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  • Day 168

    Isla Holbox

    June 22, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 32 °C

    Ich habe sehr lange überlegt, ob ich hier herfahren soll, aber letztendlich war die Isla Holbox bei der Reiseroutenplanung in Mexiko schon lange in meinem Kopf. Auch wenn sie eigentlich nicht mehr auf meinem Weg lag wollte ich sie mir dennoch noch ansehen.
    Der Bus fuhr verspätet ab und ich war mit einem Franzosen aus meinem Hostel unterwegs. Es gab dann zwei Fähranbieter, die sich halbstündlich mit den Abfahrten auf die Isla Holbox abwechselten: 9 Hermanos und Holbox Express.

    Die Fahrt war bei weitem nicht so spektakulär, wie bei der Fahrt auf die Isla Mujeres, da es leider sehr bewölkt war und es kurz danach sogar zum Regnen anfing. Der Weg zum Hostel verging zum Glück sehr schnell. Ich hatte einen positiven Eindruck vom Hostel und hoffte, dass es dieses Mal keinen Stromausfall gab. Es gab zwar nur in einer Dusche außerhalb des Raumes (kaltes) Wasser. Aber das war besser als gar kein Wasser und es gab keinen Duschkopf, das habe ich auch selten erlebt bis jetzt.

    Nach meiner Ankunft habe ich gleich einmal bei verschiedenen Anbietern wegen Ausflugsoptionen nachgefragt. Eine weitere Motivation zur Isla Holbox zu fahren war, weil ich gelesen hatte, dass es hier Mantas gibt. Nach ein wenig Herumfragen erfuhr ich aber, dass leider noch nicht wirklich die Saison dafür gekommen ist, die startet erst ab Juli. Dies gilt auch für die Flamingos und Walhaie. Derzeit sieht man das alles nur vereinzelt. Irgendwie war ich nicht bereit 70-150€ oder mehr für einen Schnorchelausflug oder für den Ausflug mit den Walhaien auszugeben, wenn die Chancen Mantas zu sehen eher gering sind. Bei den Walhaien gibt es von 5 Malen nur 3 Sichtungen und ich habe dies ohnehin schon in Australien gemacht.
    Ich beschloss am nächsten Tag einen Bootsausflug zu drei vorgelagerten Inseln zu machen. Da waren zwar die Tiersichtungschancen auch sehr gering, aber dafür war die auch am leistbarsten. Was ich hier erlebt habe, lest ihr weiter unten.

    Bevor ich endgültig zum Strand aufbrach ging ich noch kurz ins Hostel und traf auf eine nette Spanierin und eine Engländerin. Wir gingen dann gemeinsam zum Strand und ich war etwas enttäuscht: es war relativ dunkel durch die Wolken am Himmel und auch an sich war das Wasser durch etwas Seegras eher nicht so klar.
    Kurz darauf fing es dann eh schon zum Regnen an. Gut, dass ich extra noch einmal vorher kurz zurückgegangen bin und meinen Regenschirm geholt habe. Außerdem erlebte ich eine lustige Geschichte mit einem Mangoverkäufer. Die Spanierin versuchte für die Britin, die kein Spanisch konnte, einen guten Preis für die komplett überteuerte Mango auszuhandeln. Der Verkäufer war so angefressen, da die Spanierin so ein niedriges Gegenangebot machte, dass er einfach wegging 😅 Die Spanierin war ganz verdutzt 😅 Hierzu muss ich sagen, dass die Insel wirklich komplett überteuert ist und dass man das Gefühl hat, dass hier auf die Touristenpreise noch einmal 50% draufgeschlagen werden. Natürlich handelt man da. Die Amerikaner:innen aber anscheinend nicht, die kaufen alles ohne es zu hinterfragen, das ist mir auf der Insel klar geworden 😂

    Mein erster Eindruck von der Insel: es gibt wieder so Mini Buggys als Taxis, die Straßen sind nicht asphaltiert: es wird viel Sand/Staub aufgewirbelt, wenn die Taxis vorbeifahren und wenn es geregnet hat wird es schnell schlammig. Erinnert mich doch etwas an Nepal 😅 Und die Insel lebt gefühlt zu 99% vom Tourismus und das ist teilweise echt etwas frech. Für eine Postkarte wurden in einem Geschäft fast 7€ (!) umgerechnet verlangt. Und nein, ich hab mich nicht verhört. Ich hab dann noch einmal nachgefragt und er hat den Preis bestätigt. Und es war wirklich nur eine stinknormale Postkarte und nichts Spezielles mit Musik oder so. Bin dann lachend aus dem Geschäft rausgegangen, weil ich es einfach nicht glauben konnte, dass man so frech sein kann. Da bringt selbst vehandeln nichts mehr 😅

    Während des Regens flüchteten wir zurück ins Hostel und ich entspannte etwas auf der Hängematte und genoss die angenehme Brise 🥰 Dabei war auch zufällig gerade ein voll süßer Golden Retriver im Hostel. Wer mich kennt weiß, wie sehr ich diese Hunderasse liebe!
    Anschließend gingen wir später zunächst zum Strand und sahen uns einen der atemberaubendsten Sonnenuntergänge an, die ich auf meiner Weltreise bis jetzt gesehen hatte! Damit hatten wir nach dem Regen wirklich nicht mehr gerechnet gehabt. Anschließend gingen wir zu einem lokalen Restaurant zu günstigen Preisen und leckeren Tacos & Quesadillas! Anschließend schauten wir noch einmal zum Strand und dachten uns schon, dass da plötzlich ein Flamingo steht. Letztendlich war es ein anderer großer Vogel, dennoch war es richtig cool! Dann sahen wir noch etwas im Dunkeln hin und herhuschen und glauben, dass es ein Waschbär war, der hier in Gegend typischerweise lebt. Ein großer Wermutstropfen an dem Abend waren für mich die zahlreichen Moskitos, die es auf der Insel gab und die es leider alle augenscheinlich auf mich abgesehen hatten. Ich hatte mich dann eh schon mit Moskitospray eingesprüht und dennoch Stiche auf beispielsweise der Ferse abbekommen, das war richtig nervig.

    Am nächsten Tag startete mein Bootstrip mit zwei älteren mexikanischen Pärchen. Eines davon war aus Mexiko Stadt und bot mir sogleich netterweise ihre Telefonnummer an, falls ich dort was brauchen sollte. Zunächst fuhren wir zur Insel de los Pájaros, die Vogelinsel. Dort gab es einen kleinen Steg, wo man etwas näher zur Insel hingehen konnte, um die Vögel zu beobachten. Es waren wirklich einige Vögel zu sehen, auch Pelikane. Angeblich waren dort auch Flamingos, aber durch das dichte Buschwerk konnte ich leider genau gar nichts sehen. Auf dem Weg zum Naturschutzgebiet Yalahau blieb der Kapitän kurz stehen. Plötzlich waren einige Delfine in der Nähe unseres Bootes zu sehen, richtig cool! Sogar ein kleinerer Delfin war zu sehen, es handelte sich um eine kleine Herde. Auch wenn ich auf der Reise mittlerweile schon einige Delfine gesehen habe, freue ich mich immer wieder sehr darüber sie zu sehen 🥰

    Im Naturschutzgebiet Yalahau gab es dann einen kleinen glasklaren Teich und einen Aussichtsturm. Rundherum gab es wieder einige Mangroven, richtig schön. Im Teich tummelten sich überraschenderweise doch ein paar Fische, richtig cool! Außerdem gab es einen kleinen Aussichtsturm von dem man einen schönen Ausblick auf die Umgebung hatte. Am Ende entspannte ich noch kurz in einer der zahllosen Hängematten dann ging es eh schon wieder weiter. Unser letzter Halt war die Isla Paraiso, die wirklich wie ein Paradies wirkte und verschiedene Blautöne des Meeres bot. So richtig einen Strand gab es leider nicht, aber das Wasser an sich war wirklich schön. Auch hier gab es wieder einen kleinen Aussichtsturm. Locals fütterten mit Obst Leguane und hatten eine große Freude damit, das war für mich auch ganz spannend. Dann ging es wieder zurück zur Isla Holbox.

    Die verbliebene Zeit bis zum Bus nutzte ich um mir noch die anderen Strände in der Umgebung anzusehen. Leider lag auf einigen wirklich wieder sehr viel Seegras. Das Wasser hatte teilweise schon eine schöne (grünliche) Farbe, aber auch durch die Bewölkung ist dies nicht immer ganz zur Geltung gekommen. Und heiß bzw schwül war es dennoch sehr. Am Strand gingen die Mango-/Kokosnussverkäufer stetig auf und ab und ich traf dann zufällig auf Elisabeth aus Deutschland wieder, mit der ich zuvor einen Tagesausflug in Bacalar gemacht hatte. Dann musste ich eh schon wieder los zur Fähre.

    Insgesamt war dieses Mal glaube ich etwas Wetterpech dabei bzw war ich für die Tierwelt, die ich gerne gesehen hätte, etwas zu früh dran. Insgesamt ist es dennoch eine schöne Insel und der Bootsausflug heute hat mich positiv überrascht. Dennoch hat mir die Isla Mujeres viel besser gefallen.
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