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  • Day 35–37

    Chiang Mai

    April 14 in Thailand ⋅ ⛅ 36 °C

    Mit dem Nachtzug sind wir von Bangkok nach Chiang Mai gefahren. Ich dachte mir, so können wir uns die Unterkunft für diese Nacht sparen... Zugegeben, das war wohl die dümmste Idee, unserer bisherigen Reise. Nach einem anstrengenden Tag in Bangkok, eine vierzehnstündige Zugreise in der dritten Klasse zu unternehmen, gehört nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten. Es gäbe in der zweiten Klasse auch Sitzbänke, die in der Nacht zu Betten umfunktioniert werden können. Leider waren keine Tickets verfügbar. Dies unter anderem wegen des Songkran, wo viele Thailänder von Bangkok, zu ihren Familienangehörigen, in die Provinz reisen. Dafür reisten wir die ungefähr 700 Kilometer lange Strecke für nur sieben Franken. Mobilität und das Essen scheinen in Thailand sehr günstig zu sein.
    Die Zugreise war für mich eine einzige Tortur. Die Sitze waren für mich deutlich zu klein, denn die Kopflehne war auf Höhe meiner Schulterblätter. Nach gut dreissig Minuten, litt ich unter Rückenschmerzen. Schlafen konnte ich nicht. Wer mich kennt, weiss, dass ich im Ausgang nach 24 Uhr müde nach Hause gehe und Schlaf benötige. Jedoch war der Sitz so unbequem, dass ich kein Auge schliessen konnte. Zum guten Glück, konnte Daniela für gut vier Stunden schlafen. Wenigstens konnte ich während dieser Zeit dafür schauen, dass die Kakerlaken, die unter der Türe des WCs hervorkrochen, Daniela nicht die Beine hinaufkrabbelten...
    Ein anderer Passagier, machte es sich auf dem Boden gemütlich. Er schien betrunken zu sein. Dementsprechend roch er auch. Leider hat er keinen idealen Platz ausgesucht, denn alle Passagiere, die das WC aufsuchten, mussten über ihn hinübersteigen. Ich musste mich beherrschen und versuchte nicht zu lachen. In Thailand gilt es als herablassend, mit den Füssen über jemandes Körper zu steigen. Jeder, der ihn passieren wollte, musste schwerfällig den betrunkenen Mann wegschieben, damit der Durchgang frei wurde. Ein Schauspiel, das ich nie vergessen werde. Endlich fuhr der Zug im Bahnhof von Chiang Mai ein. Wir nahmen ein Tuk Tuk vom Bahnhof zu unserem Hotel. Die Kosten waren mir egal. Ich wollte nur noch schlafen. Es schien, als ob uns das Pech verfolgen würde. Im Hotel angekommen, meinte der nette Thailänder an der Reception, dass das Check in erst um 14.00 Uhr möglich sei, denn die Zimmer waren noch nicht für den Bezug fertig. Wir assen etwas in einem benachbarten Restaurant, bis wir endlich das Zimmer beziehen konnten.
    Eigentlich wollten wir die Stadt noch etwas erkunden. Denn wir planten nur zwei Nächte in Chiang Mai ein. Leider war ich zu müde, um noch etwas zu unternehmen. Die lange Zugfahrt hat mir stark zugesetzt.
    Gut ausgeschlafen assen wir um 8.00 Uhr Frühstück. Wir wollten den Tag gut nutzen, da es morgen schon wieder weiter nach Chiang Rai geht. Mit dem Velo, das uns der Hotelbesitzer gratis zur Verfügung stellte, erkundeten wir die Stadt. Die Fahrräder hatten nur einen Gang und wir mussten uns wirklich anstrengen. Wir besichtigten einen Tempel im Zentrum der Stadt, den Wat Phra Singh. Es überraschte uns, denn wir blieben trocken, obwohl dies der letzte Tag des Songkran sein sollte. Ich war überrascht, denn auch hier, fanden wir einen Tempel vor, der sehr gepflegt und in mitten einer schönen Parkanlage erbaut wurde. Ich glaube, in Thailand müssen nicht zwingend die grössten und bekanntesten Tempel besichtigt werden, denn auch kleinere Tempel überraschen immer wieder durch ihre Schönheit.
    Wir wollten rasch zum Hotel zurück, denn am Nachmittag wollten wir einen Roller mieten, damit wir einen Tempel ausserhalb der Stadt besichtigen können. Dies gelang uns leider nicht. Die ganze Stadt hat sich auf den Strassen versammelt, um sich gegenseitig nass zu machen. Klatschnass, nach gut einer Stunde Rückweg, erreichten wir das Hotel. Wir fragten eine Angestellte, wo es möglich ist, einen Roller zu mieten. Nach fünf Minuten stand der Vermieter auf dem Vorplatz. Er meinte, dass ich meinen Pass holen soll. Alle anderen Sachen lies ich in meinem Rucksack, in unserem Hotelzimmer. Als ich mit dem Pass zurückkehrte, meinte er, dass ich mich auf den Soziussitz setzen soll. Er fuhr los. Ich wusste nicht, wohin er fährt. Englisch verstand er auch nicht. Wie soll ich nun zurückfinden, denn der Vermieter fuhr mit mir durch die halbe Stadt und mein Mobiltelefon habe ich zurückgelassen. Keine Wegweiser, nichts ist angeschrieben. Also musste ich mir den Weg merken. Im Büro angekommen, habe ich den Vertrag unterzeichnet. Der Vermieter war sehr unkompliziert. Nun musste ich zurückfinden. Nach zwanzig Minuten war ich wieder beim Hotel. Daniela kam mir aufgewühlt entgegen. Ich glaube, sie hat sich einwenig Sorgen gemacht.
    Umgezogen und trocken fuhren wir los. Ich gab mir grosse Mühe, den Wasserschlachten aus dem Weg zu gehen, jedoch musste ich mir eingestehen, dass das wohl ein Ding der Unmöglichkeit darstellt. Bei einem roten Lichtsignal, hinter einem Pickup, durften wir uns von den trockenen Kleider verabschieden. Eimerweise Wasser wurde uns über den Helm gelehrt. Wenigstens trocknet die Kleidung bei ungefähr 35*C schnell. Um zum Wat Phara That Doi Suthep zu gelangen, fuhren wir eine kurvige Strecke hoch. Leider war unser Roller etwas schwach motorisiert. Im Nachhinein hätte ich mir ein stärkeres Motorrad gewünscht, denn die vielen langgezogenen Kurven hätten zu einer zügigeren Fahrweise eingeladen.
    Oben angelangt, gingen wir zum nächstgelegenen Eingang. Wir bezahlten 50 Baht. Über den Eintrittspreis haben wir uns ein bisschen gewundert, denn im Internet war von 30 Baht die Rede. Für die 50 Baht wurden uns vier Tickets ausgehändigt. Jetzt haben wir zusätzlich zu den Eintrittstickets, Lifttickets gekauft. So stiegen wir in den Lift, in den wir eigentlich nicht wollten...
    Für die Besichtigung nahmen wir uns nicht viel Zeit, denn es braute sich ein Unwetter zusammen und den Roller mussten wir auch noch retournieren. Schnell die Treppe runter zu unserem Roller. Die Talfahrt konnte ich umso mehr geniessen, da ich die Kurven deutlich dynamischer befahren konnte. Leider musste ich einzelne Schleicher bei der Rückfahrt überholen, damit wir noch vor dem Unwetter bei unserer Unterkunft sind.
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