• IngapircaCajas NP

    Cuenca & Ingapirca & Cajas NP

    16 augusti 2023, Ecuador ⋅ ☁️ 10 °C

    Von Baños ging es dann mit einem direkten Bus von 8.45 Uhr bis ca 16.45 Uhr nach Cuenca, unserem nächsten Reiseziel. Die Busfirma machte zum Glück einen sehr seriösen Eindruck, da es einen eigenen VIP Wartebereich gab, wo wir auf den Bus warten durften und die Busfahrer mit schönem Hemd und Krawatte einfach schicker wirkten. Wir zahlten für das Ticket auch relativ viel für ecuadorianische Verhältnisse, aber das war es definitiv wert! Die Fahrt verging dann eher schleppend. Es wurden vier komplett unterschiedliche Filme gezeigt: ein blutiger Kriegsfilm mit Bruce Willis, ein Drama mit Adam Sandler, eine Komödie mit Jennifer Anniston und der letzte James Bond Film. Vom Busterminal in Cuencas Innenstadt war es zum Glück nicht weit zu gehen. Nach dem einchecken gingen wir noch in ein ecuadorianisches Lokal, welches uns das Hostel empfohlen hatte und es war wirklich außerordentlich lecker. Für Cuenca typisch sind anscheinend große gekochte Maiskörner (mote blanco o sucio) mit Soße, Fleisch, ein Polentaknödel und Salat. Es war wirklich lecker!

    Am nächsten Tag gaben wir unsere Wäsche in einer Wäscherei ab und gingen dann vom leckeren Frühstück der Unterkunft gestärkt zum Busbahnhof. Leider fanden wir nicht gleich die richtige Busfirma und glaubten der anderen Busfirma, dass es keine Direktbusse nach Ingapirca gibt. Das war leider eine weitere Verarsche, zum Glück war das Ticket nach Caña nicht teuer. Gleich darauf entdeckte wir das Busunternehmen, welches direkt nach Ingapirca fährt, 3 Minuten vor der geplanten Abfahrt. Glücklicherweise konnten wir dort dann noch mitfahren. Die Fahrt dauerte ca 2,5 Stunden. Dort angekommen wurden wir gleich als Gruppe zusammengefasst und mussten etwas bis zur gemeinsamen Führung warten. Man darf die Ruinen nämlich nicht ohne Guide betreten. Die Zeit nutzten wir, um uns das kleine Museum nebenbei anzusehen. Anschließend war die Führung grundsätzlich auf Spanisch, aber Claudia und zwei deutsche Mädels bekamen eine englische Spezialführung vom Guide. Ingapirca wurde nur für zeremonielle Zwecke von den Inca genutzt. Auch wenn nicht mehr allzu viel übrig ist, war es ganz spannend. Außerdem grasten ein paar Lamas bei den Ruinen, das war ganz nett 😊 Der Bus ging dann leider schnell wieder zurück, sodass wir leider nicht mehr eine Felsformation, die Inkagesicht heißt, und natürliche Bäder der Inka ansehen konnten. Dies wäre mit einem kleinen Spaziergang verbunden gewesen, in der Zeit wäre der Bus allerdings schon weggefahren.

    Den restlichen Tag spazierten wir noch durch Cuenca und entdeckten diese überaus nette Stadt. Am Abend kehrten wir noch in ein französisches Bistro ein und ich aß seit 8 Monaten zum ersten Mal wieder eine Quiche 😋

    Am nächsten Tag fuhre wir in der Früh ca 1.15 h zum Parque Nacional de Cajas. Da es in der Früh in Cuenca ziemlich bewölkt war, machten wir uns schon Sorgen, dass uns im Nationalpark ein Wetter wie beim Cotopaxi erwarten würde. Zum Glück gab es dann aber Sonnenschein und einen wolkenlosen Himmel als wir beim Besucherzentrum ankamen. Dort berieten uns zwei Herren über die möglichen Wanderwege in der Region. Da wir noch den ganzen Tag zur Verfügung hatten wurde uns eine 5-stündige Wanderung vorgeschlagen. Der Weg wurde uns noch beschrieben und es gab eine sehr schlechte Karte. Auch wenn der Weg an sich gut ausgebaut war, kann man das von den Hinweisschildern leider definitiv nicht behaupten. Leider fanden wir die Abzweigung zu unserem Weg einfach nicht und gingen dann unabsichtlich eine Runde um den See. Als wir es bemerkten war es leider schon viel zu spät, echt schade. Dennoch konnten wir eine sehr schöne und abwechslungsreiche Vegetation auf dem Weg beobachten. Auch der Ausblick auf die Lagune war sehr nett. Der Nationalpark war abermals auf fast 4000 Meter Höhe oben, sodass meine Finger wieder anschwollen und Claudia einen großen Durst entwickelte. Schon lustig wie sich die Höhe auf unsere Körper auswirkte. Zurück beim Besucherzentrum genossen wir noch die Aussicht auf die Lagune und sahen uns eine kleine Ausstellung zum Nationalpark an. Coolerweise kam dann noch ein wildes Lama direkt vor uns auf einen Stein zum Stehen. Das war die perfekte Fotoposition und ein glücklicher Zufall. Anschließend warteten wir bei der Bushhaltestelle wieder auf den Bus zurück nach Cuenca, der zum Glück auch nach 10 Minuten kam.

    Am Nachmittag nutzten wir die verbliebene Zeit und spazierten noch etwas herum. Eigentlich wollten wir uns für den nächsten Tag noch einen Kochkurs ausmachen, aber das Lokal war dermaßen unfreundlich und wollte uns dann auch noch abzocken, dass wir darauf dankend verzichteten. Wir entdecketen noch den lokalen Fluss und sahen am Hauptsplatz und an den Straßen runherum viele Autos mit Wahlwerbung und eine Wahlkampfveranstaltung für den ermordeten Politiker. Wir gingen dann noch seine sehr leckere Lasagne essen und ich traute mich über eine Kugel extrem leckeres Eis.

    Am nächsten Tag starteten wir den Tag gemütlich mit Skypen bevor wir zur Kathedrale von Cuenca gingen. Dort konnte man auf die Terrasse rauffahren und hatte einen tollen Ausblick auf die Stadt und die Kuppeln der Kirche. Anschließend spazierten wir durch die Stadt und entdeckten die diversen Märkte: zwei Essens- bzw Lebensmittelmärkte (auf Einem wurde man auf Wunsch wieder mit Kräutern abgeklopft wie bei dem Maya Ritual in Mérida), einen Blumenmarkt und zwei Handwerksmärkte. Wir ließen es uns gut gehen und gönnten uns leckere Nachspeisen in einem Café (ich konnte endlich den sehr leckeren 3 Leches Kuchen probieren) und wollten am Abend noch wo eine Kleinigkeit trinken gehen. Dies war aber wieder erwarten nicht gescheit möglich, da durch die bevorstehende Wahl ein Alkoholverbot für das ganze Land verhängt wurde. Schon lustig, wenn man ein Mal in zwei Wochen was trinken gehen will und dann ist das gar nicht möglich 😂 Wir begnügten uns mit einem Smoothie ;)
    Die Stadt ist in einem sehr schönen Kolonialstil gebaut und gilt laut Reiseführer als schönste Stadt Ecuadors. Uns hat besonders gut die kleine Gasse neben der Kirche mit schönen Lichtern am Abend gefallen. Außerdem gab es nette Shops und Lokale. Wenn die Lokale zusperrten, wirkte die Stadt wie ausgestorben abends. Worin sich Cuenca wirklich von anderen Städten abhebt: es gibt eine Straßenbahn.

    Insgesamt war es eine schöne Zeit in Cuenca. Vom Wetter her hats super gepasst, die Busverbindungen für die Tagesausflüge waren super und Cuenca an sich hat uns auch gut gefallen 😊
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