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- Hari 33
- Jumaat, 22 Disember 2023 3:35 PTG
- ☁️ 24 °C
- Altitud: 131 m
New ZealandRodney County36°29’48” S 174°36’18” E
Von Menschen und Momenten

Ich frage mich manchmal, ob ich mich auf den Tag einließe, wenn ich vorher wüsste, was alles auf mich zukommt. Krass ist, dass wir meistens einen groben Plan haben, und es am Ende oft ganz anders kommt. Oder wir landen am geplanten Ziel, haben aber zwischendurch spontane und unerwartete Begegnungen mit Neuseeländern, die wir nie für möglich gehalten hätten und die uns staunen lassen.
So landen wir gestern zum Beispiel durch einen großen Zufall in einer Fischfarm. Wir standen beim Trampen vor deren Betrieb, und sie boten uns an, uns zum Trail zu fahren. Zuvor gab‘s für uns sogar noch eine Betriebsführung. In der Firma wird - und das einmalig auf der Welt - der legendäre Whitebait gezüchtet. Whitebait ist eines der kultigsten Lebensmittel in „Aotearoa“ (Neuseeland). Das sind Jungfische, fast noch Larven, und die werden als Whitebait Fritters gegessen, eine Art frittiertes Fischlarven-Schnitzel, paniert in Ei und Mehl. Keine Ahnung, ob das schmeckt, aber wir wollen das bei der nächsten Gelegenheit unbedingt probieren.
Die anschließende 22 Kilometer-Berg-Etappe schaffen wir diesmal ohne größere Probleme. Dafür gönnen wir uns am Abend - pünktlich zur Happy Hour - ein paar Bier im legendären Puhoi Pub. Heute Morgen bekommen wir nach einem englischen Frühstück im Puhoi Cottage Tearoom wieder ziemlich leicht eine Mitfahrgelegenheit nach Wenderholm. Danny hat kein Problem, die Neuseeländer einfach so anzuquatschen und nach dem Weg zu fragen. Ich kann das grundsätzlich auch, tue mich aber dennoch etwas schwer damit. Dank Dannys Engagement lernen wir Rob kennen, der ein Herz für TA Hiker hat und uns schnell mal ebenso nach Wenderholm fährt. Von dort soll es wieder einen unglaublich schönen Küstenweg geben, den man bei Ebbe bis nach Orewa Beach zurücklegen kann.
Am Anfang ist’s auch echt noch nett. Bis zu dem Punkt, wo wir mit unseren schweren Rucksäcken über schroffe Felsen klettern müssen. Ich rede mir ein, dass es nur ein kurzes Stück ist, aber im Endeffekt sind es fast 3 Kilometer. Hochkonzentriert setzen wir einen Schritt vor den anderen, damit wir Weihnachten nicht in der Ambulanz verbringen müssen. Fazit des Tages: Wenn der (Wander)weg sich leicht laufen lässt, ist es nicht der richtige (Wander)Weg. Für diesen Nervenkitzel belohnen wir uns am Ende mit unglaublich leckerem neuseeländischen Frucht-Softeis.
Durch einen Tipp an der Eisdiele erfahren wir, dass in der Nähe ein Einkaufszentrum ist, wo wir neue Wanderstöcke für mich kaufen können. Laufen wollen heute aber nicht mehr, ein Bus soll uns dorthin bringen. Während wir an der Haltestelle warten, kommt Jim, ein älterer Mann, mit dem Fahrrad vorbei und fragt uns, ob wir TA Hiker sind. Er spricht gutes gebrochenes Deutsch, hat viele Jahre bei der Berufsfeuerwehr gearbeitet und in seinem Leben schon wahnsinnig viel erlebt. Er besteht darauf, uns persönlich ins Einkaufszentrum zu fahren, denn er wohnt nicht weit von hier. Gesagt, getan. In 10 Minuten ist er mit seinem Kleinwagen wieder da. Er unterhält uns mit seinen erlebten Abenteuern (er war Fallschirmspringer), erzählt Witze (die ich nicht gleich verstehe) und bringt uns zu allen Fachgeschäften, die wir brauchen. So erfahren wir auch, dass er Krebs hat, genau wie seine Frau. Wir sind sehr betroffen darüber, aber er scherzt und sagt, er hat schon alles in seinem Leben erlebt und ist froh, wenn er 80 Jahre alt wird. Am Ende fährt er uns sogar noch zum 15 Kilometer entfernten Campingplatz in Stillwater, von wo aus unsere letzte Tour startet, bevor wir eine Weihnachtspause in Auckland einlegen.
Drückt uns die Daumen für die große Flussüberquerung, die wir morgen - an Heiligabend - hier zurücklegen.Baca lagi