• San Blas Islas - das Paradies

    6–11 jun., Panama ⋅ ☁️ 28 °C

    Als Kind zeichnete ich eine Insel rund mit einer Palme drauf - und somit begrüsse ich euch bei den San Blas Insel, die meine Kindheitsvorstellungen in realität umwandelten. Es sind rund 365 Insel, viele nicht grösser als ein Fussballfeld.

    Warum überhaupt hüpfte ich auf ein Boot und kämpfte jeden Tag mit meiner Seekrankheit? Gerne würde ich sagen: weil es ein Traum von mir war die San Blas Insel zu besuchen. Doch da würde ich lügen. Sie hatten einen guten Ruf... aber wen der Darien Gap mit dem Fahrrad bereisbar wäre, wäre ich wohl durch geradelt. Der Darien Gap heisst aber nicht umsonst Gap. Er ist eine 100km lange Strecke durch den Urwald und ist voll tödlichen Tieren wie Giftschlangen und Krokodiele. Die feuchte und schlamige Umgebung fördert Ateminfektionen und Hautausschläge. Durch den schlammigen Untergrund kann keine Strasse gebaut werden und es ist quasi keine medizinische Versorgung vorhanden. Zudem kommen Krankheiten wie Denge, Malaria etc. dazu. Und wäre das nicht alles genug, treibt die Kardell einen intensiver Drogenfluss durch den Gap und scheut keine Gewalt und Übergriffe. Es gibt diverse Völkerstämme die den Kuna Yala angehören und sich im Darien niedergelassen haben. Und mittendurch all dieser Gefahren der Flüchtlingsstrom von Venezuela und weiteren Südamerikanischen Länder, hoch in die USA, auf der Suche nach einem besseren Leben. Die Todesrate ist hoch. Wasser aufgrund der hohen Leichenrate und Krankheiten nicht trinkbar und sämtliche Nahrung und Wasser muss selber mitgeführt werden.

    Nach dieser Einleitung und Erklärung - es war kein Entschluss den Gap nicht zu durchqueren, es war eine Tatsache. Also war dieser Abschnitt seit ich in Alaska gestartet bin, immer wieder in aller Munde - wie kommst du da herum? - wurde ich oft gefragt. Meine Antwort war immer dieselbe: ich will nicht fliegen - ich nem ein Schiff. Der Gefallen den ich Mutter Erde versprochen habe, wärend meiner Reise von Alaska nach Argentinien nicht zu fliegen, habe ich jedoch sooo viel in Frage gestellt. Allem voran als ich die Preise vom Fliegen und Schiff verglichen habe. So würde mich ein Flug keine 100 Doller und eine geführte Tour auf dem Schiff 660 Doller kosten. Ich hätte auch an den Hafen radlen können und einen Käpten suchen, der mich mitnimt. Kosten durch Erfahrung von anderen Fahrradreisenden belaufen sich da zwischen 250 - 500 Doller. Durch mein schlechtes Spanisch hatte ich Angst Stunden auf einem Boot zu verbringen und mein ganzen Mageninhalt dem Meer abzugeben. Auch schloss ich die Segeltour nach Cartagena, mit 2 Tagen auf offenem Meer segeln, aus. Je näher der Gap rückte desto mehr fing mich das ganze an zu stressen. Und irgendwann buchte ich einfach die 5 tägige Tour, mit Insel hopping und Übernachtung auf den Insel. Die Kommunikation vor dem Trip mit der Organisation betreffend Fahrrad war eine Katastrophe und nach dem Breefing einen Tag vor der Abreise organisierte ich noch um und um 20.00 Uhr Vorabends bekamm ich die Nachricht, dass ich mein Fahrrad zerlegen muss. Naja ich tat mein Bestes und wikelte mein Fahrrad mehr oder weniger Wasserfest in Frischhaltefolie ein.

    Am nächsten Morgen um 04.30 Uhr wurde ich bei meinem Hostel abgeholt. Es ging eine sehr kurvige Strasse mit vielen Höhenmeter an die Küste Carti. Ich war schon das erste Mal kurz vor dem Erbrechen. Von da aus luden wir sämtliches Gepäck in ein Boot und die Reise ging los.
    Als wir bei der ersten Insel ankamen, konnte ich mich nach 2-3 Stunden komplett fallen lassen. Das Wasser kristal klar. Der Sand hellbraun, weiss und die Insel war klein mit Palmen. Und als ich mit überzeugung ins Meer rante, realisierte ich, dass ich nicht nur eine Tour gebucht habe um den Darien Gap zu umrunden, sondern im absoluten Paradies gelandet bin.
    Unsere Gruppe bestand aus 8 Leuten. Und bis auf eine waren alle wirklich super. Auch unsere Guides bestehend aus Clara von Irland, Pierre aus Frankreich und 3 der Bootscrew von dem Kuna Yala Stamm.

    Die Kuna Yala sind ursprünglich aus Kolumbien. Dan kamen die Spanier mit Waffen aus Europa und drängten das hilflose Volk richtung Darien Gap. Viele von ihnen sind in den Gap geflüchtet (und sind heute noch dort). Doch die Umstände mit den oben geschilderten schwierigen Bedingungen im Darien Gap und die Spanier, die die Kunas immer weiter hoch drängten, flohen sie auf die San Blas Inseln. Doch auch da wurden sie von der Polizei von Panama kontrolliert und gezwungen ihre Güter wie Kokosnüsse und Gold usw. abzugeben. Sie hatten kein freies Leben. Als ein Amerikaner auf die San Blas Insel kam, sah er die Hilflosigkeit dieses Volkes und brachte Waffen aus der USA. Die Kunas vereinten sich und griffen die Polizei bei einem Fest an, als sie alle betrunken waren. Somit obsiegten sie und sie konnten sich ein freies Leben erkämpfen.

    Auf unserer Tour besuchten wir 2-3 Insel pro Tag und durften die Geschichte und die Kultur der Kunas kennen lernen. Wir probierten ihre Tracht, durften ihre Tänze lernen (die als Fitness und zur Stärkung der Beine dient), ein Kuna Pirat (immer betrunken und auf Boot) versorgte uns mit Nahrung. Wir durften eine Dorf-Insel besuchen, mit ihren Booten padeln und in ihre Welt eintauchen. Wir lebten in Iland Time - was soviel heisst Abendessen vieleicht um halb 7, vieleicht auch um 7 oder halt dan halb 8. Insel Zeit halt... Ich genoss die Insel Zeit. Ich genoss es mich treiben zu lassen. Versorgte mich fleissig mit Medikamente gegen Seekrank und war dankbar, das wir täglich nicht mehr als 1.5 Stunden im Boot sassen.
    Ein Hilight vom Trip war ganz klar auch, dass wir beim schnorcheln Haie, Rochen und viele bunte Fische sehen durften.
    Am Abend waren wir oft auf einer Insel auf welcher wir alleine oder eine andere Familie lebte. Wir wurden immer fein von der Crew bekocht. Ein Abend liessen wir am Lagerfeuer mir Smore ausklingen, ein anderer mit Bier und Kartenspiele. Durch den Tag war baden, schnorcheln, quatschen und Volleyball spielen angesagt.

    Geschlafen wurde theoretisch in Hängematten - für mich wurde eine grosse konfortable tolle Luftmadraze aufgeblasen, da ich auch in Hängematten Seekank werde... für mich, immer noch der pure Luxus. Um das Meerwasser abzuduschen standen Fässer mit Eimer bereit, welche wir aus Dusche nutzen konnten. Toiletten werden mit Meerwasser zur Spühlung aufgefüllt. Rustikal... aber für mich nicht eine grosse Umstellung. Alle bis auf Caroline konnten sich sehr gut damit abfinden. Caroline... sie ist aus Canada und die Guides die jeden Tag ihren Koffer tragen mussten taten mir aufrichtig leid. Caroline teilte ordentlich schlämperlige aus - an alle - einstecken konnte sie nicht. Sie fordete in einem Hängematteschlafsall privatsfähre ein und war eigentlich zu allen gemein. Eine Zeitlang tat sie mir leid, weil es offensichtlich alles etwas zu viel für sie war... doch alls ich ihr helfen wollte und sie mich angriff, beschloss ich die Dame einfach zu ignorieren. Das ging solang gut bis zum letzten Abend. Als wir die Grenze von Panama zu Kolumbien überquerten und bei unserem Ziel in Capurganá angekommen waren, liesen wir die Reise mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen. Wir studierten die Getränkekarte und ich realisierte wie günstig Kolumbien ist (ein Bier 1.15 CHF). Nach dem Essen gab es sogar Happy Hour - alle Coctails zum halben preis (was noch 2 CHF war). Caroline bestellte ein Coctail vor dem Essen und fragte herablassen ob sie den nun zum Happyhour Preis bekommt. Der Mitarbeiter verneinte... und Caroline tickte aus. Obwohl wir ihr alles übersetzt haben, meinte sie, sie könne kein Spanisch und habe es nicht verstanden. Sie sollen den Coctail kalt stellen... sie trinke in erst sobald Happy Hour Zeit sei. Wir schämten uns alle fremd. Und als Julia aus Deutschland sich nicht mehr zurückhalten konnte und ihr spiegelte, das ihr verhalten respektlos sei, tickte Caroline komplet aus und zog sich ins Zimmer zurück. In dem Moment etwas schwierig... aber ich wage zu behaupten, unser Abend war geselliger ohne sie. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein solch hochnäsiger, aroganten und bössen Menschen kennen gelernt. Aber gut - wieder was gelernt. Und ich hoffe, ich werde Caroline nie wieder sehen.

    Ich blieb wie Julia und Jakob (aus Deutschland) eine Nacht länger in Capurganá. Wir wechselten in ein kleines süsses Hostel und erkundigten diesen schönen Platz und gönnten uns viel nichts tun. Am Abend schwangen wir zusammen den Kochlöffel. Von Capurgana führt keine Strasse weg. Daher musste ich nochmals auf ein Boot, was mich nach Necocli brachte. Ich wollte ein Ticket kaufen. Sie sagten mir es gäbe verschiedene Boote und sie können mich und mein Fahrrad nur mitnehmen wenn das grosse Boot im Einsatz ist. Ob das grosse Boot im Einsatz ist, können sie mir aber erst Morgen sagen. Na gut... ich ging am Morgen wieder vorbei... da fuhren dan zwei Boote... und ich müsse mein Fahrrad auseinandernehmen. Ich protestierte ein wenig. Sie sagten ich soll vorbeikommen und wir werden es gemeinsam anschauen. Gemacht getan. Irgendwie kriegte ich es hin, wie sie es wollten. Und nam Kopromisshalber das Vorderrad heraus. Irgendwie war es sehr müehsam das Ganze. Ich wartete auf dem Steg weil ich ehrlich gesagt, keine Ahnung hatte, wann ich auf mein Boot muss. Mene Taschen beim Steg, mein Fahrrad bei der Reseption ausser sichtweite. Ich fühlte mich etwas unkonfortabel mit dieser Sitation. Nach einer Zeit kam einer der Crew und teilte mir mit, das ein Sturm auf dem Meer ist und wir so nicht losfahren können. Anstelle von geplante 11.00 Uhr wurde es 15.00 Uhr. Ich war froh als ich, meine Taschen und mein Fahrrad auf dem Schiff waren. Die Fahrt dauerte 2 Stunden und ich war am Schluss einfach dankbar in Necocli zu sein. Ich buchte ein Hostel und machte mich ready, am nächsten Tag wieder in meiner gewohnten Umgebung - dem Fahrradsattel - zu sitzen.
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