• Inge Hohmeier
June 2024

Alpenüberquerung

A 15-day adventure by Inge Read more
  • Trip start
    June 16, 2024

    Ankunft in St Anton

    June 16, 2024 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Vor uns liegt eine 6-tägige Alpenüberquerung.
    Auf hochalpinen Trails - selten unter 2.000 m Seehöhe - werden wir die schönsten Bike Hot Spots von St. Anton, über Ischgl, Livigno und St. Moritz bis zum Comer See erleben.
    An unsere Kondition werden hohe Anforderungen gestellt:
    1.500 Höhenmeter Tagesleistung sollte man mindestens schaffen.
    Die jeweiligen Etappenziele sind vorgebuchte Hotels, wo wir mit Halbpension verpflegt werden und uns immer wieder erholen können.
    Ein organisierter Transport sorgt dafür, dass unser Gepäck jeden Tag von A nach B befördert wird.
    So können wir uns ausschließlich auf die Trails konzentrieren, also hoch auf die Berge strampeln und sicher wieder herunter sausen.
    Den Rest erledigt die Crew von Bike Alpin.
    Wie schon bei unseren ersten beiden Alpenüberquerungen fahren wir self guided, also nicht in einer Gruppe, sondern alleine.
    Wir: das sind Viktor, Noppi und ich - ein eingespieltes Team, bei dem sich jeder bedingungslos auf den anderen verlassen kann.
    Nächsten Sonntag geht es los.
    1 Woche Zeit, um uns zu akklimatisieren und intensiv zu trainieren.
    Die beiden Männer wählen die harte Variante mit normalen Mountainbikes ohne Schnick und Schnack. Mit Unterstützung ist nur was für Weicheier.😉
    Zu der Kategorie gehöre ich mit meinem kleinen
    E - Mountainbike.
    Und glaubt mir, das ist für mich schon Herausforderung genug.

    Gestern sind wir nach 9 Stunden Fahrt bei strömenden Regen in St. Anton am Arlberg angekommen.
    Heute überrascht uns ein Bilderbuchtag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein von morgens bis zum Abend.
    Welch ein Glück!
    Die Besitzerin vom Campingplatz erzählte uns, dass es hier seit Januar jeden Tag geschneit oder geregnet hat. Unvorstellbar!
    Für unsere Tour wäre das ein Horrorszenario!
    Wir können nur hoffen, dass sich das Wetter hält und wir von Regengüssen und besonders von Schneeeinbrüchen verschont bleiben.
    Ansonsten sind wir hoch motiviert und bester Laune!
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  • Die Vorbereitungen

    June 20, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Seit Montag haben wir jeden Tag trainiert: unterschiedlichste Strecken, variierende Höhenmeter und Entfernungen.
    Es gibt unendlich viele Möglichkeiten hier, obwohl ein paar Routen durch den langen Winter noch nicht befahrbar sind.
    Wie immer, wenn wir uns in den Bergen aufhalten, sind wir zutiefst fasziniert.
    Zwar sind die Alpen das vom Menschen am stärksten erschlossene Hochgebirge der Welt. Trotzdem reicht es schon, wenn man von den großen Haupttälern in kleinere Neben - oder Hochtäler abbiegt, und man ist allein. Eine derartige Abgeschiedenheit findet man in unserem Alltag nur noch selten. Das ist es, was wir lieben.
    Wir fahren vorbei an unberührten Hängen, schroffen Felsen - allenfalls bewohnt von Murmeltier und Steinbock, und ab und zu gibt es noch einen kleinen Pfad durch die ansonsten wilde, unberührte Landschaft. Wie unglaublich diese Bergwelt ist, spürt man besonders, wenn man auf einem der unzähligen Gipfel steht.

    Die heutige Tour war besonders schön, auch wenn wir auf halber Strecke von einem kräftigen Wolkenbruch überrascht wurden.
    In einem kleinen Holzverhau finden wir Unterschlupf und warten den schlimmsten Regen und Sturm ab.
    Viktor hat - wie könnte es anders sein - keine Regenausrüstung dabei.
    Deshalb brettern wir nach einer kurzen Pause weiter, damit wir nicht zu sehr auskühlen.
    Der Regen hat die Kuhfladen total aufgeweicht, und binnen kurzer Zeit sind wir von oben bis unten mit Kuhscheiße bespritzt.
    Mehrere Passagen des Weges sind unbefahrbar durch abgegangene Lawinen oder Schneefelder.
    Hier ist Schleppen und Schieben angesagt.
    Das Tragen insbesondere meines E Bikes ist anstrengend und Kräfte zehrend. Aber es wärmt den Körper wieder schön auf.
    Ein kleiner Fluss mit eiskaltem Wasser muss durchquert werden. Viktor fährt zuerst. Als ich sehe, dass er ziemlich nass gespritzt wird, entschließe ich mich, beim Durchfahren des Bächleins die Beine hoch zu nehmen. Leider reicht mein Schwung nicht aus. Am anderen Ufer wird es steil und steinig, und es gelingt mir nicht, die Füße schnell genug auf die Pedale zurück zu bringen.
    Das Fahhrad kippt und ich stehe mit dem rechten Fuß bis zum Knie im eiskalten Wasser. So ein Mist. Jetzt müssen wir noch schneller fahren, um nicht total auszukühlen.
    Der Weg ist echt anspruchsvoll, und es geht rauf und runter im schnellen Wechsel.
    Fährt man bergab, muss man mit dem linken Daumen einen Hebel betätigen, mit dem man den Sattel in Millisekunden herunter fährt. Dann schiebt man den Po so weit über den Sattel hinaus, dass man fast auf dem Hinterreifen sitzt. Ansonsten besteht die Gefahr, sich im schlimmsten Fall mit dem Rad nach vorne zu überschlagen.
    Den Mund sollte man wegen der Insekten ( ich habe gleich am ersten Tag eine Fliege verschluckt) und der von den Reifen hoch geschleuderten Kuhscheiße zupressen.
    Bergauf lässt man mit dem Hebel den Sattel wieder hochschnellen, damit man durch die vorher zusammen gesunkene Haltung ( ein bisschen wie ein Waldschrat) die Knie nicht zu sehr belastet.
    Gleichzeitig haut man mit dem rechten Daumen einen niedrigen Gang rein, weil man sonst nicht die steilen Berge ( bis zu 15 % Steigung) bezwingen kann.
    Doch die paar Tage Vorbereitung haben uns schon deutlich fitter, wendiger und
    vor allem mich mutiger gemacht.
    Heute war ein besonderer schöner Tag- und obendrein unser 38. Hochzeitstag!

    ❤️ 🫶 ♥️ 💜 💘 🤍 ❤️
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  • Noch etwas Training

    Jun 22–27, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 18 °C

    Freitag, 21.6.2024
    Heute war der erste Tag, an dem ich ernsthaft an unserem Vorhaben gezweifelt habe.
    Hatten wir doch in den ersten Tagen wirklich traumhaftes Bilderbuchwetter, sieht das Ganze seit gestern Nachmittag nicht mehr so verheißungsvoll aus.
    Ein Regenschauer mit mehr oder weniger starkem Gewitter folgt dem anderen.
    Trotzdem wagen wir uns gegen 11 Uhr auf eine weitere Tour, wir wollen ja im Training bleiben.
    Lange bleibt es nicht trocken, und bei den ersten dicken Tropfen packe ich meine Regenklamotten aus. Viktor fährt weiter in kurzer Hose und T Shirt. Es ist allerdings erstaunlich, dass er nicht - wie üblich- seine Birkenstocklatschen trägt. ☺️
    Binnen kurzer Zeit schüttet es wie aus Eimern, und erneut suchen wir Unterschlupf in einem kleinen Holzschuppen.
    Noch zweimal setzen wir an, doch dann brechen wir die Tour nach 4 Stunden ab.
    Es ist mir sonnenklar, dass wir das nächste Woche nicht mehr so einfach machen können. Da müssen wir uns dann irgendwie durchbeißen - wie, weiß ich auch noch nicht.
    Im nächsten Dorf steht mitten auf der Straße eine Frau mit einem großen Hund. Sie hält ihn an der Leine, ist aber mit ihrem Handy beschäftigt und achtet weder auf uns noch auf das Tier.
    Als Viktor an den Beiden vorbeifährt, verzieht der Hund keine Miene.
    Doch bei mir verwandelt er sich ohne Grund und ohne Vorwarnung von einer Sekunde auf die andere
    In eine Bestie und macht sich auf die Verfolgung.
    Die Leine, deretwegen ich mich in Sicherheit wähnte, wird in rasender Geschwindigkeit länger und länger. Die Frau kriegt immer noch nichts mit.
    Jetzt ist der blöde Hund schon neben mir mit weit aufgerissenen Maul. Ich fahre so schnell ich kann, doch er drängt mich weiter und weiter nach rechts ab. Aber da ist eine riesige Steinmauer, gegen die ich gleich knallen werde.
    So laut ich kann brülle ich : Hau ab, du blöder Hund.
    Da erst registriert die Besitzerin, was abläuft und stoppt die Leine.
    Ich rase weiter als wäre der Teufel hinter mir her und stoppe erst am Ende der langen Straße. Fix und fertig und den Tränen nahe.
    Es ist unglaublich, wie wenig manche Besitzer ihre Tiere unter Kontrolle haben.
    Hunde, die Radfahrern hinterherlaufen oder sogar angreifen, sind der perfekte Indikator für ein erzieherisches Totalversagen des Halters.
    Ein durchgedrehter Hund achtet auf nichts mehr: Nicht auf Straßen, nicht auf Autos und schon gar nicht auf Rufen. Ihn interessiert nur noch die potenzielle Beute, und das war in diesem Fall leider ich.
    Durch Enkelhund Milla und mit Hilfe der Freundin unseres Sohnes hatte ich meine Panik vor Hunden ein wenig überwunden.
    Jetzt kann ich wieder bei Null anfangen. 😢
    Kaum am Campingplstz angekommen, bricht ein Unwetter über uns herein, das die ganze Nacht hindurch anhält.
    Hoffentlich bleiben wir nächste Woche von derart schlimmem Wetter verschont! 🙏 🤲 🙏
    Samstag, 22.6.24
    Wir wollen die Tour von gestern erneut angehen:
    1500 Höhenmeter und fast 60 Kilometer!!!
    Zunächst ist das Wtter wunderbar, die Landschaft atemberaubend schön, die Wege ttilweise sehr anstrengend.
    In der letzten der 7 Stunden, die wir unterwegs sind, regnet es leider wieder fürchterlich.
    Nass und von oben bis unten mit Schlamm bespritzt erreichen wir den Campingplatz.
    Meine Beine sind so schlapp, dass ich mit Mühe die 500 Meter bis zur Pizzeria schaffe!
    Aber wir sind richtig stolz und zufrieden.
    Morgen legen wir einen Ruhetag ein .....und Montag geht es los!!!!
    Dann wird es ernst!
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  • Etappe 1

    June 24, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 19 °C

    Etappe 1
    Start: St. Anton am Arlberg
    Ziel: Ischgl

    Startschuss für unsere Alpenüberquerung ist der berühmte Wintersport Ort St. Anton am Arlberg. Hochmotiviert brechen wir am Montag Morgen zu unserer ersten Etappe auf.
    Durch das Verwalltal radeln wir hinauf zur Heilbronner Hütte - so stand es zumindest in der Beschreibung.
    Doch der lange Winter macht uns einen Strich durch die Rechnung.
    Am Abend vor der
    Abfahrt erhalten wir von Bike Alpin folgende Information :
    Die Wetterlage beeinflusst die Routen teilweise stark.
    Auf dem Weg von St. Anton zur Heidelberger Hütte liegt auf den letzten 1,8 Kilometern und 160 Höhenmetern bis zur Hütte noch meterhoher Schnee. Auf den ersten Blick scheinen 1,8 Kilometer keine große Entfernung zu sein, doch in diesem Gelände wird die Strecke zu einer echten, nicht enden wollenden Herausforderung.
    Für die normalen Bikes ist das Vorhaben nicht so problematisch, da man das Fahrrad notfalls auch mal tragen kann.
    Mit dem E-MTB ist das unmöglich; das Schieben im Firn gestaltet sich mühsam und äußerst anstrengend.
    Wer das nicht machen möchte, für den gibt es von St. Anton nach Ischgl eine einfache Umfahrung von 43 Kilometern und 700 Höhenmetern auf Radwegen und Nebenstraßen.

    Diese vorgeschlagene Variante hört sich sehr ansprechend an - für den ersten Tag als Einstieg erscheint sie mir nahezu ideal.
    Doch die Männer entscheiden sich für Möglichkeit 1 - wer hätte da wohl etwas anderes erwartet!?
    Allerdings übernehmen sie abwechselnd das Schieben meines schweren E Bikes.

    Trotz der Anstrengungen genießen wir das unglaubliche Alpenpanorama, und am Ende des Tages sind wir stolz, unser Ziel erreicht zu haben.
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  • Etappe 2

    June 25, 2024 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Etappe 2
    Start: Ischgl
    Ziel: Nauders

    Adieu Ischgl. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Wintersport-Hochburg geht es heute weiter.
    Was uns hier oben erwartet, hat schon die Schmuggler von jeher begeistert.
    Auf der anderen Talseite liegt die zollfreie Region Samnaun. Vielleicht gerade deswegen gibt es hier oben jede Menge alte, verschlungene Pfade.
    Wer weiß vielleicht haben die Tunichtgute von damals diese handtuchbreiten Trails schon genauso geliebt wie die verrückten Biker. ☺️
    Für die Etappe von Ischgl nach Nauders sind 1900 Höhenmeter zu bewältigen.
    Fast alle Gasthöfe sind noch geschlossen, so dass wir Schwierigkeiten haben werden, meinen Akku aufzuladen.
    Also nehmen wir - wie alle anderen 23 Fahrer den Shuttle zum ersten Gipfel.
    ALLE? Nein, das stimmt nicht ganz.
    Einer will auf die ersten 800 Höhenmeter nicht verzichten und fährt mit dem Fahhrad bis zum Startpunkt.
    Von Anfang an begrüßen uns die Alpen mit allem, was man sich nur wünschen kann: traumhafte Bergwelten mit Kühen, Pferden und Murmeltieren, von denen wir zunächst nur ihr Pfeifen hören.
    Später flitzen sie ganz in unserer Nähe hin und her- wir scheinen sie kaum zu stören.
    Die schmalen Trails in sehr steilem Gelände, übersät mit Schotter und großen Steinbrocken, erfordern äußerste Konzentration.
    Wenn man hier stürzt, kommt man nicht mit kleinen Blessuren davon.

    Über die Kobleralpe erreichen wir Pfunds im Inntal und folgen dem Fluss bis Sclamischot, von wo unsere letzte Auffahrt zum Etappenziel in Nauders beginnt. Dann ist es geschafft!
    57 km und 1410 Höhenmeter liegen hinter uns.
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  • Etappe 3

    June 26, 2024 in Switzerland ⋅ ☁️ 15 °C

    Nauders - Münster
    Über die Norberthöhe fahren wir hinunter an den Inn, dem wir bis Sur En folgen.
    Hier beginnt der Anstieg zur legendären und unter Mountainbikern aus aller Welt bekannten Felsenschlucht Val d´Uina.
    Viktor kannte die Schlucht von einer anderen Tour vor vielen Jahren. Bei unserer Entscheidung für die Tagesvariante 2 ( also die anspruchsvolle - mit Bezwingung der Schlucht) spielte seine Einschätzung: "Die ist nicht so schwer, absolut machbar " eine entscheidende Rolle.
    Mensch Leute! Ich hätte es wissen müssen- ich kenne ihn doch nun schon so lange!!!
    Im oberen Teil der Uina Schlucht ist es verboten, zu biken. Schieben ist angesagt, denn es gibt hier Passagen, die einfach nicht fahrbar sind. Vor einigen Jahren verunglückte ein Mountainbiker in der Uina Schlucht, weil er trotz aller Warnungen und Verbote nicht vom Fahrrad absteigen wollte, dabei jedoch abstürzte.
    Der Weg am Rande zum Abgrund ist ein, maximal eineinhalb Meter breit.
    An wenigen Stellen gibt es ein Geländer zur Schluchtseite, an anderen Passagen verläuft ein Sicherungsseil am Fels entlang ( das man aber nicht fassen kann, weil man ja die Lenkstange mit den Händen hält) meistens jedoch gibt es weder das eine noch das andere.

    Mit jedem Abschnitt, jeder Stufe und Kehre wird das Abenteuer beschwerlicher.
    Die Männer - inzwischen gehört auch Kai, Viktors Bruder aus Afrika zu unserem Team- schieben abwechselnd mein gefühlt tonnenschweres E Bike.
    So kämpfen wir uns Meter für Meter weiter- die Steigung beträgt mitunter mörderische 37 Prozent: es wird getragen, geschoben, gestemmt, gezerrt, gepusht und gehoben.
    Auch ich versuche, mein Bestes zu geben, doch streckenweise reicht es mir schon, mein eigenes Gewicht von Felsen zu Felsen zu wuchten.
    Die Anstrengung ist unbeschreiblich. Doch leider bleibt zum Ausruhen und Verschnaufen keine Zeit. Für den Nachmittag ist Regen angesagt- bis dahin müssen wir die Schlucht verlassen haben. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie die Durchquerung wohl bei schlechtem Wetter verlaufen könnte. 😱

    Nach der Uina gelangt man auf ein sehr schönes Hochplateau.
    Mit Blick auf das Vinschgau lassen wir die Räder über größtenteils befestigte Wege und Wiesen einfach laufen.
    Zu mehr reicht die Kraft nicht mehr.
    In einer steilen Kurve überholt mich ein Downhill Fahrer. Als ich versuche, ihm auszuweichen, rutscht mein Hinterrad weg und ich stürze auf den steinigen Pfad. Der Typ fährt einfach weiter.
    Viktor, der schon vorgefahren war, kehrt total 😨 erschrocken zurück und befreit mich von dem schweren Fahrrad, unter dem ich platt am Boden liege.
    Gott sei Dank ist bis auf ein paar Schürfwunden und Prellungen nichts passiert.
    Das hätte schlimmer ausgehen können! 🙏 .
    Wir rollen hinunter ins Val Müstair und erreichen unser Tagesziel in Münster.
    62 km und sage und schreibe 2190 Höhenmeter liegen hinter uns!
    Ich war selten in meinem Leben so platt!!!!
    😩- aber verdammt stolz!!!
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  • Etappe 4

    June 27, 2024 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Münster- Livigno

    Die heutige Fahrt auf dem Nationalpark - Panoramaweg durch das Val Mora zum Lago di San Giacomo ist zweifellos ein weiterer Höhepunkt unserer Tour.
    Zunächst geht es steil bergauf vorbei an grasenden Kühen auf saftigen grünen Weiden – hier oben scheint die Welt noch in Ordnung.
    Nach Überquerung des Passo Alpisella erreichen wir schließlich das Hochplateau von Livigno.
    Willkommen in Italien -
    was für ein Tag!
    Nicht nur die Landschaften, die man durchfährt, sind stark unterschiedlich.
    Auch die Architektur und die Sprache der Menschen, ändern sich von Tal zu Tal.
    Wo in Bayern meist ein Servus an die Wanderer gerichtet wird, hört man in Österreich eher ein Griaß di und in Italien wird man dann mit einem lässigen Ciao begrüßt. So erhalten wir einen - wenn auch nur kleinen - Einblick in das Leben der Bewohner.
    45,3 km und 1460 Höhenmeter haben wir heute geschafft.
    Jetzt liege ich frisch geduscht auf meinem Bett, lasse die vielfältigen Eindrücke akustischer, visueller und auch taktiler Art sacken...... und langsam kommt die Welt wieder in Ordnung.
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  • Etappe 5

    June 28, 2024 in Switzerland ⋅ ☁️ 18 °C

    Livigno – St. Moritz
    Auf Nebenwegen und Trails im Valle Mine gelangen wir zur Forcola di Livigno. Über die Forcola Minor erreichen wir unterhalb des Piz Lagalb einen tollen Trail, der ins Val Bernina hinabführt.
    Am Bernina-Pass fügt sich die knallrote Eisenbahn so malerisch ins Gesamtbild ein, dass man glatt auf die Idee kommen könnte man sei in einer Märklin -Miniatur-Landschaft.
    Und dann: Von Morteratsch aus präsentiert sich uns eine unglaubliche Aussicht auf die beiden bekanntesten Gipfel des Engadins, den Piz Palü und den Piz Bernina. Letzterer gilt mit seinen 4049 Metern als der höchste Gipfel der Ostalpen. Beim Anblick dieser grandiosen Gletscherwelt läuft uns ein Schauer über den Rücken, und man wird sich ein wenig demütig der Tatsache bewusst, wie winzig man doch eigentlich ist.
    Am Ende des Tages liegen
    50 km und 1490 Höhenmeter hinter uns.
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  • Etappe 6

    June 29, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    St. Moritz – Comer See
    Auf Schotter- und Radwegen entlang der Oberengadiner Seenplatte fahren wir zum Malojapass, in dessen Nähe auch der Inn entspringt. Ein Stück des Weges ist so verblockt, dass man sich nur äußerst vorsichtig vorwärts tasten kann.
    Damit hatten wir nicht mehr gerechnet, und die Anstrengungen der vergangenen Woche stecken in jedem einzelnen Muskel und Knochen.
    Doch ist zum Glück kurze Zeit später der Spuk vorbei.
    In spektakulären Serpentinenkurven des Malojapasses sausen wir hinunter ins Bergell. Durch malerische Dörfer und Kastanienwälder geht es meist bergab bis Chiavenna und vorbei am Lago Mezzaola bis zu unserem Ziel, Colico am Comer See.

    Und wenn man dann da um die letzte Ecke biegt und tatsächlich den See erblickt … Wahnsinn!
    Unglaublich, wozu man imstande ist.
    Was für ein Augenblick!

    Eine Alpenüberquerung ist der Wunsch fast eines jeden Mountainbikers.
    Wir haben es geschafft und zum 3. Mal wie Hannibal die Alpen überquert. 475 Kilometer und fast 10.000 Höhenmeter liegen hinter uns!

    Was bleibt von einer Transalp? Bleiben werden definitiv atemberaubende Bergbilder, die man nicht mehr vergessen wird. Sie sind verbunden mit Eindrücken, Gerüchen und Empfindungen, die noch lange, wahrscheinlich sogar für immer in uns bleiben.
    Was aber definitiv das Wichtigste ist: Niemand hat sich schlimm verletzt und niemand musste die Tour abbrechen.
    Dafür sind wir wirklich dankbar!

    Wir kommen wieder - versprochen!
    Keep on riding…
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    Trip end
    June 30, 2024