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  • Day 28

    Sen Monorom

    February 2, 2023 in Cambodia ⋅ 🌩️ 22 °C

    Um 13.30 Uhr ging es von Phnom Penh 6h mit dem Bus in den Nordosten des Landes nach Sen Monorom. Die Auswahl der Busunternehmens war wieder einen Challenge, da abermals viele schlechte Bewertungen zu lesen waren. Auf der Route verkehren nur Mini Vans, die oftmals viel Zusatzgepäck transportieren und der Fahrstil soll in Kambodscha auch etwas ruppiger sein als in Europa. Mit diesen Infos im Kopf entschieden uns für den Kim Seng Express.

    Beim Einsteigen bekamen wir gratis Stoffmasken, die dann jede*r während der Fahrt trug. Leider stimmten die Bewertungen: der Fahrstil war ok, aber der Bus war echt komplett vollbepackt. Leider hatten wir auch noch das Pech in der letzten Reihe zu sitzen, wo dahinter das Gepäck verstaut wird. Es war eine antrengende Fahrt. 😅 In Sen Monorom angekommen ging es gleich einmal zu unser Unterkunft. Ein lustiger Zufall: alle Touristen, die mit uns im gleichen Minivan saßen, haben sich alle die Gleiche Unterkunft entschieden. Nach einem kurzen Gespräch kamen wir drauf, dass wir auch das Gleiche Programm für den nächsten Tag gebucht hatten. Es war ein britisches Ehepaar, um die 50, die seit 9 (!) Jahren die Welt bereisen und eine alleinreisende Schweizerin auf Urlaub ca 30.

    Wir haben uns für Sen Monorom entschieden, da es hier drei Elefanten Rehabilitationszentren gibt. Zuerst wollten wir so etwas im Norden Thailands machen, aber da ich unsere Route durch Vietnam geändert hat, haben wir nach so etwas Ähnlichem in Kambodscha gesucht und es auch gefunden 😊 außerdem ist die Mondulkiri Region für seine schöne Natur, Vogelbeobachtungen, Wasserfälle und (überteuerte) Affenbeobachtungen bekannt.

    Wir haben bereits im Vorhinein zwei Plätze beim Mondulkiri Elephant Project reserviert und wurden am nächsten Tag um 8.30 Uhr mit den anderen Gästen abgeholt. Wir fuhren zu einem Treffpunkt mit anderen Gästen, die denselben Ausflug gebucht hatten. Leider was das Auto ein halb offener Truck, wo dann 7 Leute auf der Ladefläche Platz nehmen mussten. Da wir dann Off Road fuhren war die Fahrt an sich schon ein Erlebnis 😅 dort angekommen bekamen wir eine Einweisung über die vier Elefanten, die dort leben: Sophie, Happy, Princess & Comvine. Sie sind alle weiblich une haben alle eine schlimme Vergangenheit. Sie wurden von ihren Besitzern durch harte Arbeit überlastet, was zu diversen Verletzungen wie Erblinden auf einem Auge, einer gebrochenen Schulter oder einem malträtierten Ohr geführt hat. Aus diesem Grund wurden sie von der Organisation gekauft und wieder aufgeppelt. Nun dürfen sie ohne Grenzen, Zäune, Ketten (man sah bei einem Elefanten die Narben von den Ketten, ich musste gleich an Nepal denken) frei im Jungle leben. Ab und zu hauen sie auch mal ab, aber sie kommen immer wieder. Und jeder Elefant hat einen eigenen Betreuer, einen ‚Mahoot‘ der sich tagsüber um sie kümmert. Nachts bleiben sie alleine. Sie brauchen keine zusätzliche Ernährunge wie in Nepal durch ‚Vitamin-Leckerli‘, sondern finden alles was sie brauchen selbstständig im Wald. Einzig die Bananen sind eine besondere Freude für sie. Ich hatte hier wirklich das Gefühl, dass sie hier gut aufgehoben sind. Nicht so wie in Nepal.

    Nach den Erklärungen ging es mit Bananen bepackt und mit Insektenschutz eingesprüht in den Jungel. Die Flora war wirklich sehr schön. Kurze Zeit später gingen wir zum ersten Elefanten: Sophie. Anscheinend soll sie noch geschlafen haben, aber nach ein paar Namensrufen in Kombi mit den Worten ‚Banana‘ tauchte sie dann doch auf 😆 es war echt beeindruckend: jeder hatte vier Bananen zum Verfüttern und durfte sie streicheln. Die Haut war etwas verstaubt, da sie sich mit Dreck aus Schutz vor den Insekten beschmeißen, aber ansonsten, wie in Südafrika, mit kleinen Härchen drauf. Die asiatischen Elefanten sind halt viel kleiner (siehe Foto zu Unterschieden). Nach der Fütterung durften wir Sophie noch zusehen, wie sie sich im Jungle bewegte und sich beispielsweise mit einem Stock das Auge auskrazte oder mit einem Stock mit Blätter auf die Haut schlug, um Insekten zu vertreiben. Es war echt ein eindrucksvolles Erlebnis. Von der Gruppengröße war es auch ok, wie waren ca. 10 Leute.

    Weiter ging es dann zu Happy, meiner Lieblingselefantendame 😍 sie hatte so ein freundliches Gemüt, sehr schöne hellbraune Augen und das Lustige bei ihr: wir mussten sie direkt in den Mund füttern. Das war eine klebrige Angelegenheit, weil man dadurch unabsichtlich oftmals ihre Zunge berührte. Die Blicke aller beim Füttern waren schon sehr lustig, da war man dann einfach happy 😂

    Anschließend gingen wir noch durch den Jungle zu einem Elefantenpärchen, die durch das Projekt zusammenkamen und sich so gut verstanden, dass sie seither gemeinsam leben: Princess & Comvine. Beide sind Weibchen, aber eine der Beiden ist so viel Jünger, dass die Konstellation wie Mutter & Kind ist. Da ein Elefant halb erblindet ist, durften wir nur den Anderen streicheln. Leider hab ich schon wieder vergessen, welcher welcher war. Auf alle Fälle gingen wir gerade über die Brücke und auf einmal kam schon ein Elefant um die Ecke gebogen und wollte sehr fordernd unsere restlichen Bananen. Besonders Sophie wurde gleich mim Rüssel verfolgt. Das war uns kurzzeitig doch etwas zu viel 😅 während Sophie ihre Bananen opferte, rannte ich schnell weg und verfütterte sie später in Ruhe. Hier durfte ich den Elefanten auf der Seite am Bauch etwas streicheln, weil der Guide meinte, dass sie das gerne mag 😊

    Danach ging es zurück zum Ausgangspunkt für ein gemeinsames Mittagessen mit toller Aussicht auf den Jungle. Danach hatten wir noch 1h Zeit uns in den Hängematten auszuruhen. Mit den Geräuschen des Jungels war das echt sehr entspannend 🥰

    Am Nachmittag ging es abermals zu den Elefanten. Alle vier waren im Fluss baden, wir besuchten zunächst Happy & Sophie und fütterten sie wieder. Happy hatte gerade ein Schlammbad genommen und die Angewohnheit mit den Ohren zum Wacheln. Dadurch waren wir alle kurze Zeit später alle voll mit Schlammspritzern. Danach gings wieder zum Pärchen und da stand ein besonderes Programm bei einem kleinen Wasserfall an: Baden mit den Elefanten 💦🐘
    Zunächst versteckte unser Guide oben am Wasserfall Bananen, der eine Elefant war wieder sehr fordernd und wollte unbedingt die Bananen haben. Dadurch hatte der Guide Probleme uns die Bananen weiterzugeben. Einen kurzen Moment hatte der Guide nicht aufgepasst, dann hatte der Elefant mit seinem Rüssel die Bananen erschnüffelt und schnappte sich gleich die ganze Staude. So schnell gehts 😂
    Anschließend entwickelte sich ein Rotationsprinzip: eine Person fing die Bananen, die reichten sie dann an die Anderen weiter. Dazwischen bespritzten wir die Elefanten mit Wasser. Es war schon sehr lustig und einmal komplett was Anderes. 😃 Als wir keine Bananen mehr übrig hatten, verschwanden auch die Elefanten, aber es hat dennoch sehr gut gepasst 😊

    Alles in allem wirklich ein gelungener Tag mit wunderschöner Natur und beeindruckenden Elefanten, die wir hautnah erleben durften 🥰
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