• Thermalquellen

    Baños

    14 Ağustos 2023, Ekvador ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Anreise von Latacunga nach Baños war etwas angespannt: wir mussten über Ambato fahren. Ambato ist eine riesige Stadt mit 3 Busterminals. Von unserem Busterminal fuhr natürlich kein Bus nach Baños. Ein anderer Bus nahm uns dann mit und ließ uns mitten an der Hauptstraße aus, der erstw Bus nach Baños wollte uns dann nicht mitnehmen. Zum Glück kam kurz danach der nächste Bus nach Baños, leider bekamen wir nur mehr einen Sitzplatz, aber immerhin saßen wir im Bus. Leider standen wir dann auch noch ewig im Stau, da heute der Unabhängigkeitstag, der eigentlich am 10.8. unter der Woche stattfand, nachgeholt wurde. Es war extrem viel los in Baños. Unsere Unterkunft (Princesa Maria) war dann wirklich ein Glücksgriff, voll eine nette Familie, die uns gleich mit zahlreichen Tipps zu Baños versorgt hat. Anschließend beschlossen wir noch in Baños herumzuspazieren. Wir gingen in ein einheimisches Lokal, welches komplett voll war. Netterweise boten uns ein Vater Tochter Gespann an, sich zu ihnen zu setzen. Wir kamen etwas ins Plaudern, ich übersetzte für Claudia. Das war wirklich ein voll nettes Gespräch ☺️
    Auf der Straße gab es einen Street Art Bewerb, es wuselte überall und wir ließen uns treiben, schauten uns die Kirche und die Hauptplätze an. Die Stadt gefiel uns auf den ersten Blick richtig gut.

    Am nächsten Tag schauten wir uns einen großen Sonntagsmarkt an und kauften dort frisches Gebäck (kleine Germteigweckerln mit Honig gefüllt, noch warm aus dem Ofen) und frisches Obst. Dann fuhren wir mit dem öffentlichen Bus zum Cascada del Diablo, der Hauptattraktion in der Gegend. Alternativ hätte man auch mit dem Fahrrad fahren oder eine Chiva nehmen können. Eine Chiva ist eine Art Partybus mit lauter Musik und Discobeleuchtung und bei den einheimischen extrem beliebt. Wir bevorzugen doch den öffentlichen Bus und wurden komplett abgezockt. Zum Glück ist der Fahrpreis sehr gering, aber jeder Bus verlangte einen anderen Fahrpreis, schon sehr dubios und ärgerlich. In Rio Verde beim Cascada del Diablo angekommen, merkten wir, dass noch immer extrem viel los ist. Zunächst gingen wir noch an einem kleineren Wasserfall vorbei, dann musste man über zwei Hängebrücken zur Hauptattraktion gehen. Die Gehwege waren nicht sehr breit und es war komplett ein Gedrängel (insbesondere als wir fertig waren bildeten sich lange Warteschlangen). Der Wasserfall an sich war dann schon ziemlich beeindruckend und schön. Durch die Regenmengen der letzten Tage hatte das Wasser eine enorme Kraft. So richtig nahe konnte man dennoch nicht hingehen, wenn man nicht riskieren wollte, dass man komplett durchnässt ist.
    Da der Ort sehr touristisch wirkte, beschlossen wir mit dem nächsten Bus zum Cascada Manto de la Novio zu fahren. Dies war dann ganz nett, aber nicht sonderlich spektakulär, da der Wasserfall relativ weit weg war. Anschließend fuhren wir noch zum Agoyan Wasserfall. Dieser war noch einmal besonders schön, da kleinere Ströme schön zusammenronnen. Man hätte dort auch Canoyping machen können oder mit einer Art kleinen Seilbahn näher zum Wasserfall hinfallen können. Darauf verzichteten wir aber. Mit dem nächsten Bus fuhren wir dann noch an einem Wasserkraftwerk vorbei und dann zurück nach Baños.

    Dann beschlossen wir noch eine kleine Siesta zu machen bevor wir zum Thermalbad de la Virgen spazierten. Da gleich neben Baños ein größerer Vulkan ist, gibt es warme Quellen, wo man darin baden kann. Uns wurden von der Unterkunft zwei Thermalbäder empfohlen, wir entschieden uns für das Nähere. Dieses ist gleich neben einem netten Wasserfall, der in der Nacht beleuchtet ist. Um dort baden zu dürfen sind Badehauben verpflichtend. Netterweise durften wir uns gratis Badehauben aus Stoff von unserem Hostel ausborgen. Leider schienen diese aber noch nie gewaschen worden zu sein, sodass sie wirklich wiederlichst stanken. Unsere Sachen konnten wir im Bae bei einem Herren in Spinden deponieren. Da die Becken der Thermalbecken unglücklicherweise grün ausgemalt wurden, sahen diese leider auch nicht sonderlich sauber aus. Es gab insgesamt 4 Becken mit unterschiedlichen Temperaturen. Zwei Becken waren wirklich sehr heiß, hier hielten wir es, wenn überhaupt, maximal 5 Minuten aus. Ein Becken war wirklich angenehm temperariert, nur waren dort sehr viele kleine Kinder, die herumspritzten was das Zeug hält. Da die Bäder draußen sind und es keine Liegen oder Sonstiges gab, blieben wir ca 1,5 Stunden in den Becken und machten uns dann wieder auf den Rückweg zur Unterkunft.

    Am nächsten Tahg hatte ich mir eine Rafting Tour gebucht, während Claudia den Vormittag entspannt in Baños verbrachte. Meine Rafting Gruppe war sehr international: im Boot saßen wir zu 6. aus Südkorea, Chile, Marokko, zwei Israelis und ich. Unser Guide war voll nett, wir bekamen einen langen Neoprenanzug, einen Helm, eine Schwimmweste, Schuhe und ein Paddel zur Verfügung gestellt. Zunächst absolvierten wir noch Trockenübungen, um den gleichzeitigen Paddelschlag und die Befehle zu üben. Es gab 3 Befehle: vorwärts, rückwärts und ‚chicken‘ (=sich so schnell wie möglich auf den Boden des Bootes setzen). Es gibt beim Rafting die Schwierigkeitsstufen 1-6. Wir hatten die Stufen 2-3 und ich muss zugeben, dass hat mir schon gereicht. Das Wasser war wirklich eiskalt und der Fluss hatte schon zahlreiche Strömungen, die teils wirklich heftig waren. Nach ca 5 Minuten sah ich wie der Südkoreaner und der Israeli mit voller Wucht aus dem Boot rausgeschweppt wurden. Der Israeli war komplett geschockt, der Südkoreaner war ein Adrenalinjunkie und lachte nur. Ich hatte doch etwas Respekt vor der starken Strömung und musste kurz an meinen Unfall denken. Einmal gab es eine starke Wassergrube und ich hörte den Guide auf Spanisch zu der Chilenin sagen, dass wir durch die leichte Besetzung des Bootes durchaus kentern könnten. Ich begab mich sofort in die Chicken Position und zum Glück ging alles glatt. Man hätte dazwischen auch mal hineinhüpfen und sich von der Strömung treiben lassen können, aber das war mir zu abenteuerlich. Cool war wiederum der Teamgeist, der beim Paddeln entstand. Wie schrien immer laut ‚one, two‘, um im Einklang zu paddeln und es gab Paddel High Fives. Nach ca 1,5 Stunden war es auch wieder vorbei und ich war froh, dass ich wieder heil herunten war. Danach bekamen wir noch eine Wassermelone und eine Banane. Wir fuhren dann noch gemeinsam Mittagessen, wo ich einen kleinen Fisch mit Kartoffeln, Nudelsalat und Reis bekam. Spannenderweise war ich schon fast in Puyol, dem Eingang in den ecuadorianischen Jungle. Man merkte eine Veränderung der Flora und ich sah ein Strohaus eines indigenen Stammes vom Fluss aus.

    Am Nachmittag beschlossen Claudia und ich dann noch mit einem öffentlichen Bus zum Arból de las Casas zu fahren. Hierbei handelt es sich um ein Baumhaus hoch in den Bergen, mit wunderschönen Garten und Schaukeln. Wir hatten wenige Erwartungen und waren froh, dass es nach dem bewölkten und regnerischen Vormittag doch noch sonnig am Nachmittag war. Der Arból de las Casas war dann richtig cool! Einerseits war der Garten dort wunderschön, andererseits sahen wir dort unzählige Kolibris, die wie begeistert beobachteten. Man konnte in das Baumhaus gehen und hatte einen tollen Blick auf die grüne Umgebung und die Schaukel war auch richtig cool zum Ausprobieren. Insgesamt hat es uns richtig gut gefallen. Als wir dann auf den Bus zurück warteten, wurde es richtig neblig und es zog komplett zu. Dabei konnten wir noch einen tollen Regenbogen sehen. Dann besorgte ich mir noch ein typisches Essen für die Gegend: eine Kochbanane mit geriebenen Käse und Mayonaise drauf. War sehr lecker und sättigend. Typisch für die Gegend ist auch der Zuckerrohrsaft, den ich aber schon kannte und Claudia nicht probieren wollte. Wir organisierten uns noch für unsere Weiterfahrt bei einem Bäcker Essen und dann hieß es eh schon zusammenpacken.

    Alles in allem hat mir Baños richtig gut gefallen! Der Ort ist klein und touristisch, aber nicht zu extrem und wir haben das nach dem Diebstahl glaube ich beide einfach gebraucht. Auch die Sachen, die wir hier gemacht haben waren alle auf ihre Art und Weise cool und mir wird Baños immer positiv in Erinnerung bleiben ☺️
    Okumaya devam et