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  • Day 20

    Arbeiten an einem sehr besonderen Ort

    December 8, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 16 °C

    Am 01. Dezember brachte uns der Personalbus von Punta Arenas zum Nationalpark Torres del Paine. Anders als erwartet, kamen wir mit zahlreichen anderen Mitarbeitern an, von denen die meisten für das "Luxushotel" Los Torres arbeiten. Obwohl wir nicht zum üblichen Personal gehören, erhielten wir erst einmal eine lange Einweisung, um dann anschließend eine halbe Ewigkeit auf dem Gelände herumzuirren, um unseren Arbeitgeber die Umweltorganisation Ama ausfindig zu machen. Die Anwesenden dort empfingen uns freundlich, auch wenn sie keinerlei Kenntnis über unsere Ankunft hatten. Selbst Romina, die Leiterin der Organisation, hatte keine genaue Kenntnis über unsere Ankunft, obwohl wir im Vorfeld mehrere unbeantwortete Emails gesendet hatten, um Informationen einzuholen. Letztlich hätte es vermutlich auch kaum einen Unterschied gemacht...
    Das Hauptanliegen der Ama ist die Wiederaufforstung und so besteht ein großer Teil unserer Arbeit darin bei der Aufzucht der buchenähnlichen Lenga mitzuhelfen. Hier im rauen Klima Patagoniens wachsen diese endemischen Pflanzen gerade einmal 1cm im Jahr. Dieser rein körperliche Teil unserer Arbeit ist einerseits eine willkommene Abwechslung zu unserer beruflichen Tätigkeit, aber auch ganz schön anstrengend.
    Ein weiterer Teil unserer Arbeit besteht darin Ideen für das geplante Informationszentrum zu entwickeln. Hier sind unsere didaktischen und methodischen Fähigkeiten als Lehrerinnen gefragt.
    Die vier Mahlzeiten (davon zwei warme Hauptmahlzeiten!) strukturieren die Arbeitstage. Alle Angestellten speisen in der Mensa, dem sog. Casino, und vermutlich sind zwar alle nicht unzufrieden, aber auch nicht übermäßig begeistert von dem Essen.
    Hier gehen alle miteinander sehr herzlich und rücksichtsvoll um. Jeder grüßt jeden und kennt man sich etwas besser, so umarmt man sich und küsst sich gegenseitig auf die Wange.
    Für die Festangestellten gibt es ein paar gute Freizeitangebote, die wir glücklicherweise auch mitnutzen dürfen. Aber anders als das feste Personal gestaltet sich unsere Unterbringung. Erwartungsgemäß sind wir in einem zeltähnlichen Dorm für 10 Personen untergebracht, welches wir uns aber bisher nur maximal zu viert teilen mussten. Nicht erwartungsgemäß hingegen ist der unsaubere Zustand, in dem sich alles befindet...😱 Unsere Reinigungsinitiative war bisher auch nur mäßig erfolgreich, da hierfür lediglich ein alter Besen zur Verfügung steht. Wir sind auch nicht sehr glücklich über die Toiletten und Waschmöglichkeiten auf dem benachbarten Campingplatz, die wir "Dankenswerterweise" mitnutzen dürfen, die aber leider auch nicht immer sehr gut geputzt werden. Glücklich sind wir allerdings über die heißen Duschen und unseren Kaminofen im Dorm, denn hier wird es nachts richtig kalt und tagsüber bläst oft ein kalter Wind.
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