• Nach Nan

    December 20 in Thailand ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Tag begrüsste uns mit einem überraschend starken Frühstücksbuffet. Um 07:30 assen wir Reis, Gemüse und Spiegeleier bis kurz vor dem Platzen. 🤰
    Ein paar Schlücke Kaffee zum Runterspülen, dann waren die Taschen wieder gepackt für die Weiterfahrt. 🎒
    Zum Abschied drückte uns die Rezeption noch ein vakuumiertes Bananen Sticky Rice in die Hand. Sehr aufmerksam.
    Wir verschwanden im kühlen Morgennebel. Unser erster Halt war der Wat Phra That Inkhang. Der Tempel liegt ruhig in den Hügeln ausserhalb von Nan und ist ein klassischer nordthailändischer Bergtempel.
    Im Zentrum steht ein kleiner, goldener Chedi, der eine Buddha Reliquie beherbergen soll. Rundherum finden sich sitzende und stehende Buddha Figuren, Naga Skulpturen als Wächter und schlichte Gebetsplätze.
    Kein Prunk, keine Massen, dafür viel Ruhe. Während der gut dreissigminütigen Fahrt verzog sich der Nebel langsam, der Himmel wurde blau und die Aussicht immer weiter.
    In der Anlage waren wir ganz alleine. 👩‍❤️‍💋‍👨
    Beim Verlassen der Anlage rollte gerade ein Tourbus voller gut gelaunter Thais an. Perfektes Timing.

    Fünf Minuten später erreichten wir den Wat Na Khu Ha. Der Tempel liegt eingebettet zwischen Feldern und ist vor allem für seinen langen Bambuslaufsteg bekannt. Die Bambusbrücke schlängelt sich über die Reisfelder und ist rund 300 Meter lang.
    Normalerweise leuchtet hier alles sattgrün, bei uns war der Reis bereits geerntet. 🌾
    Trotzdem hatte der Weg seinen Charme. Weitblick, Ruhe und das langsame Knarzen unter den Füssen.
    Am Ende des Stegs wartete ein kleines Café. Wir setzten uns, tranken einen eiskalten Cappuccino und blieben länger sitzen als geplant.
    Dann begann der Teil des Tages, den man nicht beschreiben kann, ohne erneut ins Schwärmen zu geraten. Die erste Stunde der Weiterfahrt war einfach nur der Hammer. Kein Auto vor uns, kein Auto hinter uns, kein Gegenverkehr. Die Strasse schlängelte sich durch dichte Wälder, teils trocken, teils sattgrün, mit hohen Bäumen, Bambus, Farnen und immer wieder offenen Stellen mit Blick in die Hügel.
    Es roch nach Erde, warmem Holz und leicht nach Harz.
    Die Natur wirkte unberührt, fast gleichgültig gegenüber der schmalen Asphaltspur, die sich durch sie zog. An manchen Stellen sah es aus, als hätte sich der Wald die Strasse bereits zurückgeholt. Abgebrochene Ränder, Risse im Asphalt. Aber das kannten wir ja schon.

    Irgendwann spuckte uns die Strecke wieder auf den Highway und die letzten vierzig Kilometer bretterten wir Richtung Nan. 🛣
    In Nan angekommen standen wir zuerst etwas ratlos vor unserer Unterkunft. Niemand da. 🤔 Kurz über Booking geschrieben, fünf Minuten später kam jemand angerannt, grinste und hiess uns herzlich willkommen.
    Wir bezogen unser Zimmer in einem urigen Holzhaus. Die Inneneinrichtung wirkte wie eine Mischung aus Gästehaus und kleinem Museum. Viel Holz, alte Möbel, liebevolle Details. Sehr schräg, sehr gemütlich. 👍
    Nach kurzem Durchschnaufen stand noch ein Tempel auf der Liste, bevor die Sonne unterging. Also wieder rauf auf den Roller zum Wat Phra That Khao Noi.
    Der Tempel thront auf einem Hügel oberhalb der Stadt und ist über 600 Jahre alt. Besonders markant ist die grosse, stehende Buddha Statue, die über Nan blickt.
    Sie ist rund neun Meter hoch und gilt als Schutzfigur für die Stadt. Von oben hat man einen weiten Blick über Nan und das umliegende Tal.
    Oben angekommen merkten wir schnell, dass unser Kopf nicht mehr ganz auf der Höhe war. 🫨
    Zu viel Fahrtwind, Sonne und viele Eindrücke. Wir setzten uns auf eine Bank, sagten wenig und schauten einfach.
    Als wir uns Nan näherten hatte es sich angefühlt, als würden wir auf eine Grossstadt zufahren. Von oben sah Nan dann eher aus wie ein paar Häuser, die zufällig im Wald verteilt sind.
    Irgendwann meldete sich der Hunger. Unser Frühstück war definitiv Geschichte. Also assen wir das vakuumierte Bananen Sticky Rice Ding. Sah komisch aus, schmeckte aber überraschend gut. 😊

    Danach stürzten wir uns auf den Nachtmarkt. Wir kauften alles, was uns anlachte. Knusprige Käsebällchen mit Seegras, Wurstspiesschen, Nudeln, Wontons und eine Omelette mit Reis. Gegessen wurde auf einem grossen Platz mit ausgelegten Matten.
    Also Schuhe aus, hinsetzen wie alle anderen auch. Rundherum bestimmt fünfhundert Menschen.
    Auf einer Bühne vor uns sangen Kinder schräg, tanzten krumm und hatten offensichtlich den Spass ihres Lebens.
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