• SOPORTÚJAR

    21–23 lut, Hiszpania ⋅ 🌙 9 °C

    Soportújar, das verwunschene Dorf von Granada ist einer der ungewöhnlichsten Orte in Las Alpujarras.
    Hier soll man von einem Aussichtspunkt aus auf der einen Seite die Gipfel der Sierra Nevada und auf der anderen das Mittelmeer sehen können.
    Leider ist bei unserem Besuch das Wetter so diesig, dass uns dieser Ausblick nicht vergönnt ist.

    Aus der Ferne mag Soportújar wie ein weiteres der vielen Dörfer erscheinen, die das Grün der zerklüfteten Alpujarra von Granada sprenkeln.
    Als wir jedoch die engen, verwinkelten Gassen betreten, können wir ein mystisches und - ja auch in gewisser Weise leicht gruseliges Gefühl nicht leugnen.
    Auf einer Hausnummer ist eine Hexe zu sehen, die auf ihrem Hexenbesen fliegt; die Straßenlaternen zieren schwarze Katzen und fliegende Besen.
    An den Wänden sind groteske Wandmalereien angebracht. In verwinkelten Ecken stapeln sich Töpfe und Schüsseln, und esoterische Läden und unzählige Skulpturen sind den Hexen und ihren Verbündeten aus dem Jenseits gewidmet.
    Was ist der Grund für die allgegenwärtige Präsenz der Feen und Magier?

    Nach dem Aufstand, bei dem die Mauren von Ferdinand II aus Granada vertrieben wurden, siedelten sich Familien aus der nördlichen Region Galiciens hier an.
    Diese glaubten an Meigas, Zauberer und heidnische Geschichten und waren damit angeblich der Hexerei verfallen.
    So verwundern die allgegenwärtigen Verweise auf Hexereien nicht, die wir im gesamten Dorf finden.
    Da gibt es zum Beispiel Baba Yaga, eine Hexe mit durchdringenden blauen Augen, zahnlosem Lächeln und schütterem, schneeweißem Haar.
    Sie lebte einst in Russland, ließ sich aber auf der Suche nach besserem Wetter in der Gegend der Alpujarra nieder. Auf einem fliegenden Topf sitzend wacht sie darüber, dass niemand ihr Terrain betritt.
    Wenn Ahnungslose kommen und um Hilfe bitten, wird ihnen manchmal geholfen. Andere Male aber werden sie einfach mit Haut und Haaren verschlungen.
    Ganz schnell schleichen wir
    an ihrem Holzhaus - auf langen Vogelbeinen thronend - vorbei, ohne zu wissen, wem oder was wir als nächstes begegnen werden.
    Während wir weitergehen, vorbei am Schokoladenhaus das mit einer Vielzahl von Süßigkeiten, Keksen und Pralinen dekoriert ist und am Knusperhäuschen von Hänsel und Gretel,
    spüren wir immer mehr, dass hier in Soportújar die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
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