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  • Day 57

    Zwischen Bäumen und Agaven

    April 30, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach dem wohl unfreundlichsten Bäckereibesuch unseres Lebens, assen wir total enttäuscht unsere trockenen Brötchen, erschüttert von der Erkenntnis, dass nicht alle Mexikaner nett sind. 😐
    C'est la vie, weiter geht’s.
    In der Annahme, dass irgendwo in dieser Stadt uns ein Bus oder Colectivo nach Tule fahren kann, stolpern wir durch die Strassen. Wir fragten uns durch und wurden auch angesprochen, was wir den suchen würden.
    Unsere Gesichter sprachen wohl Bände. 🤔😶 Jedenfalls fanden wir die richtige Strasse, beobachteten die verschiedenen Busse und wie sich die Einheimischen so anstellten.
    Als wir kapierten, wie es funktionierte, kam ein Mann 👷🏽‍♂️, der eigentlich auf einer Baustelle arbeitete, auf uns zu und versicherte uns, dass er uns den richtigen Bus herwinken würde. Auf das hatten wir eigentlich keine Lust, wählten dann aber den einfachsten Weg.😬
    Wir liessen ihn machen und drückten ihm fünf Pesos in die Hand, worauf er dem Himmel dankte. 🙏🌤️

    So sassen wir im Bus, stiegen 30 Minuten später in Tule aus und gingen in eine grosse Markthalle mit verschiedenen Ständen essen. 🫓🥑🌮 Wie üblich, wurden wir von etwa zwölf speisekarteschwingenden Personen angeschrien, wir sollen uns zu ihrem Stand setzen. Sich dann für einen Ort zu entscheiden ist gar nicht so einfach. 😂
    Den Bauch voll mit Tlayuda ("Oaxaca-Pizza") liefen wir in den Park.
    Und tadaaaaa 🥁: der dickste Baum der Welt! 🌳Naja vielleicht der dickste Baum der Welt. Je nach Internetquelle ist es vielleicht ein amerikanischer Baum 🇺🇸 🤷‍♀️
    Unser Mexikaner ist jedenfalls eine Sumpfzypresse, 2000 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 14 Metern! 😮
    Wir zahlten Eintritt um den Baum von nahem zu sehen, darauf wurden unsere Beine mit etwas eingesprüht, von dem wir hoffen, dass es nicht allzu giftig ist. ☠️
    Wir umrundeten den Baum und hatten dank seinem Umfang von 58 Metern auch viel zu sehen. Früher nahm man an, dass es mehrere Bäume sind, man hat jedoch rausgefunden, dass es tatsächlich nur einer ist.
    Wir sind schwer beeindruckt, der Baum auch, er ist 636 Tonnen schwer. 😋
    So setzten wir uns ein wenig hin und glotzten den Baum an. Es war grandios.

    Grandios war auch der folgende Tag. Wir starteten den Tag beim Bäcker unseres Vertrauens und assen prophylaktisch ein riesiges Brötchen. 🥖 Wir suchten wieder eine Weile nach dem richtigen Bus und fuhren 25 Kilometer nach Tlacolula de Matamoros.
    Chantal fand in den Weiten des Internets eine gratis Mezcaltour. 🥃🌵 Und so standen wir vor der "El Rey del Matatlan". Wir wurden sogleich zu einer Führung eingeladen und unser Führer José erklärte uns, wie man Mezcal brennt.
    Er zeigte uns die verschiedenen Agaven, welche zwölf bis 25 Jahre alt sein müssen, bis sie verarbeitet werden können.
    Die Agaven kommen dann ohne Blätter in eine riesige, mit Steinen ausgekleidete Feuergrube.
    Zugedeckt, schwellen sie dort etwa sechs Tage vor sich hin. Anschliessend werden die Agaven mit einem grossen Stein ausgedrückt. Der Agavensaft wird aufgefangen und in grosse Holzbehälter zum Gären gegeben. Nach der Vergärung wird noch zwei Runden destilliert und der Mezcal ist bereit zur Lagerung. Mal länger, mal kürzer, mal im Fass, mal in der Flasche. Bei einigen auch mit Wurm 🪱 oder Schlange 🐍, das soll den Geschmack beeinflussen. 🤔Wir durften uns dann in den bunten, schattigen Garten setzen und zack 🎉 stand José mit zwölf Flaschen, Orangen, Nüssen und Chilisalz da. Wir degustierten uns durch und gaben bei den Likören irgendwann auf. 😵
    Die Degustation war interessant, doch wird der Mezcal dem Bier keine Konkurrenz machen können. 🥰
    In unserem Rucksack hat keine Flasche Schnaps Platz, daher gaben wir lieber José für die tolle Führung ein grosszügiges Trinkgeld.
    Etwas beduselt fuhren wir stehend in dem vollen Bus nach Oaxaca zurück.
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