Satellite
Show on map
  • Day 67

    Anreise Australien & Perth

    March 13, 2023 in Australia ⋅ ⛅ 26 °C

    Von meiner Unterkunft starte ich um 4 Uhr in der Früh 15min zu Fuß zum Flughafen Denpansar. Natürlich war um diese Uhrzeit keine Menschenseele unterwegs, alles wirkte wie ausgestorben. In der Dunkelheit ist es trotz Google Maps gar nicht so einfach den richtigen Weg zu finden. Zum Glück hilft mir ein netter Herr am Mopedparkplatz weiter.
    Der Flughafen ist so richtig ‚Hipster‘ wie Ubud: in den einzelnen Toiletten stehen Sprüche, die Lokale wirken extrem fancy, zB gibt es dort ein Lokal von Wolfgang Puck, hohe Preise inklusive. So fancy alles auch ist, dafür gab es nirgends gratis Wasser zum Auffüllen, das war dann doch sehr enttäuschend.
    Die Ausreise verläuft zum Glück sehr unkompliziert und beim Einchecken ist auch angenehm wenig los: Ich gehe extra zu einem Officer der ‚netter‘ ausschaut. Der gibt mir kommentarlos den Stempel in den Pass das wars, da hatte ich auch einmal Glück 😊

    9. Flug ✈️: Denpansar - Perth 7.10-11.50 Air Asia

    Der erste Gedanke bei der Landung in Perth: Australien wie habe ich dich vermisst! 🥰

    Die Wiedersehensfreude wird leider allerdings kurzzeitig gedämpft, da die Einreise schrecklich verläuft 🙈:
    Man musste bereits im Fluzeug eine Einreisekarte vorab ausfüllen. Sie sagen im Flieger schon 100x durch was alles verboten ist einzuführen und was nicht für Strafen drohen wenn man die Gesetze verletzt. Jedoch reichte das anscheinend nicht, da man nach der Landung nicht aussteigen durfte. Stattdessen kam die Durchsage, dass eine Beamtin das Flugzeug betreten wird und man sitzen bleiben soll. Die Beamtin macht dann abermals die Durchsage was nicht alles wieder verboten ist einzuführen und was für Strafen drohen. Ich hatte noch ein paar Hafercookies und Kokosnusskekse aus Indonesien dabei, die ich nicht so kurzfristig essen konnte. Da kam ich dann in den Zwiespalt: soll ich doch noch was ändern auf der Einreisekarte oder soll ich einfach alles wegschmeißen? In Indonesien geht gerade eine spezielle Krankheit herum, was wiederum hochansteckend für die Tiere in Australien wäre. Deswegen waren alle auch so nervös. Unser Flugzeug landet schon komplett isoliert, dann muss man über spezielle Bodenmatten unter der Aufsicht von 3 Beamten gehen. Die Schuhe wirken anschließend nur etwas nass. Überall stehen so viele Einreisebeamte herum, dass ich immer nervöser wegen meinen Keksen werde. Also beschließe ich spontan auf die Damentoilette zu gehen und alles was ich noch an Keksen haben heimlich wegzuschmeißen. Die Einreise an sich ist in fünf Minuten erledigt: Pass in Gerät legen, Foto machen, ein paar Fragen beantworten, fertig. Das Ticket vom Automaten musste man dann mitnehmen. Leider bekommt man dadurch keinen Stempel in den Pass. Beim Gepäckband angekommen seh ich schon wie wild einen Hund durch die Gegend rennen und ua auch an meinem Rucksack auf dem Gepäcksband beschnüffeln. Dann sehe ich erst ca 20 Beamte, die alle mit gelben Warnwesten dastehen und uns beobachten. Alles hat extrem hektisch gewirkt und mir war mittlerweile wirklich flau in der Magengegend zur Mute. Nur auf einem Bildschirm steht: ‚Willkommen in Perth’, sonst wird überall nur das Essen das man nicht mitnehmen darf ganz groß eingeblendet. Beim Gepäcksband steht dann eine nett aussehende Beamtin und ich frage sie noch nach meiner letzten verbleibenden Mannerschnitten, die ich als Einziges nicht wegschmeißen wollte. Zu dem Zeitpunkt war ich schon richtig nervös, weil auch alle Schuhe im Gepäck durchgecheckt (auf Reste von Boden) wurden und ich meine Halbwanderschuhe nach der Vulkantour natürlich nicht mehr gereinigt hatte (was man aber machen hätte sollen). Die Beamtin meint zum Glück, dass Kekse und Schokolade komplett egal sind und es ihnen vor allem um Fleischprodukte geht. Mein erster Gedanke natürlich: schade dass ich die guten Kekse alle leider nicht mehr zurückholen kann 😅 dann beginnt eine Art Verhör: ob ich in einer Apotheke in Indonesien war, ob ich Souvenirs von dort gekauft habe, wegen meinen Schuhen,… Anschließend bekomme ich einen Stempel auf meine Eisreisekarte und stelle mich erneut in einer Schlange an: vor mir werden alle nach rechts zum Screening des Gepäcks geschickt. Als der Beamte meinen grünen Stempel sieht meint er: vielen Dank Sie dürfen gehen. Mir fällt ein riesen Stein vom Herzen, zum Glück habe ich die Dame noch wegen meinen Mannerschnitten gefragt 😆

    Am Flughafen angekommen merke ich erst wie klein alles ist. Ich frage noch wegen Sim Karten Tarifen, nur leider passt für meine Aufenthaltsdauer bzw für die Region wo ich hinfahre die Netzanbindung keiner so richtig. Da der Zug vom Flughafen in die Stadt anscheinend gleich viel wie der Bus mit Umsteigen kostet und auch noch schneller ist, gehe ich zum Zug. Zum Glück habe ich mein Restgeld von Indonesien noch in australische Dollar wechseln lassen. So hatte ich gleich das nötige Kleingeld, um das Zugticket kaufen zu können. Zum Hostel schaffe ich es dann auch leicht. Leider stellt sich die Unterkunft in weiterer Folge als kompletter Reinfall heraus, da hier sehr viele auf längere Zeit zum Arbeiten wohnen und alles sehr laut & unordentlich ist. Auch das Wlan ging gar nicht, was denkbar schlecht ist, wenn man sich eine E-Sim kaufen will. Ich fragte dann einfach spontan einen Franzosen um seinen Hotspot und klebte ihn für eine halbe Stunde an den Fersen, um alles zu installieren 😅 Anscheinend sind die Hostels in Freemantle mehr zu empfehlen

    Dann geht es gleich mit einem gratis Bus in die Stadt: auf zur Toursiteninfo West Australia wegen meines Roadtrips. Das Personal hätte ich mir ein wenig hilfsbereiter vorgestellt, ich darf mich selbst an den Brochüren bedienen meinten sie 😅 Anschließend ging es nicht sofort auf Sightseeingtour, sondern ich ging ‚shoppen‘. Nach den letzten Tagen in Indonesien war ich auf der Suche nach langer Badekleidung als Schutz vor der extremen Sonne hier in Australien. Dabei stieß ich auf das Geschäft Kmart, welches einem Primark in Österreich gleichzusetzen ist 😆 ich spazierte durch die Fußgängerzone, die mit Blättern überdacht ist, in der Innenstadt und bummelte etwas herum. Die Atmosphäre war ganz nett ☺️ Zum Glück sind alle Sehenswürdigkeiten sehr nah beieinander, wodurch ich mir doch noch ein paar Sachen ansehen konnte. Perth zeichnet sich durch den Mix zwischen alten ‚viktorianischen‘ und sehr vielen neuen Gebäuden aKa Wolkenkratzern aus. Persönliches Highlight für mich war der Blick auf die Stadt von der Elisabetz Quay Fußgängerbrücke. Es gibt auch ein paar schöne Gebäude wie den alten Gerichtshof oder auch Kirchen wie die Kathedrale St Mary. Es hätte auch noch einen botanischen Garten mit Blick auf die Stadt gegeben, aber den musste ich dann auslassen, weil sich der Tag schon dem Ende zuneigte und er ein wenig weiter weg war. Außerdem hätte man sich noch den Bell Tower (Ausblick auf Perth von oben, war aber geschlossen) und den örtlichen Zoo (hätte Tiere füttern können wenn man das vorbucht) ansehen können. Dann fuhr ich mit dem gratis Bus in Richtung Osten der Stadt. Hier erlebte ich einen tollen Abschluss des Tages auf den ich mich schon richtig gefreut hatte: Herrisson Island. Kurz nachdem ich die Schutztüren passiert hatte sah ich es schon: mein erstes Kangoroo seit langem! Ein paar Schritte weiter gleich zwei auf einmal! Insgesamt konnte ich 5 Kangoroos auf der Insel im Park entdecken. Man merkt, dass sie Besucher:innen gewöhnt sind, man konnte wirklich nahe hingehen. Dort erlebte ich dann einen schönen Sonnenuntergang mit Blick auf Perth. Ich habe mich am Ende nur etwas umsonst gestresst, da der Rezeptionist im Hostel meinte, dass man spätestens gegen 5 dort sein soll, weil sonst die Kangoroos nicht mehr da sind. Zum Glück war das nicht der Fall. Gegen Abend waren dort leider auch einige Moskitos zu finden, da wäre mein Insektenspray ganz hilfreich gewesen

    Was mir in meiner kurzen Zeit in Perth noch aufgefallen ist:
    -die Ampelschaltung für Fußgänger ist sehr schlecht gemacht und zu stressig. Es schaltet gefühlt eine Sekunde auf grün um, dann blinkt es noch 5 Sekunden rot und dann ist es schon wieder komplett rot
    -die Nachkommen der Aboriginies sind mir leider eher negativ aufgefallen. Man merkt, dass sie am Rande der Gesellschaft leben. Im Bus erlebte ich eine große Familie, wo zwei Kinder gegenüber dem Busfahrer wirklich sehr respektlos & ausfallend waren. Auch auf öffentlichen Straßen konnte ich auffälliges Verhalten beobachten, das empfand ich als sehr schade
    -das öffentliche Verkehrssystem ist toll: man kauft sich für 5$ ein Ticket und kann dann zwei Stunden in eine Richtung alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Oder man nimmt in der Innenstadt gleich eine der gratis Busrouten
    -Australier sind angenehm locker drauf, das typische ‚no worries‘ zu hören war schon wieder lustig 😆
    -an einem Vormittag waren am Hauptbahnhof Viele für einen karitativen Zweck (sammeln für ein Kinderspital) wie im Fasching verkleidet. Es gab auch immer wieder Durchsagen, die auf die Aktion aufmerksam machten, das war echt nett ☺️

    Alles in allem bietet Perth bei weitem nicht so viel wie etwa Sydney oder Brisbane, aber zum Start für den Roadtrip für ein bis zwei Tage passt es schon ganz gut. Ein Highlight für mich waren definitiv die Kangoroos bei Sonnenuntergang! Und es ist wirklich schön wieder in Australien sein zu dürfen 😍
    Read more