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- Dag 466–468
- 11. september 2025 - 13. september 2025
- 2 netter
- ☁️ 18 °C
- Høyde: 3 256 m
PeruHuancayo12°4’6” S 75°12’37” W
Huancayo - Unwetter und die Besenkammer
11.–13. sep., Peru ⋅ ☁️ 18 °C
Ich verliess die Divide. So ab 4'500 MüM stosse ich Aaridos mehrheitlich und da nun jeder Tag auf 4'700 hochging verliess mich die Motivation weiter auf der Divide zu radeln. Nur um ins Tall mit weniger Höhenmeter zu gelangen musste ich natürlich über einen Pass. Aber diesmal nur 4'700 - ein Kinderspiel 😄. Meine Wäschedame schaffte es nicht, das meine Kleider am Vortag trocken waren. So musste ich warten und konnte sie erst um 10 Uhr abholen. Das gab einen späten Start und bis ich dan wirklich losging war 12 uhr. Ich verabschiedete mich vom Gedanken den Pass noch am selben Tag zu erklimmen und stellte mein Zelt neben einem See. Es war ein schöner Campingplatz.
Auch am nächsten Tag glich meine Motivation einem vakumierten Plastiksack und es war ungefähr 10 Uhr bis ich gefrühstückt und mein Zelt zusammengeräumt hatte. Nach dem steinigen Aufstieg, neben vielen Mienen und dessen kleinen Dörfer für die Mienenarbeiter und mit viel stossen schaffte ich den Pass. Die Strasse nach dem Pass glich einer Schaukel... runter und wieder Hoch. Es waren wirklich viele Höhenmeter die ich an diesem Tag erklimmte. Schon etwas gestresst weil ich es noch zu meinem Schlafplatz in einem Dorf schaffen wollte, radelte ich neben 1'000 von Lamas und Alpakas vorbei. Ich war im Wollknäuel Himmel.
Als ich an eine Baustelle anfuhr, auf welcher ein Bagger die Strasse von Gröll eines Erdrutsches befreite und ich ungeduldig eine Stunde warten musste, waren meine Schlafpläne zunichte. Ich schaffte es noch bis ins nächste Dorf und bekam die Erlaubnis auf dem Dorfplatz mein Zelt aufzuschlagen. Eine Toilette durfte ich auch benützen und zugang zu fliessendem Wasser war auch vorhanden. Ich war sehr dankbar. Doch ich war in einem Dorf das vielleicht einmal im Jahr einen Gringa oder Gringo von nahem sieht... gespreche dann eine alleinreisende Frau auf dem Fahrrad... und die blonden Haaren halfen mir sicher auch nicht. Es bildet sich ein Kreis von Jungs und Herren um mich. Am Schluss waren es bis 15 Schnäuze die mir beim Kochen zusahen und mir unzähliche Fragen stellten. Ich versuchte geduldig zu antworten. Wie teuer mein Fahrrad sei... ich antworte da immer 500 Soles was 115 CHF und natürlich gar nicht der Realität entspricht - für sie immer noch viel. Was ich machen würrde wenn mir mein Fahrrad geklaut wird... ich antwortete das wäre das Schlimmste für mich. Obwohl ich mich sehr sicher in diesem Dorf fühlte, schloss ich mein Fahrrad an den Fussballtorpfosten und spannte mein Aussenzelt darüber. Das mit dem Aussenzelt mache ich eigentlich fast immer...
Auf jedenfall war mein Fahrrad am nächsten Morgen noch da... und neben meinem Fahrrad ein Alpaka. Die habe ein Dorfalpaka... das umherhüpft und überall bei den Leuten um Futter bettelt. Oder halt Fahrradtouristen im Zelt weckt. Von schnell zusammenpacken wurde stundelanges Alpaka tätscheln und Hand schnüffeln lassen. Ich konnte mich fast nich losreisen. Hatte aber keine Lust auf ein weiteres Abendessen mit den Jungs und radelte dan endlich weiter. Es ging natürlich wieder über einen Pass... da dieser nur 4'500 und irgendwas MüM war, ist er wirklich kaum mehr der Rede wert. Vorallem bekam ich einen heissen Cacao und einen Tee unterwegs... die verwirrte Fahrradgringa hat sich herumgesprochen und überall wo ich lang wollte kamen sie mich begrüssen und wussten bereits von mir. Ich machte brav, in Regenkleidung eingepackt mit allen Fotos und erzählte meine Geschichte. Als ich oben ankam war ich maximal unmotiviert... ich wollte gar nicht mehr gross weiterradeln. Es half dan auch nicht, dass die Temparatur kaum 5 Grad überschritt und es anfieng zu Hageln und Regnen. Ich war pflotschnass und hatte unglaublich kalt. Einfach ankommen, war mein Ziel... einfach weiter radeln... und dan hilt ein Fahrzeug und fragte, ob sie mich mitnehmen sollen. Ich weiss nicht ob sie mittleid mit meinen blauen Lippen hatten... und ich weiss auch nicht welche zehn Elefanten es gebraucht hätte, dieses Angebot auszuschlagen. Wir luden das Fahrrad auf die Ladefläche und ich setzte mich zu den drei Herren ins Auto, die mich bis Cerro de Pasco mitnahmen. Da suchte ich mir ein Hotel mit einer warem Dusche. In Südamerika eine Unterkunft mit warmer Dusche zu finden, ist wie ein Lottogewinn (auch über 4'000 MüM). Ich fragte bestimmt bei 8 Hotels, bis ich dan ziemmlich viel bezahlte (also es waren 15 CHF, aber für Peru ist das viel 😆) und mich solang unter das warme Wasser stellte bis ich eingeweicht war. Ich ging essen und kuschelte mich in die flaschig warme Bettdecke.
Aufgewärmt und mit wohltuenden Sonnenstrahlen ging es wieder weiter. Es gab zwei Wegmöglichkeiten... eine vor und eine hinter dem See durch. Geplant war vor dem See und irgendwie war ich übermotiviert und fuhr hinter dem See durch. Dort sah ich Flamingos und weitere coole Vögel. Ich wusste nicht das Flamingos auf über 4000 MüM zushause sind... ihre pinkige Farbe verdanken sie ja den Krebsen die sie gerne dinieren. Kann mir mal jemand verraten ob es in einem Pfüzensee auf 4'000 MüM auch rote Krebse gibt? Oder warum sind die Flamingos sonst pink? Ich bin verwirrt.
Ich war nicht weniger verwirrt als es wieder anfing zu Hageln. Eigentlich hatte ich nicht mehr so weit aber die Strasse wurde zu einer Lehm Party und ich töpferte mein Fahrrad ein.... ungewollt versteht sich... Es war aber wirklich voll Lehm und das radeln wurde echt schwierig. Ich krazte mit einem Stock das gröbste zwischen Rad und Schutzblech raus. Die Kette voller Schlamm und kaum noch fähig zu schalten, kämpfte ich mich durch den Hagel. Mein Tagesziel habe ich schon längst aufgegeben. Im nächsten Dorf nam ich mir die Dorfmitte als Campingplatz vor. Dies verwarf ich aber schnell weil ich dort kein zugang zu Wasser hatte und buchte das einzige Hotelzimmer im Dorf. Zu meinem Glück mit einem Wasserhahn im Garten. So putzte ich mühsellig 3 Stunden mein Fahrrad in der Finsterniss unter diesem Wasserhahn bis immerhin meine Kette nicht mehr aussah wie ein Schlamm-Monster. Völlig erledigt und mit offenen Hände durch den Hagel und das viel zu kalte Wasser legte ich mich nach 2-3 Qrakers (ich war zu müde um zu kochen) und einer zwar warmen Dusche, aber druaussen somit mit erfrieren nach dem duschen, schlafen. Am nächsten Tag gab ich der Kette noch etwas Öl und radelte weiter.
Anita und Ueli, meine Schweizer Freunde aus Interlaken, welche ich in El Salvador kennen lernen durfte, hollten mich ein. Wir schwatzten sicher gut eine Stunde am Wegrand - es war meeega toll die Beiden wieder zu sehen. Gerüstet mit Cailler Schoggi und Banane 😍 gings für mich weiter nach Tarma. Eine 1.5 stündige Abfahrt in einen Canyon, wo ganz viel Landwirtschaft betrieben wird. Das Meiste von Hand. Tarma war viel grösser als ich dacht und ich fand ein cooles Restaurant mit gutem Essen und ein tolles Kaffee. Der einzige Nachteil an der 1.5 stündigen Abfahrt war, das es auf das gleiche Level wieder hoch ging.
Also trat ich in die Pedale bis ich wieder auf 4'000 MüM war und auf der anderen Seite wieder runter saussen konnte.
Diesmal schaffte ich mehr als mein Tagesziel und ich schlug mein Zelt bei einer Müllhalde auf. Ein Platz in mitte der Natur, der dazu dient den Müll "zu entsorgen".
Also von Plastikteller, Stofftier, Bierflaschen und gebrauchte Windeln... spielt keine Rolle. Haupsache wegschmeissen. Wenn man aber den gröbsten Müll überquerte war im hinteren Teil gut Platz für mein Zelt. Der Geruch hilt sich in Grenzen und ich hatte neh ruhige Nacht. Als ich am Morgen aus dem Zelt stolperte war ein Ehepaar mit Eselgespann beschäftigt ihre Müllsäcke auszuleeren. Ich war höflich und plauderte mit ihnen. Ich bin an solchen Orten immer dankbar wenn ich ungestört schlafen kann. Ich radelte eine dreispurige Autobahn weiter bis Huancayo und fand ein günstiges Hotelzimmer. Die Zimmergrösse machte einer Besenkammer konkurenz aber für mich reichte das völlig aus. Ich brachte die Kleider zum waschen und besuchte ein modernes Einkaufszentrum. Ging als spass mal in den H&M um mal wieder win Kleid anzuziehen, das ich natürlich dan nicht kaufte und stockte meine Vorräte auf - sachen wie Milchpulver das ich schon lange nicht mehr fand. Der Rest der Zeit verbrachte ich in meiner Besenkammer. Badi mein Schwager feierte sein 40 Geburtstag. Da ich schon traurig war, dass ich nicht mitfeiern konnte, erstellte ich ein Video für Ihn. An alle flinke Filmeschneider - ich gehöre nicht zu euch. Danke an alle die positive Rückmeldungen vom Geburtstag... an alle die nicht am Geburtstag dabei waren, ich habe das Video angefüht... da ich nur 5 Min. Jochladen kann, musste ich es um 1.5 Minuten kürzen... was sehr viel ist. Falls jemand das ganze möchte, lasst es mich wissen. Also bis zum letzten Beitrag wischen und viel Spass.Les mer


























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Inca Cola 😊
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