein soll und von der wir auch ein klein wenig mit erspüren dürfen.
    Weiterlesen