• Quetzaltenango - die ersten Ausbrüche

    Mar 5–10 in Guatemala ⋅ ☁️ 24 °C

    Grenzerfahrungen werden nicht besser. Mal ehrlich... man muss suchen, bis man jemanden gefunden hat, der einem den Pass abstempeln. Man fragt 100derte von Leuten und kriegt immer eine andere Antwort. Ich war bereits 6 Mal ilegal in Guatemala, bis ich wusste wo ich diesen Stempel und somit das Visum kriege. Ich glaube, das bleibt nun so bis Argentinien. Und bis jetzt hat sich noch niemand für meinen Tascheninhalt interessiert. Da springe ich doch richtig gern den Stempeln nach. Als ich alles abgestempelt hatte, erklimmte ich den ersten Anstieg. Ich habe mich auf einem Camping angemeldet. Der Camping entpupt sich als ein Dude namens Alex der einem neben seinem Haus campen lässt und gerne sein Englisch verbessert (was schon sehr gut war). Pro: er hat einen Fluss oder naja eher einen Bach mit Wasserfall und Schwimm-möglichkeit - I take that. Wildcamping in Guatemala stellt sich als schwierig heraus. Überall sind Menschen und Häuser. Das wird eine Challange. Auf was ich von einer Fahrradreisenden vorgewarnt wurde - Catcalling... (wenn einem nachgerufen oder nachgepfiffen wird). Und nein, ich fühle mich nicht geehrt - ich trage Helm, Sonnenbrille, habe seit 4 Tagen nicht geduscht und bin durch die tropischen wärmeverhältnisse pflotschnass und durchgeschwitzt. Also ich bin sicher viel, aber eine Augenweide - naja als das würde ich mich in solchen Momente nicht bezeichnen. Nun ja... am ersten Tag viel es mir schwerer diese Bemerkungen zu ignorieren. An den folge Tagen wurde es einfacher und je touristischer der Ort wurde, je weniger die Aufmerksamkeit an blonden Haaren und weiser Haut (dabei habe ich die Bräune meines Lebens...).
    Ich schweife ab... am nächsten Tag ging dan der trubel mit der Steilwand (auch Strasse genannt), meinen Beinen und meiner Selbstmotivation los. Nach 2-3 mal schreien, viel Fahrradschieben und NUR 29km, aber 1'400 Höhenmeter, radelte ich auf einen Campingplatz. Ich wollte eigentlich einen Campingplatz weiter. Es wurde aber bald dunkel und eine dumme Ilusion das ich es noch bis dahin schaffen würde. Ich brauchte sage und schreibe 7 Stunden für diese 29km und ich war erschöpft und voller selbstzweifel. Auf dem Camping durfte ich mein Fahrrad noch über eine gefüllt nie endende Reifentreppe hochschieben. Zum Glück hatte ich Hilfe von einem Angestellten. Der Ausblick von meinem Camping war aber unglaublich toll. Am nächsten Tag ging es genau gleich weiter wie am Vortag - nur mit einer deutlich weniger motivierten Fiona. Als ich wieder mal mein Fahrrad schob und ein grosses Fahrzeug mit Ladefläche anhielt um mir ein Mitfahrgelegenheit anzubieten, musste ich nicht 1 Sekunde überlegen. Wir luden mein Fahrrad auf und fuhren los. Mein nichtvorhandenes Namensgedächnis drückt hier durch. Aber der Herr bot mir eine Dusche und Mittagessen an - ich nam dankbar an. Er fährt auch gerne Fahrrad und findet mein Projekt toll. Er wollte mir auch einen Schlafplatz anbieten. Dies nachdem er mir sagte wie schön er mich findet. Mein Bauchgefühl machte nicht mit und ich wollte gehen. Nur war San Marco schon mein Ort, an dem ich eigentlich übernachten wollte. Ich wusste nicht wo sich mir dir nächste Schlafgelegenheit bot und wusste es wird wieder steil. Also entschied ich mich kurzfristig für einen Chicken Bus. Das sind alte Schulbuse von Amerika, die in Guatemala ein weiteres Leben erhalten. Für Mutter Natur wohl das schlimmste was man machen kann. Und ganz eherlich die fahren auch wie die Henker. Mein Fahrrad wurde Einhändig auf das Dach getragen und befestigt. Einer Fährt und der Andere holt und bringt laufend (auch bei fahrendem Bus) Sachen vom oder auf das Dach vom Bus und kassiert ein. Die Suva würde durchdrehen, so viel kan ich versprechen. Schon auf dem Fahrrad sind die Buse sau gefährlich. Ist nicht besser wen man im Bus sitzt. Aber ich und mein Fahrrad kam ganz in Quetzaltenango - auch Xela genannt - an. Dort ging ich in ein Hostel. Ich wollte zwei Nächte bleiben... und es wurden 5. Ich lernte viele wunderbare Menschen kennen und erfuhr das der Vulkan Santiaguito aktiv ist. Es gibt eine Wanderung auf den Nachbar Vulkan Santa María, von welchem man Santiaguito bestaunen kann. Armin aus Deutschland hat diese Wanderung schon gemacht, hatte jedoch Nebel und meinte wen ich gehe, würde er mich begleiten. Was soll ich sagen, ich war schnell überredet. Und Marta aus Polen namen wir auch gleich mit. Also standen wir um 4.00 Uhr auf, bestellten ein Uber und liefen los. Wir beschlossen uns nicht auf den Vulkan sondern nur zum Viewpoint zu laufen und wurden mit einem tollen Ausblick belohnt. Santiaguito hatte mehrfache Ausbrüche. Leider haben wir kein Lava gesehen... aber auch so war es atemberaubend. Wir gingen zurück, assen Mittagessen und beschlossen noch am selben Tag den Vulkan Chicabal zu erkunden. Dieser ist nicht aktiv, hat aber einen See in der Mitte. Zum See muss man zuerst mit einem Land Rover hoch und dan 600 Treppen runter. Meine Knie machten sich langsam bemerkbar. Der See war super schön und mystisch und wir hatten viel spass. Anschliessend Treppen wieder hoch und dann mit dem Jeep wieder runter. Ich habe nach diesem Tag sehr gut geschlaffen und gönnte mir zwei Erholungstage, bei welchen ich noch diverse organisatorische Sachen erledigte.
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