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  • Hari 51

    Teezeremonie mit Geishas & Plum Blossom

    25 Februari 2023, Jepun ⋅ ☁️ 6 °C

    Ich habe spontan meine Pläne noch einmal umgeworfen als ich sah, dass es am 25.2. eine Teezeremonie mit Geishas beim Kitano Mangu Schrein in Kyoto gab. Hat das keine Unterkünfte vorbuchen auch mal was Gutes gehabt 😆
    Ich fuhr an meinem zweiten Sightseeing Tag extra schon zum Schrein, da es die Tickets nur mehr vor Ort zu kaufen gab. Ich habe mich im Touristenbüro erkundigt und sie meinte, dass sie diese Tradition vor allem der lokalen Bevölkerung zugänglich machen wollen und es deshalb nur an einem Tag im Jänner einen Vorverkauf gegeben hatte. Auf dem Ticket stand 10-15 Uhr und es kostete ca. 14€. Die Hinfahrt funktionierte leider nicht so gut, da der Bus den ich auf Google Maps herausgesucht hatte plötzlich 5min später schon wieder am Bahnhof stehen blieb und nicht wie ursprünglich gedacht zum Schrein fuhr. Also suchte ich mir einen anderen Bus heraus und bekam schon einen Vorgeschmack auf das was folgen sollte: unzählige Menschen standen Schlange und warteten auf dem Bus. Auch auf dem Weg wollten sehr viele Menschen zusteigen, was jedoch natürlich nicht mehr möglich war. Dort angekommen, erwarteten mich die Massen, da kamen gleich wieder Erinnerungen an Tokio hoch 😆
    Es gab dort an diesem Tag nicht nur die Teezeremonie sondern auch einen riesen Flohmarkt und andere Ständen, die verschiedenstes Essen und andere Dinge verkauften. Ich ging zu Beginn einmal eine Runde und checkte das Essensangebot auf Sachen durch, die ich noch nicht probiert hatte. Ich kaufte mir bekannte Bällchen mit Oktupus gefüllt und mit Soße garniert und reihte mich in die überlange Schlange für die Teezeremonie. Ich war sehr froh, dass ich mich zuvor mit Essen eingedeckt hatte, ich musste insgesamt sicher eine Stunde warten. Es wurde auch ständig was auf Japanisch durchgesagt, ich verstand natürlich wieder mal nix 😅
    Endlich am Ort des Geschehens angekommen, gab es zwei Schlangen. Ich checkte natürlich nicht das jede Schlange eine eigene Funktion hat. Die eine Schlange war nämlich für die eigentliche Teezeremonie gedacht, die Andere war eher fürs kurze Dasitzen und dann gleich wieder gehen gedacht. Ärgerlicherweise stand ich natürlich in der falschen Schlange an. Zum Glück konnte ich es mir dann doch noch passend machen: ich lies mir so viel Zeit beim Tee trinken, dass ich dann doch noch die gesamte Teezeremonie ansehen konnte 😏
    Bei mir war der Ablauf folgender: mir wurde ein Platz auf einer Bank am Tisch zugewiesen (in den Fotos im Vordergrund). Auf dem großen Ticket hatte ich verschiedene Abschnitte zum Abreißen drauf. Ich musste einen Abschnitt auf den Tisch legen und warten bis eine Geisha kam und mir im Gegenzug für den Ticketstreifen einen Matcha Tee servierte. Ich musste mich mit einer Verbeugung bei ihr bedanken. Die Teeschüssel musste ich dann zwei Mal im Uhrzeigersinn drehen, bevor ich sie trinken durfte. Als ich fertig getrunken hatte kam wieder eine Geisha, die mir die Schüssel abservierte. Ich verbeugte mich wieder und durfte gehen.
    Zu der eigenen Teezeremonie: alle 20 Minuten ca wurde eine Gruppe von Menschen auf einmal eingelassen, die sich die Schuhe ausziehen mussten und auf den Boden setzen sollten (auf den Fotos im Hintergrund). Dann kam eine Geisha mit einem großen Topf. Sie bereitete langsam den Matcha Tee zu: sie säuberte zuerst sehr gründlich die Schüssel, gab dann ein paar Löffel Matcha Pulver in diese, gab einen Schöpfer Wasser dazu und mischte dann alles sehr langsam und gründlich mit einem speziellen Stab aus Stroh. Diese Mischung wurde dann in eine andere Schüssel gegossen und der ersten Person die neben der Geisha saß zum Trinken gegeben. Diese musste sich mehrmals verbeugen. Die anderen Gäste bekamen dann so wie ich von den Geishas den Tee in normalen Schüsseln serviert. Die Teezubereitung wurde dann noch einmal wiederholt. Am Ende stellte sie die Schüssel wieder auf dem Boden und alle mussten sich verbeugen. Dann wars aus und alle zogen die Schuhe wieder an und gingen.
    Zu den Geishas: ich habe sie mir aus Neugier alle sehr genau angesehen 😆 sie sind alle weiß geschminkt, hinten im Nacken sind aber zwei Hautstreifen sichtbar. Eine hatte natürliche Haare mit künstlichen Platten zu der Frisur gestylt. Die Anderen trugen alle Perücken, die richtig beängstigend aussahen (vorne auf der Stirn konnte man ein rotes Netz erkennen und auf den Wangen war es so komisch aufgeklebt). Sie waren auffällig geschminkt und die Kimonos waren von den Farben unterschiedlich. Vom Beobachten glaube ich, dass schwarz der höchste Geisha Rang ist. Neben mir hörte ich zufällig ein Gespräch zwischen einer Einheimischen und einer Touristin, dass die Geishas nur zwischen 16 und 19 Jahre alt sind. Das hätte ich nicht erwartet gehabt.
    Die Geishas hatten auch Unterstützung durch Frauen, die nicht geschminkt waren beim Servieren und Abservieren der Teeschüsseln. Alle trugen FFP2 Masken.
    Zu Beginn beim Anstellen durfte man noch Fotografieren, im Bereich der Teezeremonie nicht mehr. Da gab es dennoch professionelle Fotografen & Kameraleute.

    Ich bekam dann auch noch zwei Schachteln mit Süßigkeiten mit. In einem Video habe ich gesehen, dass diese Süßigkeiten eigentlich zum Tee gegessen werden. Dies wurde aber anscheinend (vl wegen Corona?) abgeschafft.

    Anschließend sah ich mir noch den Kitano Mangu Schrein in Ruhe an, der war allerdings, wie auch alles Andere, sehr überlaufen. Und man durfte mit dem Teezeremonieticket gratis eine Samurei Schwerter Ausstellung besuchen.

    Ein weiteres Highlight war dann noch das Plum Blossing Viewing im Garten neben dem Schrein. Leider bin ich für Kirschblüten noch ca. ein Monat zu früh dran, immerhin durfte ich dafür die Zwetschkenblüten bewundern 🥰🌸🌺

    Das Wetter spielte auch wieder verrückt: von Sonnenschein bis Schnee war wieder alles dabei 😅

    Alles in allem bin ich froh, dass ich es mir angesehen und meine Pläne geändert habe. Dennoch war es fast schon zu überlaufen und die Geishas wirkten eher fremd für mich 😆
    Baca lagi