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- 2023年2月22日水曜日
- ⛅ 35 °C
- 海抜: 518 m
カメルーンNtui4°26’42” N 11°37’34” E
Erster Deutschunterrichtstag

Jetzt kann ich’s ja schreiben, damit sich niemand Sorgen hätte machen müssen. Gestern, am 2. Tag, bei meinem Hungeranfall habe ich fast geheult und gedacht, wie soll ich es nun 1 1/2 Monate hier aushalten, kein Wasser, kein Essen, 2 tatsächlich lebensnotwendige Dinge, die mir seltenst so wichtig erschienen, einfach auch, weil ich (bisher) kein eigenes Geld habe.
Charles ist heute für 2 Tage weggefahren und ich habe schon leichte Verlustängste. Yvette und ich werden langsam warm miteinander, mit Josué kann man sich unglaublich tiefgründig unterhalten, Bonheur ist eine kleine Diva, aber sitzt beim Lesen glücklich auf meinem Schoß.
Joel und ich kommen auch ganz gut klar, er spricht nur Französisch und Fufu (?), hier eine Seltenheit kein Englisch zu können. Ich glaube ich habe den Unterschied zwischen savoir und connaître jetzt raus.
Irgendwann nachdem wir uns eine Stunde lang zu siebt die Frisbee zugeworfen haben habe ich etwas realisiert. Ich möchte gar nicht, dass meine Kinder mit Handys, Internet, Computern, Computerspielen, tausendfacher Ausstattung an Plastikscheisse und so weiter aufwachsen. Ich möchte aber auch nicht, dass sie an Malaria sterben können, Polio bekommen oder (davon werde ich morgen berichten, weil ich noch keine neutrale Gemütslage dazu einnehmen konnte) schlechte Bildung erhalten.
4 Dinge: Zugang zu sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Hygieneartikel und medizinische Versorgung. Gute Bildung und Zugang zu Elektrizität. Liebe und eine frei wählbare Zukunft.
Das ist das, was ich mir, wo auch immer, wünsche. Ich wünsche mir glückliche und zufriedene Kinder wie hier, die wissen, wie der Hase läuft. Die sich selbst versorgen können, hilfsbereit, schlau, fleißig und liebevoll sind. Die selbst Beschäftigung finden und nicht von nutzlosen Gegenständen abhängig sind.
Mein „Ausflug“ hierhin wird men Leben in Deutschland (leider) nicht groß verändern, aber, wenn ich so drüber nachdenke habe ich nichts dadurch verloren, dass ich kein Internet und kein Handy habe. Ich möchte einmal schreiben, dass es mit gut geht. Ich möchte meinen Schülern online mitteilen, dass wir den Unterricht erst im April fortsetzen können. Ich möchte dem Bafögamt antworten, eine wichtige Email schreiben und mich für einen weiteren Unikurs einschreiben. Aber abgesehen davon diesen Text hier auch posten zu wollen ist das eigentlich alles nicht so wichtig, als dass ich mein Handy und WLAN wirklich bräuchte. Es ist convenient. Und nervig.
Frohen Aschermittwoch!もっと詳しく