• Aveiro

    March 22 in Portugal ⋅ 🌬 13 °C

    Aveiro, eine Stadt an der Westküste von Portugal, liegt an einer Lagune namens Ria de Aveiro.
    Gerne wird der Ort auch das kleine Venedig Portugals genannt, denn durch die malerische Stadt führen etliche Kanäle, auf denen man mit bunten Barcos Moliceiros schippern kann.
    Diese handbemalten Gondeln sind zweifelsohne ein Markenzeichen von Aveiro.
    Früher dienten die Moliceiros zum Seetangfischen, denn Algen wurden noch vor einigen Jahrzehnten als Dünger für die Felder verwendet.
    Da mittlerweile die Bauern zu Kunstdünger greifen, werden die Moliceiros heute als Ausflugsboote genutzt - gleichermaßen beliebt bei Touristen wie bei Einheimischen.
    Die Wasserkanäle durch Aveiro haben natürlich bei weitem nicht den Umfang von Venedigs Grachten, zudem steuern die Gondoliere ihre Boote relativ unromantisch motorgetrieben durch die Kanäle. Nichtsdestotrotz hat die Stadt einen besonderen Charme und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

    Das Fischerdörfchen Costa Nova im Westen von Aveiro würde von Touristen wohl kaum beachtet, gäbe es da nicht seine weltberühmte, umwerfende Kulisse: Die direkt am Meer gelegenen bunt gestreiften Fischerhäuschen sind ein regelrechter Instagram-Hit.
    Im achten Jahrhundert ließen sich an der Costa Nova die ersten Fischer nieder, da sie vermuteten, dass der Zugang zum Meer hier weniger gefährlich sei. Also fingen sie an, einfache Strohscheunen zu errichten.
    Doch während des Baus merkten sie, dass der Boden durch die Küstennähe und den Sand zu weich war. Deshalb benutzten sie Stege, die in den Sand gerammt wurden, und außen an den Scheunen wurden horizontal lange Holzscheite angebracht.
    Die so entstandenen Pfahlbauten nannte man Palheiros.
    Weil die Farben des Sandes und der Küste nach Meinung der Fischer kaum zu unterscheiden waren, entschlossen sie sich, die Häuser in leuchtenden Farben zu streichen, damit man sie vom Wasser aus besser sehen konnte.
    Im Laufe des 19. Jahrhundert begann man, das Meer nicht allein zum Fischen, sondern erstmals auch zum Baden zu nutzen, da Ärzte den hohen Jodgehalt im Wassers als heilend einstuften und priesen.
    Die ersten Touristen kamen an die Costa Nova – und vertrieben im Laufe der Jahre immer mehr Fischer, denen der Trubel zu viel war.
    Es gab aber auch Einheimische, die sich den Trend zunutze machten:
    So begannen ein paar, ihre Strohscheunen in bewohnbare, hübsche bunte Unterkünfte zu verwandeln: Die berühmten Pyjama Häuser.
    Fischer tummeln sich heute nicht mehr auf dem Küstenweg, dafür reiht sich ein gestreiftes Häuschen an das nächste – gemeinsam bilden sie die bunte Instagram-Kulisse, die die Costa Nova heute so berühmt macht.
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