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  • Day 64

    Gili Inseln

    March 10, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Nachdem wir gegen halb 9 in der Früh wieder von der Delfintour zurück kamen, ging es nach einem schnellen Bananenpalatschinken Frühstück sofort weiter zum Hafen von Padang Bai. Marta hatte sich spontan entschlossen mit mir mitzukommen. Wir trafen auf der Fahrt eine nette Ukrainerin, die aber schon seit mehreren Jahren in Abu Dhabi lebt und mit Freunden auf Bali unterwegs ist.

    Spannenderweise ist es viel günstiger ein Gesamtpaket mit Transport zum Fährterminal, Hin- und Rückfahrt mit der Fähre & Transport vom Fährterminal weiter zu buchen als alles extra zu buchen. Aus diesem Grund kontaktierte ich eine Agentur, die neben der Delfintour auch derartige Pakete verkauft. Das Verhandeln war via Whats App mühsam und insgesamt ist es leider auch nicht ganz billig, aber ich wollte nur Eines: auf eine Insel an tolle Strände und Schnorcheln gehen. Da ich gehört und gelesen habe, dass Bali an sich nicht immer die Traumstrände bietet, die man sich vorstellt, gab es für mich zwei Optionen: entweder vom Süden Balis aus auf die Insel Nusa Penida bzw Nusa Lembogan (soll schöner bzw ruhiger sein) oder auf die Gili Inseln. Ich habe länger mit einem Schweizer gesprochen und der meinte, dass man dort unten unbedingt einen Roller braucht und dass im Ozean auch viel Plastik schwimmen soll. Dafür hätte man dort mit Mantarochen schnorcheln können. Dennoch entschied ich mich aus den oben genannten Gründen dagegen. Die Meeresschildkröten und das Vorhandensein von einigen Korallenriffen ließen meine Wahl dann auf die Gili Inseln fallen.

    Das Coole an den Gili Inseln ist, dass es dort verboten ist mit einem Moped oder sonstigen motorisierten Fahrzeugen herumzufahren. Deswegen gibt es Pferdekutschen als Taxis. Die Pferde dort werden aber leider schlecht behandelt. Viele mieten sich oftmals Fahrräder, um auf den Inseln herumzukommen. Hunde sind auf den Gilis nicht erlaubt, Katzen hat man einige gesehen. Im restlichen Bali gab es sonst schon einige Streuner. Auch spannend: Drogen sind hier legal und werden auch ziemlich beworben. Immer wieder geht wer herum und fragt, ob man was haben will.
    Die Gili Inseln bestehen aus drei Inseln:
    -Gili Trawagan: die Größte mit vor allem viel Party, Clubs & Bars
    -Gili Meno: die Kleinste, hat besonders viele Meeresschildkröten und schöne Strände
    -Gili Air: soll zwischen den Beiden liegen und gilt als Insel für Pärchen auf Flitterwochen (Gili Meno aber anscheinend auch immer mehr)

    Da Gili Air mittendrin zwischen Party und tote Hose sein soll, entschied ich mich für diese Insel: Ich freute mich jetzt richtig auf Sonne, Sommer, Strand und Sonnenschein und hatte auch das Gefühl, dass ich das jetzt
    gut brauchen könnte 😎☀️

    In Padang Bai angekommen, geht es gleich mit einen riesigen Trubel los: extrem viele Menschen, vor allem Tourist:innen rund um mein Alter, drängen sich hier dicht an dicht. Es fahren gleichzeitig einige Boote ab und alles wartet in einen riesigen Lokal. Dann hieß es plötzlich: wie können zum Boot gehen und alle strömten natürlich zum Bootsanleger. Dort angekommen muss man noch einige eigene ‚Steuer‘ zahlen, die natürlich nicht im zuvor bezahlten Tourpreis enthalten war. Das Boot ist dann auch fast auf den letzten Platz gefüllt. Dementsprechend heiß wird es auch nach kurzer Zeit, da es ein geschlossener Raum war. Bevor wir losfahren, kommen auch noch fünf Verkäuferinnen extra ins Boot, um Essen & Getränke zu verkaufen. Die standen eh bereits am Steg und haben uns da schon was angeboten. Dennoch kaufen einige Tourist:innen wieder was bei ihnen.

    Nachdem zunächst Gili Trawagan angesteuert wurde, stiegen wir nach ca 1,5h Fahrt auf Gili Air aus. Leider lag das Hostel alles andere als ideal: wir mussten ca 25 Minute durch große Hitze einmal quer vollbepackt über die Insel laufen. Als Marta unser eher spartanisch eingerichtetes Doppelzimmer ohne Fenster sieht, bucht sie sich spontan eine alternative Unterkunft und geht kurze Zeit später auch dorthin. Mir passt das nicht schlecht, da sie ihren Teil bereits bezahlt hat und ich somit für die kommenden Nächte ein sehr günstiges Einzelzimmer bekommen habe 😆
    Den Abend verbringen wir entspannt und gehen noch gemeinsam mit einem Franzosen, den Marta kurz zuvor kennen gelernt hatte, essen. Ich entscheide mich sicherheitshalber für eine Pizza Margherita. Sobald es dunkel ist, ist es doch etwas unheimlich auf den Straßen der Insel zum Hostel zurückzugehen. Zum Glück begleiten mich Marta und der Franzose.

    Am nächsten Tag geht es los auf eine Bootstour, die das Hostel anbietet. Ich hatte für mich und Marta einen Platz an der Rezeption reserviert und lernte auch gleich ein paar nette Mädels kennen. Leider schaffte es Marta nicht rechtzeitig zum Treffpunkt. Nach ca 20 Minuten warten war mir das ganze ziemlich peinlich. Sie war zu spät weggegangen und hatte sich dann auch noch verlaufen. Wir fuhren dann letztendlich ohne sie los.
    Auf der Bootstour machten wir auf allen drei Inseln halt und entdeckten die Unterwasserwelt. Wir sahen einige Meeresschildkröten verschiedener Größe, einige Fische und Statuen unter Wasser. Bei den Statuen war leider extrem viel los, weil alle Tourenboote dort hielten. Man bekam ständig eine Flosse oder sonstiges draufgehauen. Sonst ging es zum Glück mit den Leuten. Den Stopp in der Mittagspause mussten wir dann selbst bezahlen. Ich aß einen gebratenen Reis mit Gemüse, was sich im Nachhinein gesehen leider als großen Fehler herausstellte. Nach einem abschließenden Schnorchelstopp, wo leider sehr viele sehr kleine Quallen waren, die man nicht so gut sah, aber umso mehr spürte, ging es nach ca 3h wieder zurück ins Hostel.

    Am Nachmittag wollte ich mir dann noch selbst einen Strand ansehen, der auf Gili Air für seine Schildkröten bekannt sein soll. Leider kam da aber der große Nachteil von Gili Air auf: die Ebbe ist sehr früh am Nachmittag, danach kann man nicht mehr gescheit reingehen. Außerdem liegen überall extrem viele kleine Korallenstücke herum, sodass man es ohne Meerschuhe schwer hat am Strand entlang zu gehen bzw überhaupt ins Meer zu kommen. Darüber hinaus gab es überall auf Gili Air leider sehr viel Seegras, was das ins Wasser gehen nicht angenehmer bzw einfacher machte. Insgesamt hatte ich mir das alles ein bisschen traumhafter vorgestellt. Ich versuchte dennoch mein Schnorchelset, welches ich mir in Bangkok frisch gekauft hatte, auszutesten. Leider war der Schnorchel komplett undicht, das nennt man wohl Fehlkauf 😅

    Später traf ich mich dann noch mit Marta und wir gönnten uns eine Massage. Endlich! Es war wirklich sehr entspannend: unter meinem Kopfpolster lag eine Schüssel mit verschiedenen Muscheln drinnen, das war wirklich schön 🥰

    Am Rückweg zum Hostel als es schon wieder dunkel wurde, ging vor mir ein Mädel ca in meinem Alter. Ich beschloss sie spontan anzusprechen, da mir alleine im Dunkeln gehen doch etwas komisch vorkam. Sie war wirklich sehr nett (aus Holland) und wir verabredeten uns für den nächsten Tag gemeinsam am Abend essen zu gehen. Auch die Mädels, die ich bei der Bootstour kennen gelernt hatte, wollten gemeinsam etwas unternehmen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es hier sehr einfach war neue Bekanntschaften zu schließen und die Meisten ca auf meiner Wellenlänge waren. Ich glaube das liegt auch daran, dass wir uns alle bewusst gegen die Partyinsel entschieden haben. Da stiegen am Tag zuvor ja doch einige ‚It-Girls‘ mit ‚ich habe so und so viele Instagram Follower‘ aus 😅
    Ich brachte meine Schmutzwäsche noch zu einem Wäscheservice, welches ich über Google gefunden hatte. Das stellte sich dann als sehr einfach heraus: der Hinterhof sah sehr ärmlich aus und die Wäsche war jetzt leider auch nicht über drüber sauber. Dennoch bin ich froh, dass ich eine lokale Familie unterstützt habe.

    Am nächsten Tag holte Marta die Schnorcheltour nach und ich beschloss einen Tagesausflug nach Gili Meno zu machen. Es gibt pro Tag jeweils ein Boot hin und ein Boot zurück. Gegen 8 Uhr kam ich schon an und beschloss mich direkt auf den Weg zum Turtle Sanctuary zu machen. Leider hatte ich auf Google gelesen, dass die Baby Schildkröten hier nicht artgerecht aufgezogen werden. Man kann die Schildkröten auch gegen eine ‚Spende‘ selbst in die Freiheit entlassen, ungeachtet vom Zeitpunkt, das kommt mir doch etwas komisch vor. In vier Becken waren dann auch einige Babyschildkröten zu finden. Ich ging dennoch relativ bald wieder weiter.

    Ich hatte mir bei der Bootstour am Tag zuvor extra die Orte auf Google Maps fotografiert, wo wir Schildkröten gesehen hatten. Also ging ich dort als Erstes hin. Leider war ich etwas zu weit nördlich dran: ca eine Stunde verbrachte ich relativ weit draußen im Meer auf der Suche nach den Schildkröten. Ich sah wirklich große und bunte Fische, aber leider keine Schildkröten. Ich traf später einen Einheimischen, der meinte, dass ich weiter südlich suchen müsste. Nach einer Pause im Schatten setzte ich dies auch in die Tat um. Und siehe da: ich entdeckte kurze Zeit später eine Schildkröte, die den Boden auf der Sucha nach Seegras absuchte! 😄
    Ich folgte ihr etwas und schwamm mit etwas Abstand mit ihr mit. Das war echt ein tolles Erlebnis! Insgesamt ging ich drei Mal ins Wasser und sah oftmals zwei unterschiedlich große Schildkröten nebeneinander schwimmen. Leider gab es einen großen Nachteil an dieser Badestelle: es gab dort sehr viele unterschiedlich große rote Quallen. Das war echt nervig. Ich versuchte ihnen bestmöglich auszuweichen, leider war das aber nicht immer möglich. Es stach immer kurz, dann hatte man einen ‚Dübel‘ wie bei einem Gelsenstich.

    Später beschloss ich noch einen Teil der Insel abzugehen. Hier war der Strand zwar noch immer mit kleinen Korallenstücken bedeckt, aber das Meer war viel klarer und ohne Seegras besser zum Reingehen. Die Insel kann man ca in einer Stunde umrunden, ich ging bis zur Nordwestspitze und stellte fest, dass es hier viel schöner als auf Gili Air ist. So hätte ich mir von Anfang an die Gilis vorgestellt. Beim Rückweg traf ich zufällig noch auf ein Wiener Pärchen in den Mitte 30ern. Eine meiner ersten Österreicher, ich freute mich wirklich sehr! 😆 Bei dem Strandabschnitt gab es auch eine kleine Schildkröte und zum Glück gar keine Quallen. Blöd, dass ich so spät erst drauf gekommen bin. Dann ging es eh schon mit dem Boot zurück nach Gili Air. Im Hafen informierte ich mich dann noch wegen Bootsfahrten nach Nusa Penida, da mir das mit den Mantarochen nicht aus dem Kopf ging und ich von Gili Air etwas enttäuscht war. Der eine Typ starrte mir ständig nur auf meine Oberweite, ich fühlte mich mal wieder komplett unwohl.

    Ich verabredete mich mit dem Mädels von der Bootstour, der Holländerin und Marta zum Sonnenuntergang ansehen. Leider brauchte Marta mal wieder so lange zum Fertigmachen, dass die Mädels von der Bootstour beschlossen alleine loszuziehen. Es war dennoch ein netter Abend, nur leider merkte ich, dass ich das Essen von der Schnorcheltour am Abend zuvor nicht vertragen hatte (wird hier auch Bali Belly genannt, kein Wunder bei dem was die Touristen hier alles ohne nachzudenken essen & trinken) und es ging mir zunehmend schlechter.

    Am nächsten Tag wusste ich, dass ich meine Pläne mit den Mantarochen begraben kann: trotz mehrmaligen Einschmieren hatte ich einen riesigen Sonnenbrand auf meiner Rückseite bekommen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Kreislaufprobleme,… einen gscheiten Sonnenstich halt. Marta war das egal, sie fuhr auf die Partyinsel zu irgendeinen anderen Franzosen, den sie in Lovina kennengelernt hatte und ich buchte mir das Einzelzimmer noch für eine Nacht. Die Betreiber des Hostels waren leider auch nicht die Sympathischsten, aber das half alles nix, ich konnte nirgends hin in meinem Zustand. Eigentlich hatte ich das Hostel ausgewählt, weil hier gratis Yoga in der Früh angeboten wurde und ich das unbedingt ein Mal auf Bali machen wollte. Leider ist das dann auch nichts geworden.

    Am nächsten Tag musste ich gezwungenermaßen die Fähre nehmen, da mein Flug nach Australien unmittelbar bevorstand. Die Organisation der Tickets für die Rückfahrt, die ich eigentlich bereits bezahlt hatte, war leider etwas kompliziert. Ich wurde dann von drei verschiedenen Typen der Bootsgesellschaft auf Whats App angeschrieben, bis ich alle nötigen Dokumente zusammen hatte. Das war auch etwas mühsam. Leider schaffte ich es aufgrund mangelnder Kräfte mit dem ganzen Gepäck nicht zu Fuß zum Fähranleger und musste mir ein Pferdetaxi organisieren. Mühseligerweise musste man auch noch eine Stunde vor Abfahrt am Bootsableger sein. Zum Glück ging es halbwegs, da ich beschloss einfach nichts mehr zu mir zu nehmen außer Wasser. Auf dem Boot traf ich wieder Marta, die ich gleich zum Schleppen meines Rucksackes einspannte. Zurück in Padang Bay war abermals die Hölle los. Dieses Mal stürmten 30 Taxifahrer auf uns zu oder sonstige Verkäufer:innen. Langsam wurde es echt mühsam und schwierig überhaupt durchzukommen.

    Von Padang Bay hatte ich den Shuttle zu meiner Unterkunft bereits vorgebucht. Leider war der Minibus eine komplette Schrottkiste: die Abgase drangen ungefiltert ins Auto ein, ein wirklich wiederlicher Gestank kam schnell auf, ohne offenen Fenster konnte man gar nicht atmen. Während der Fahrt öffnete sich plötzlich mitten auf der Hauptsstraße der Kofferraum, einzelne Teile fielen ab,… Ich bin sehr froh, dass wir es heil nach Kuta geschafft haben. Der Fahrer hatte auch keinen Plan von Kuta und den Unterkünften dort und es war wirklich viel Verkehr. Ich glaube wir fuhren nur in der Stadt ca 1h herum, obwohl diese gar nicht wo groß ist. Ein toller Abschluss 😅 Der Typ neben mir erzählte mir, dass er bei der Hinfahrt mit dem Shuttle miterlebt hatte wie der Fahrer einen Fahrradfahrer umgefahren hat, echt arg 🙈 Kuta an sich ist als Surferort sehr beliebt, hat vom Fenster aus aber jetzt nicht so toll ausgesehen.

    In meiner letzten Nacht auf Bali schlafe ich in einem Kapselzimmer. Mein Fernweh nach Japan war anscheinend zu groß 😆 Nein im Ernst, ich habe es aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zum Flughafen gewählt. Das war auch noch ein nettes Erlebnis zum Abschluss 😊

    Alles in allem bin ich leider etwas enttäuscht von den Gilis. Und das Ende des Aufenthaltes war leider auch nicht gerade prickelnd. Solltet ihr dennoch mal hinfahren wollen, würde ich definitiv Gili Meno empfehlen. Die Meeresschildkröten waren natürlich ein großes Highlight!
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