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  • Day 167

    Valladolid & Chichen Itza

    June 21, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 37 °C

    Die Anreise mit dem Bus von Bacalar nach Valladolid war wirklich sehr mühselig. Zunächst fuhr ich von Bacalar nach Tulum zurück, dann musste ich 3h warten bis mein Anschluss nach Valladolid weiterging. Was mir nicht bewusst war: zwischen Tulum und Valladolid gibt es eine Stunde Zeitdifferenz.
    Leider hatte ich ein richtig blödes Hostel mit einem höchst unsympathischen Besitzer erwischt: Wenn ich es nicht bis 21 Uhr schaffe, brauche ich nicht mehr kommen, aber sie bieten mir dann für den nächsten Tag das Frühstück an, so eine Frechheit. Zum Glück war zwischen Tulum & Valladolid -1h Zeitverschiebung, sodass ich es dann eh locker schaffte, aber es war trotzdem ein unnötiger Stress.

    Im Hostel habe ich dann zumindest endlich mal wieder Österreicher getroffen! Sie waren auch gerade auf Weltreise. Ein Pärchen aus Graz mit denen ich gleich länger über unsere Reiseerfahrungen geplaudert habe, das hat mich sehr gefreut! 😄

    Am nächsten Tag stand ich früh auf, weil ich unbedingt eine der Ersten in Chichen Itza sein wollte. Über Hostelworld habe ich dann noch einen Aufruf gestartet, ob sich wer mit mir einen Guide dort teilen will. Zum Glück hat dann noch wer geantwortet. Sie hieß Marta und war aus Polen. Sie hat mich sehr an Marta aus Italien hinsichtlich ihrer Unpünktlichkeit & Co erinnert. Um 8 Uhr fuhr das Colectivo nach Chichen Itza los, sie kam gerade noch rechtzeitig und musste dann am Boden sitzen 😅
    Im Bus lernten wir Briten und zwei Franzosen kennen, wir nahmen uns dann gemeinsam einen Guide zu einem super Preis.

    Leider war der Guide dann aber eine große Enttäuschung, da hätte ich mir schon etwas mehr erwartet gehabt…
    Die Hauptpyramide, die so berühmt ist und Chichen Itza zum Weltwunder macht war nicht so groß wie gedacht aber immerhin größer & beeindruckender als in Cobá.
    Was mir gar nicht gefallen hat: am Gelände standen extrem viele Verkaufsstände, jeden Meter wird man aufs Neue angesprochen, ob man nicht das und das noch kaufen will, das war echt nervig. Ich hatte das Gefühl, dass man es nicht so richtig genießen konnte.
    Heute ist bei Sonnenaufgang die Sonne in einem besonderen Winkel zu den Gebäuden gestanden, leider ist es seit Corona nicht mehr möglich sich den Sonnenaufgang dort anzusehen. Auch das betreten oder raufgehen auf die Pyramide ist leider verboten.
    Was ich ganz spannend fand: zwei Mal im Jahr wird der Schatten einer Schlange auf das Gebäuden projeziert, die Gebäude sind so konstruiert, dass die Geräusche verstärkt werden, zB wenn man klatscht oder etwas ruft, hört man es extrem gut, wie bei einem Konzert hallt es, wenn der König eine Ansprachen hielt konnte es so ein großer Teil der Stadt hören, das war schon cool.
    Von den Massen hat es sich zum Glück gut aufgeteilt und die Hitze war schon erträglicher, auch wenn meine Wasserflaschen nach den 3 Stunden herumlaufen sogar lauwarm waren 😅

    Ich habe mir danach alles noch in Ruhe angesehen und bin dann mit dem Colectivo weiter zur Cenote Ik Kil gefahren. Dort war leider extrem viel los, weil viele Tourbusse auch dorthin gefahren sind. Die Cenote hatte dann übarraschend kühles Wasser, es schwammen eine Art kleine schwarze Welse drinnen, das Wasser hat leider etwas ungut gerochen und die Qualität des Wassers war auch nicht so klar. Ich glaube, dass da einfach zu viele Leute täglich eingelassen werden. Die Cenote an sich war von außen ganz schön, weil Pflanzen von oben herunter gehangen sind, aber sonst hab ichs leider nicht so ganz genießen können.

    Mit dem Colectivo ging es dann zurück nach Valladolid. Ich beschloss mir die Stadt noch etwas anzusehen. Rund um den Hauptplatz standen extrem viele Touristenbusse, da war einfach zu viel los. Dadurch wollten einem die Geschäfte nur abzocken, das hat mich nicht sonderlich begeistert.
    Aber dann, wenn man ein wenig von dem Trubel weggelaufen ist, hat es mir schon gut gefallen: überall waren bunte Häuschen mit einigen netten Shops zu sehen.

    Es gibt auch eine Cenote mitten in der Stadt. Hier war leider die Wasserqualität auch nicht umwerfend. Die Fische, die dort geschwommen sind waren ganz nett. Viele Besucher:innen sind von Klippen auf der Seite runter in die Cenote gespruchen. Das war eher nix für mich, ich habe mir das lieber mit meiner viel zu großen Schwimmweste aus der Ferne angesheen 😆 (meistens ist es nämlich verpflichtend eine Schwimmweste in einer Cenote zu tragen)
    Beim Rückweg habe ich mir dann noch am Hauptplatz eine mexikanische Tanzgruppe angesehen. Die Stimmung am Hauptplatz war auch voll nett 😊

    Es gibt auch noch eine besondere Seitenstraße, die zu einem Kloster führt. Dort ist ein Schriftzug mit ‚Valladolid’ zu sehen. Dort hat mich ein nettes polnisches Pärchen angesprochen. Schüler:innen haben ihren Schulabschluss gefeiert. Alle hatten Roben an. Die Stimmung dort war richtig nett!

    Da ich mich so unwohl in dem Hostel gefühlt habe, entschloss ich mich dann spontan weiterzufahren. Im Nachhinein gesehen war das eigentlich eine Fehlentscheidung, die ich schon etwas bereue. Zum Besichtigen hätte es noch einiges gegeben: die Maya Ruinen von Ek Balam und den Ort Rio Lagartos mit seine Flamingos und einem rosa See.

    Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich mal einem ‚echten‘ mexikanischen Ort bin. Dieses Gefühl wurde aber leider durch die zahlreichen Touristenbusse zerstört. Ich bin schon sehr gespannt, wann ich dieses Erlebnis einmal in Mexiko haben werde.

    Insgesamt war Chichen Itza vielleicht nicht ganz das was ich mir vorgestellt hatte (ich bin doch etwas enttäuscht von diesem Weltwunder), aber Valladolid ist echt ein sehr netter Ort und ich bin froh, dass ich es mir angesehen habe ☺️
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