Satelliitti
Näytä kartalla
  • Päivä 162

    Tulum

    16. kesäkuuta 2023, Meksiko ⋅ ☀️ 32 °C

    Die Anreise von der Isla Mujeres nach Tulum funktionierte zunächst perfekt. Ich war eine der Letzten, die noch auf der Fähre mitfahren durften und erwischte auch gerade noch den nächsten Bus nach Tulum. Auch die Menschen im Colectivo waren sehr nett und hilfsbereit bei meinem großen Rucksack und sehr interessiert an meiner Weltreise.
    Nur leider wendete sich das Blatt kurz nachdem der Bus von Cancún losgefahren war. Nach ca 5 Minuten kollidierte der Bus mit irgendetwas, es gab ein lautes Geräusch und meine Fahrt mit dem Bus war so schnell wie sie begonnen hatte auch schon wieder zu Ende. Dann kam die Polizei und wir warteteten über eine Stunde im Bus. Der Bus war vorne rechts beim Licht beschädigt, sonst wäre mir nichts aufgefallen. Leider gab es zunächst überhaupt keine Kommunikation, wie es nun weitergeht. Schließlich konnten wir in einen anderen Bus umsteigen. Dieser Bus geriet aber leider in einen Stau, sodass ich leider viel länger als geplant nach Tulum brauchte.

    Nach meiner Ankunft ging es von meinem Hostel direkt mit einem Colectivo zu den berühmten Ausgrabungsstätten, wo es auch gleich ein Zugang zum Meer gab. Die Organisation des Colectivos war ganz anders als bisher erlebt: ein Herr organisierte über ein Walkie Talkie die Fahrt und man konnte auch nur an zentralen Punkten einsteigen. Ich kam dann gerade noch rechtzeitig vor dem letztem Einlass zu den Ruinen. Leider musste man bei extremer Hitze noch vom Colectivo zum Eingang der Ruinen hinlaufen, weil die Colectivo Haltestelle so weit weg war.
    Zum Glück habe ich es gerade noch geschafft.
    Die Ruinen am Meer waren ganz nett, nur war leider die Hitze fast unpackbar. Ich konnte das Sightseeing gar nicht genießen und hatte das Gefühl die Sonne sticht her, das war echt extrem, so etwas habe ich wirklich selten erlebt bis jetzt 🙈
    An einem Strand dort legen Meeresschildkröten auch ihre Eier ab, dieser war aber gesperrt für die Besucher:innen. Ein Weg führte am Meer entlang, das war auch ganz nett. Was mich sehr gestört hat: die Tourist:innen saßen einfach auf den Ruinen im Schatten oder standen sogar drauf und es gab Keinen, der das kontrollierte und sie zurecht wies. Ich war dann mit der Besichtigung genau fertig als es geschlossen wurde. Anschließend ging ich dann noch zu Fuß ewig lange an der Hauptstraße bis zum öffentlichen Strandzugang entlang. Das war richtig enttäuschend: alles war komplett durch Seegras verschmutzt, es lagen ganze Hügeln Seegras herum, es hat nach faulen Eiern gestunken, sehr viele Lokale hatten zu, weil es eh gerade verboten ist im Wasser schwimmen zu gehen. Dadurch waren auch eher wenige Menschen da und es stank einfach wiederlich vom Seegras. Beim Zurückgehen wurde ich dann auch noch von den Moskitos komplett zuerstochen, das hätte ich mir echt sparen können. Immerhin fand ich gleich das Colectivo zurück und ging dann noch schnell einkaufen.

    Tulum ist ein kompletter Touristenort und das gefiel mir gar nicht. Alles war sehr teuer und wirkte nicht sehr authentisch mexikanisch. Beim Hostel hatte ich nach langem Überlegen leider auch nicht die richtige Wahl getroffen: komplett veraltet und die sanitären Anlagen funktionierten die halbe Zeit nicht. Dafür habe ich dort echt nette Leute kennengelernt. Es gab ein ‚Familiendinner‘ mit bestellter Pizza, wo ich ein britisches Pärchen kennenlernte, welches ein halbes Jahr Süd-, Mittelamerika und Mexiko bereist hatte. Es war ganz praktisch sich mit ihnen auszutauschen.

    Als ich in Tulum war gab es auch eine Pride Parade, leider habe ich diese verpasst, echt schade. Angeblich gab es einen Umzug auf der Straße mit gratis T-Shirts und Kapperln.

    Am Abend traf ich dann noch eine Deutsche, die ich bei den Niagara Fällen im Hostel kennen gelernt hatte, wieder. Leider war das Treffen dann auf Dauer etwas mühsam, aber hat schon gepasst.

    Am nächsten Tag war ich mir nicht sicher, was ich von meinen geplanten Aktivitäten in Tulum zuerst machen will. Ich entscheid mich dann spontan für Cobá was sich leider im Nachhinein als großer Fehler herausstellte. Ich wartete zunächst 1,5 Stunden auf ein Colectivo, da der nächste Bus erst in 2,5 Stunden gegangen wäre. Ich traf auch zwei sehr nette mexikanische Touristinnen, die den gleichen Weg wie ich hatten und mich netterweise bei ihren Plänen auch miteinbezogen. Letztendlich stiegen wir dann in ein Colectivo ein, dass zumindest 50% des Weges zurücklegte. Dann hieß es wieder ewig warten als wir erfuhren, dass das nächste Colectivo nach Cobá noch mal nach der ganzen Warterei 1 Stunde entfernt war. Deshalb entschieden wir uns dann ein Taxi zu nehmen, welches wir uns zum Glück zu 3. teilen konnten. Endlich in Cobá angelangt erfuhr ich, dass aufgrund des Samstages alle Geschäfte zu haben und man leider auch keine Fahrräder draußen ausborgen kann, um zu den 3 umliegenden Cenoten zu fahren. Richtig schade, darauf hatte ich mich schon so gefreut gehabt. Außerdem war meine große Sorge nun auch der Rückweg. Ich hatte extra noch einmal in Tulum bei der Busstation nachgefragt und da hieß es, dass man in Cobá auch sein Ticket zurückkaufen konnte. Natürlich hatte dieses Geschäft auch zu. Also fragte ich mal herum und ich erhielt alle möglichen Antworten: um 2, 3, 4, 5 Uhr fährt ein Bus. Das war natürlich auch suboptimal. Da das Taxi zu den Cenoten wieder einiges gekostet hätte und ich leider aufgrund der großen Distanz nicht hingehen konnte, beschloss ich schweren Herzens mir nur die Ruinen in Cobá anzusehen und dann wieder mal das zu tun, was ich die letzten Stunden am häufigsten gemacht habe: warten und hoffen, dass ein Bus oder Colectivo kommt.

    Aber zunächst sah ich mir noch das an, für das ich ursprünglich gekommen war: die Maya Ruinen von Cobá. Ich muss sagen, dass ich doch etwas enttäuscht war. Irgendwie hatte ich mir das Ganze etwas anders vorgestellt gehabt. Ich ging durch die Anlage, die dann doch weitläufiger war als gedacht. Da es in einer Djungelartigen Umgebung war, gab es relativ viele Insekten leider. Man hätte sich auch Fahrräder ausborgen können, aber ich wollte lieber laufen. Eine Pyramide ist noch relativ gut erhalten und ein paar kleinere Gebäude auch noch. Insgesamt war auch sehr wenig los. Ich hatte überall gelesen, dass es so überlaufen ist durch die Nähe zu Tulum und dass man möglichst früh dort sein soll. Da mir das ja offensichtlich nicht so gut gelungen ist, war ich schon etwas besorgt. Zum Glück war das aber alles hinfällig. Gefühlt waren am Areal mit mir maximal 30 Menschen unterwegs. Man konnte auch locker alles zu Fuß abgehen, die Fahrräder und -taxis waren eher für gehfaule amerikanische Tourist:innen gedacht hatte ich das Gefühl.
    Dann wurde es auch gleich wieder stressig, weil ich ja nicht wusste wann der Bus zurück geht. Also saß ich erst einmal wieder ab 14 Uhr in der Hitze bei der Bushaltestelle. Zu meiner großen Überraschung kam dann gegen 15 Uhr sogar ein Colectivo um die Ecke, welches mich mitnahm. Drinnen saßen drei nette Argentinier mit denen ich mich unterhielt.

    Da ich dann überraschenderweise doch noch was vom Tag hatte, beschloss ich spontan bei der Gran Cenote auszusteigen. Die hatten zwar unverschämte Touristenpreise, die Cenote war dennoch sehr schön. Leider hatte ich dann nur mehr ca 45 Minuten bevor Badeschluss war, aber ich machte das Beste draus.
    Meine Erklärung: Eine Cenote ist ein mit Wasser gefülltes Loch im Boden, welches teilweise sehr tief ist. Darin leben dann oftmals Tiere wie Fische, Schildkröten oder in einer Cenote sogar Krokodile. Es gibt sehr viele Cenoten auf der Yucatan Halbinsel und viele sind gegen Eintrittsgebühr zum Baden zugänglich.
    Die Erklärung aus dem Internet: Das Wort “Cenote” kommt von dem Maya-Wort dz'onot, was “Höhle mit Wasser” bedeutet. Er bezeichnet einen natürlichen Brunnen in einem Kalkgestein, der durch den Einsturz der Decke einer oder mehrerer Kavernen entstanden ist. Diese riesigen Wasserlöcher spielten eine sehr wichtige Rolle im Leben der Maya.
    Man musste sich komplett Duschen bevor man Reingehen durfte und bekam dann noch eine Schwimmweste, die man ebenfalls anziehen musste und Schnorchelausrüstung. Die Cenote hatte zwei Becken. Immer wieder schwammen kleine Schildkröten herum, ein paar Fische gab es auch. Das zweite Becken hatte besonders hellblaues wunderschönes Wasser. Aber auch allgemein war das Wasser sehr klar. Zum Glück war ich schon gegen Ende des Tages da, da war dann doch schon etwas weniger los. Insgesamt war es richtig cool, dass ich das auch noch mitnehmen konnten. Auch wenn die anderen drei Cenoten rund um Cobá viel billiger gewesen wären. Zum Glück ließ das nächste Colectivo dann auch nicht mehr lange auf sich warten und ich kam schnell wieder in die Innenstadt.
    Ich erfuhr dann später, dass das Collectivo zwischen Tulum und Cobá mittlerweile nicht mehr existiert. Also sollte jemals wer, der das hier ließt, den Ausflug planen, dann nur mit Bus, Mietauto oder Taxi.

    Am nächsten Tag fuhr ich nach dem Frühstück mit Sophia aus Deutschland, die ich in meinem Hostelzimmer kennen gelernt hatte, zum Bioreservat Sian Ka‘an. Es hat super gepasst und ich war sehr froh, dass wir zu zweit waren 😊 Das Colectivo kam dann auch gleich und zum Glück war dort noch sehr wenig los. Die Ruinen von Muyil sind sehr überschaubar. Im Jungle waren dann leider richtig viele Moskitos und andere Tiere (wir haben auch kurz vor uns eine (wahrscheinlich giftige) Schlange wegschlängeln sehen). Damit man dann von den Ruinen zum Bootsanleger gehen konnte, musste man für einen Holzsteg extra zahlen. Dieser war schon ziemlich marode und sehr ausbaufähig. Immerhin gab es dort auch einen coolen Aussichtsturm im Jungle, der zwar auch leider sehr klapprig war, aber dafür war die Aussicht umso cooler! Am kleinen Strand waren sehr viele Schmetterlinge auf einem Fleck, die irgendwas zu fressen schienen.
    Dann kam das eigentliche Highlight: die Bootsfahrt. Wir waren zu 4. mit einem amerikanischen Hotelbesitzer (hat er mal so beiläufig erwähnt) und fuhren dann durch 2 Lagunen die wunderschön türkis waren. Die Nebenflüsse zwischen den Lagunen waren Kanäle mit Mangroven mit unglaublich klarem Wasser. Dann mussten wir uns eine Schwimmweste anziehen und konnten ca 1 Stunde durch diese Kanäle in einem Art Kreis Floaten und Schnorcheln. Das war richtig cool! Man hat schöne Fische gesehen und es war außer uns und zwei Booten, die mal vorbei gefahren sind, keiner da, das war ein richtig cooles Erlebnis! 😄

    Im Colectivo auf dem Weg zurück trafen wir dann zwei Leute aus unserem Hostel. Sie wollten zur Cenote Corazon und wir entschlossen uns spontan uns diesen anzuschließen. Leider kamen wir dann gar nicht in die Cenote rein, weil in Mexiko Vatertag gefeiert wurde und alles komplett überfüllt war. Also nahmen wir dann das nächste Colectivo weiter zurück nach Tulum und ich machte mich langsam auf dem Weg zur Busstation zur Weiterreise.

    Alles in allem ist Tulum als Ort wirklich komplett unsympathisch und nur für Tourist:innen. Die Preise, die Geschäfte,… das hat mir gar nicht gefallen.
    Die Ausflüge sehe ich gemischt: Der Tagesausflug nach Cobá war schon ein sehr mühsamer Tag. Ich bereue es wirklich nicht gleich in der Früh den ersten Bus genommen zu haben, dann hätte ich mir viel Warten erspart. Die Ruinen an sich waren dann leider auch eher hektisch. Immerhin ist sich dann doch noch meine erste (überteuerte) Cenote ausgegangen. Ich hätte mir auch gerne noch Weitere in der Umgebung angesehen, aber ohne Mietauto ist das mit den Öffis teilweise etwas mühsam.
    Dafür war das Bioreservat ein echtes Highlight für mich! Auch die Leute aus dem Hostel waren einfach nett, auch wenn das. Hostel an sich nix war 😆
    Lue lisää