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  • Day 28

    Letzter Tag Auckland

    January 24, 2019 in New Zealand ⋅ 0 °C

    Nach einer durchwachsenen Nacht (ein merkwürdiges Gefühl, sich bei jedem Aufwachen erstmal orientieren zu müssen, wo wir eigentlich grad sind) erlebten wir heute den tatsächlich ersten richtigen Regen, und zwar ordentlich! Der gesamte Himmel war grau, es waren auch nur etwa 20 Grad und es regnete sprichwörtlich Bindfäden. Schlechte Voraussetzungen für einen letzten Trip in die Stadt... also kuschelten wir uns wieder ein und versuchten gegen 10 Uhr nochmal unser Glück, diesmal mit besseren Aussichten. Auf dem Weg nach unten trafen wir auf einen weiteren jungen Mann, der uns aus einem der anderen Zimmer entgegen kam. Unten stellte sich dann heraus, dass er der Freund des Sohnes unserer Gastgeberin ist und ebenfalls ab und zu hier wohnt 😉 Wir verabschiedeten uns und wollten uns gerade auf den Weg zum Zug in Richtung Zentrum machen, als er direkt anbot, uns zur Haltestelle mitzunehmen. Von so viel Gastfreundschaft mal wieder völlig überfordert, stiegen wir dennoch zu ihm ins Auto und er setzte uns am Zug ab. Dort kauften wir uns Tickets und fuhren eine Dreiviertelstunde ins Stadtzentrum.
    Kaum aus dem Bahnhof herausgetreten, fanden wir uns auch schon inmitten eines kleinen Streetfood-marktes wieder und sondierten direkt mal die leckeren Angebote. Sehr praktisch, da gerade Mittagszeit war und wir noch nichts gegessen hatten 😋 Jan entschied sich für einen fetten Bacon Burger und ich probierte Nachos mit Chili con Carne. Sehr lecker aber die Preise waren schon sehr gesalzen. Nagut, macht man ja nicht alle Tage.
    Weiter ging es zu einem Musikgeschäft, da wir für Jans Papa gern ein Plektrum mit einem Neuseeland-Aufdruck mitbringen wollten. Auf dem Weg dorthin kamen wir an mehreren Elektroscootern der Marke „lime“ vorbei und entschieden uns, den weiteren Weg auf diesen Teilen zurück zu legen. Man aktiviert die Roller über eine App, die dann automatisch die hinterlegte Kreditkarte belastet wenn die Fahrt beendet ist. Pro Minute 30 Cent ist zwar nicht unbedingt günstig aber Spaß hat es allemal gemacht, damit durch die Stadt zu heizen. Und die werden richtig schnell also ist aufpassen angesagt! Vor allem die in Auckland sehr häufig vorkommenden Bergauf-Straßen waren so natürlich ruck zuck erklommen. Im Musikgeschäft mussten wir jedoch leider feststellen, dass alle Neuseeland-Plektren bereits im Weihnachtsgeschäft verkauft wurden und nun nur noch ganz normal da sind... 😫 Wir sahen uns dennoch um aber fanden nichts passendes also wieder rauf auf die Scooter und weiter zum Fischmarkt, den uns Amandas Familie gestern empfohlen hatte.

    Dieser Markt stellte sich als Paradies für jeden Sushi-Liebhaber heraus!!! Frischer Fisch soweit das Auge reicht und von allem etwas. Besonders fasziniert haben uns die riesigen Abalone-Muscheln, die handtellergroß (Jans, nicht meiner) in einem Aquarium hockten. Lebend hatten wir die ja noch nie gesehen, dafür sahen sie ganz schön gruslig aus. Diese glitschige schwarze Masse, die sich schneckenähnlich an der Glasscheibe festsaugte... Wir fragten eine junge Verkäuferin, wie die wohl schmecken, der jedoch war die Abscheu schon direkt anzusehen 😂 Obwohl die wohl von Einigen sehr gern gekauft werden, gruselt sie sich jedes Mal wenn sie eine aus dem Aquarium heraus holen muss 😅 weil sich das schwarze Fleisch dann wohl windet und zurück will... ich kann sie so gut verstehen 😂 Aber wie sagt man so schön: Augen auf bei der Berufswahl 👍
    Die Muscheln haben wohl jedenfalls einen sehr typischen starken Eigengeschmack und sind ziemlich fest und gummiartig... nun ja belassen wir es dabei 😏
    Vorbei kamen wir auch an einer älteren Angestellten, die im 5-Sekundentakt etwa 20cm große rote Fische filetierte. Sehr eindrucksvoll! Hatte sie voll drauf, machte sie aber sicher auch schon seit 30 Jahren...
    Wir entschieden uns letztlich, etwas vakuumverpackten Räucherfisch mitzunehmen, darüber freut sich der Schwiegerpapa anstelle eines Plektrums sicher auch 😁 Hoffentlich kriegen wir das auch alles einwandfrei durch den Zoll 🤔

    Da uns Amandas Mutter zum Abendessen eingeladen hatte, machten wir uns mit unseren Scootern auf den Rückweg zum Zug. Wenn man einmal den Dreh raus hat, fahren die sich auch tatsächlich richtig gut. Anfangs ruckelt es allerdings noch ganz schön beim Gas geben.
    „Zu Hause“ angekommen erwartete uns auch schon ein leckerer Duft nach gebratenem Fleisch, es gab Drumsticks (Hühnchenunterschenkel) mit Kartoffeln, Reis, etwas grünem Gemüse und Salat. Dazu servierte sie eine höllisch scharfe Paste bestehend aus Kokos und Chili, welche in Sri Lanka traditionell mit Reis gemischt wird. Sie roch auch sehr interessant, daher probierte ich, jedoch ziemlich zurückhaltend, da ich die Schärfeverträglichkeit unserer Gastgeber nicht unterschätzte! War auch gut so - das Zeug war verflucht scharf!!! Amandas Bruder spachtelte jedoch munter drauf los, als wäre es nichts 😅

    In Anbetracht des uns bevorstehenden Flugzeug-Schmauses genossen wir unser Abendbrot nochmal umso mehr und machten uns im Anschluss schweren Herzens daran, unsere Taschen zum Auto zu befördern. Amanda hatte uns freundlicherweise angeboten, uns zum Flughafen zu bringen und so verabschiedeten wir uns von ihrer Mutter und ihrem Bruder und machten uns auf den Weg. Auf der Fahrt genossen wir nochmal die letzten Bilder dieser wundervollen Umgebung und schworen uns, auf jeden Fall nochmal zurück zu kommen, sobald es Zeit und Geld zulassen. Mit Amanda tauschte ich beim Abschied die Facebookaccounts aus, damit wir auch in Zukunft in Kontakt bleiben können. Immerhin hatten wir versprochen, uns irgendwann mit Ihnen in ihrer Heimat in Sri Lanka zu treffen.
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