• Lissabon, Tag 2

    19. marts, Portugal ⋅ 🌬 15 °C

    Heute wählen wir aufgrund des unbeständigen Wetters eine andere Variante, um in die Stadt zu gelangen: Wir nehmen den Bus.
    Genauer gesagt, nehmen wir zweimal den Bus, da wir nämlich zwischendurch umsteigen müssen.
    Am Anfang, am Ende und in der Mitte unseres Ausflugs liegen jeweils längere Gehpassagen.
    Unangenehm wird das Ganze durch immer wieder einsetzende Regenschauer - das Wetter ist tendenziell in den letzten Tagen schlechter und schlechter geworden. 😢
    Deshalb, und weil es einfach zu Vieles gibt, was man in Lissabon anschauen und unternehmen kann, können wir uns nur einige der Must - Dos in dieser großen Stadt herauspicken.

    Zunächst gelangen wir zum Praca do Comercio, einem riesigen Platz am Tejo mit einem bronzenen Reiterstandbild von König Jose I.
    Dieser war im Volk alles andere als beliebt, hat aber den Wiederaufbau Lissabons nach dem schweren Erdbeben von 1755 – besonders in der Unterstadt, wo bis zu 100.000 Menschen starben – bezahlt.
    Das Highlight des Platzes ist der pompöse Triumphbogen, durch den man in der Rua Augusta, der bekanntesten Einkaufsstraße Lissabons, landet.
    In einer Seitenstraße der Rua Augusta finden wir den berühmtesten ‚Miradou‘ Lissabons, den „Elevator de Santa Justa“.
    Lissabon thront - wie schon erwähnt - auf sieben Hügeln. Wenn man da nicht überall zu Fuß hinaufstapfen möchte, kann man einfach auf einen Ascensor oder den Elevador ausweichen: Also: Standseilbahn oder einen Aufzug.
    Drei Standseilbahnen, die ein wenig an die bekannte Tram 28E erinnern, bringen die Fußkranken oder Lustlosen auf verschiedene Hügel hinauf und wieder hinunter. Dazu kommt der Fahrstuhl da Santa Justa, vor dem wir gerade stehen:
    Ein kunstvoll gestalteter Aufzug mitten in Lissabon, der zwei Stadtteile miteinander verbindet: Baixa (Unterstadt) mit Chiado und Bairro Alto (Oberstadt).
    Der Elevador ist stolze 45 Meter hoch und besteht aus reich verziertem Eisen im neugotischen Stil.
    An einigen Stellen sind gewisse Ähnlichkeiten mit dem Pariser Eiffelturm nicht zu übersehen. Deshalb wundert es uns nicht, dass er 1902 von Raoul Mesnier de Ponsard, einem Schüler Gustave Eiffels gebaut,
    der auch die anderen Lissabonner Standseilbahnen entworfen hat.
    Eisen war das Baumaterial der Zeit um 1900, es symbolisierte Fortschritt und erlaubte gekonnte Verschnörkelungen und Ornamente in der Konstruktion. In seinen ersten Jahren wurde der Personenaufzug noch mit Dampfmaschinen angetrieben, erst etwas später kam der elektrische Antrieb
    Als wir die Brücke "Ponte 25 de Abril" sehen, kommt ein wenig California Feeling auf, denn sie ähnelt doch ziemlich der Golden Gate Bridge in San Francisco.
    Gleich neben der Brücke, am Südufer des Tejo, thront die Cristo-Rei Statue mit ausgestreckten Armen über Lissabon.
    In den 1930er Jahren bewunderte der damalige Kardinal-Patriarch von Lissabon D. Manuel G. Cerejeira die damals brandneue Jesusstatue bei seinem Besuch in Rio de Janeiro. Ein ähnliches Monument wünschte er sich für Lissabon. So kam es, dass 1940 bei einer Konferenz die portugiesischen Bischöfe beschlossen, als Dank an Gott die Statue zu bauen, sollte Portugal vom zweiten Weltkrieg verschont bleiben.
    Portugal blieb unbehelligt, die Statue wurde errichtet und nach zehn Jahren Bauzeit am Pfingstsonntag 1959 eingeweiht.
    Das Castelo de São Jorge, eine riesige Festungsanlage mit integrierter Burgruine, ist unser nächstes Ziel.
    Die Aussichtsplattform ermöglicht einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt und den Tejo und ist deshalb einer der beliebtesten Aussichtspunkte Lissabons.

    Lisboa Story Centre ist ein interaktives Museum, das seine Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte Lissabons nimmt.
    Mithilfe multimedialer Geräte kann man in die historischen Ereignisse eintauchen, die das Schicksal Lissabons geprägt haben.
    Da das Wetter immer schlechter wird, beschließen wir, den Heimweg anzutreten. Dieses Mal wählen wir nicht die zwei Stunden Variante mit dem Bus, sondern nehmen uns ein Uber Taxi.
    Dass dies die wahrhaftig beste Entscheidung des ganzen Tages war, wird uns erst in den folgenden Stunden klar.
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