• V.S. Giovanni - Patti 103 km - 1.160 m

    September 28, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach dem verspäteten Essen am Vorabend habe ich mir keinen Wecker gestellt. Da die Fähre nach Messina alle 20 Minuten fährt, ließ ich es gelassen angehen. Ich erwischte die Fähre 9:40 Uhr, redete mit einem Motorradfahrer, der als selbständige Tätigkeit Benzin nach Sizilien schmuggelt mit 2 Riesenseitenkoffern, voll mit 1,5 Literflaschen. Er hatte kein Problem ein Foto zu machen. Vito ist sein Name….
    Viele Motorradfahrer 60+ mit Frauen waren auf der Fähre. Es ging alles ziemlich flott und schon war ich in Messina. Die Stadt machte einen entspannten Eindruck, nicht so auf Massentourismus getrimmt. Trotzdem gab es einen 4 km langen Lungomare (Strandpromenade) mit Radweg.
    Dann ging es ziemlich flach um die östliche Landzunge herum immer an der Nordküste entlang. Die Steigungen waren immer nur so 100 m hoch und es ging gut voran. Nach 45 km hatte ich das Zuckerfrühstück verbraucht und ging in ein Hotelrestaurant Mittag essen, Wolfsbarsch vom Grill, direkt an der Theke, genau auf den Punkt zubereitet vom fast 80-jährigen Koch, der auch der Chef des Ganzen zu sein schien. Nachspeise Pistazieneis.
    Das Personal, alles in Familie, sprach deutsch.
    Nach einer Stunde überholten mich zwei Schweizer mit ordentlich Gepäck. Sie leben und arbeiten in Palermo und waren auf Radtour, eben auf dem Rückweg. In Milazzo machten sie Station, um zu schnorcheln - hier gibt es ein Naturschutzgebiet auf Land und im Meer mit sehr vielen Fischarten. Vorher aber luden sie mich zu einem speziellen Eis ein. Die Eisdiele ist in der höchsten Qualitätsstufe gelistet und ein Pilgerort für Eisverrückte.
    Wir redeten noch ein bisschen über Radtrekking, insbesondere die Ausrüstung, da mein Gepäck auffällig klein war. Reto und Tamara…
    Ich fuhr wieder ein Stück zurück zu meiner Strecke. Der leere Strand verleitete mich zu einem Bad. Ich lag ja gut in der Zeit.
    Die Straße holperte etwas. Die Ausweichstrasse für einen Brückenbau war so löchrig, dass ich komplett durchgeschüttelt wurde.
    Dann kam doch noch ein längerer Anstieg nach Tindari mit ein paar Regentropfen und wieder eine schöne Abfahrt nach Patti, wo ich ein sehr clever ausgestattetes B&B hatte.
    Dort war auch gerade ein Pärchen aus Moabit.
    An der Strandpromenade essen gegangen. Erstaunlich viel los und deutlich teurer als in Kalabrien. Habe sonst immer was zum Überziehen mit und nie gebraucht. Heute war es umgekehrt, ich war komplett durchnässt und durchgefroren.
    Read more